In der folgenden Hausarbeit soll untersucht werden, ob und in wie weit, sich die Konzepte von Gesellschaft und Gemeinschaft der klassischen deutschen Soziologie in der Idee des Kommunitarismus wiederfinden.
Hierzu erscheint es notwendig, zuerst eine Abgrenzung des Begriffes „klassische deutsche Soziologie“ vorzunehmen, da die Untersuchungsgegenstände in anderen Kontexten eventuell anderen Bedeutungen unterliegen.
Nachdem diese notwendige Eingrenzung vorgenommen ist, werden die Untersuchungsgegenstände „Gemeinschaft“ und „Gesellschaft“ im Zusammenhang der klassischen deutschen Soziologie, sowie „Kommunitarismus“ auf ihren semantischen Gehalt untersucht, um eventuelle Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Gemeinschaft und Gesellschaft in der klassischen deutschen Soziologie im Vergleich mit dem Konzept des Kommunitarismus
2.1 Begriffsbestimmung: Klassische deutsche Soziologie
2.2 Gemeinschaft in der klassischen deutschen Soziologie
2.3 Gesellschaft in der klassischen deutschen Soziologie
2.4 Das Konzept des Kommunitarismus
2.5 Die Konzepte im Vergleich
3 Fazit: Kommunitarismus als Betonung der Gemeinschaft
Quellenverzeichnis
Einleitung
In der folgenden Hausarbeit soll untersucht werden, ob und in wie weit, sich die Konzepte von Gesellschaft und Gemeinschaft der klassischen deutschen Soziologie in der Idee des Kommunitarismus wiederfinden.
Hierzu erscheint es notwendig, zuerst eine Abgrenzung des Begriffes „klassische deutsche Soziologie“ vorzunehmen, da die Untersuchungsgegenstände in anderen Kontexten eventuell anderen Bedeutungen unterliegen.
Nachdem diese notwendige Eingrenzung vorgenommen ist, werden die Untersuchungsgegenstände „Gemeinschaft“ und „Gesellschaft“ im Zusammenhang der klassischen deutschen Soziologie, sowie „Kommunitarismus“ auf ihren semantischen Gehalt untersucht, um eventuelle Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten.
Aufgrund der auf Konzepte bezogenen Themenstellung wird auf eine historische Betrachtung, wie sich die Begrifflichkeiten der klassischen deutschen Soziologie auf die Entwicklung kommunitaristischen Denkens ausgewirkt haben, verzichtet.
2. Gemeinschaft und Gesellschaft in der klassischen deutschen Soziologie im Vergleich mit dem Konzept des Kommunitarismus
Im folgenden Kapitel wird die in der Einleitung angekündigte Analyse der Untersuchungsgegenstände vorgenommen, die unter Punkt 2.5 inhaltlich verglichen werden.
2.1 Begriffsbestimmung: Klassische deutsche Soziologie
Der Begriff der Soziologie ist folgendermaßen definiert:
„Soziologie ist eine empirische Wissenschaft, die sich auf die Struktur und Funktionsweise von Gesellschaften und das Handeln von Individuen in sozialen Kontexten richtet.“[1]
Als klassische deutsche Soziologie soll hier die deutsche Soziologie in ihrem Entstehungskontext um die „Jahrhundertwende“ (1890-1914) bezeichnet werden.[2]
Als Begründer der klassischen deutschen Soziologie sind Ferdinand Tönnies (1855-1936), Georg Simmel (1858-1918) und Max Weber (1864-1920) zu nennen[3], die auch im Jahre 1909 die Deutsche Gesellschaft für Soziologie mitbegründeten.[4]
Bei den folgenden Betrachtungen zu Gesellschaft und Gemeinschaft im Rahmen dieser Arbeit wird daher auf die Positionen dieser Autoren einzugehen sein.
2.2 Gemeinschaft in der klassischen deutschen Soziologie
Bei Ferdinand Tönnies bilden Familie und Verwandtschaft, sowie Nachbarschaft und Freundschaft die Grundformen der Gemeinschaft.[5]
Die Grundlage dieses Zusammenlebens in der Gemeinschaft sind Gefühl, Gewohnheit, Verständnis und Traditionen.[6] Persönliche Vertrautheit ist hierbei das konstituierende Moment der Gemeinschaft.[7]
Als Prototyp der Gemeinschaft gilt die Familie.[8] Die Gemeinschaft gilt bei Tönnies als dem „Wesenswillen“ zugeordnet, welcher sich vom „Kürwillen“ unterscheidet, der der Gesellschaft zugeordnet ist.[9]
Das Verhältnis der Gemeinschaft wird von Tönnies als organisches und reales Leben im Gegensatz zur ideellen und mechanischen Bildung der Gesellschaft beschrieben.[10]
Die Definition der Gemeinschaft bei Max Weber ist stark durch das Werk von Ferdinand Tönnies beeinflusst.[11]
Auch bei Max Weber beruht die Gemeinschaft auf affektualer, emotionaler und traditionaler Grundlage und gilt die Familie als typisches Beispiel von Vergemeinschaftung.[12]
Von Vergemeinschaftung spricht Weber, wenn eine soziale Beziehung auf subjektiv gefühlter Zusammengehörigkeit der Beteiligten beruht.[13]
[...]
[1] Gabler Verlag (Hrsg.), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Soziologie, online im Internet: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/142183/soziologie-v3.html [14.04.2013]
[2] Vgl. Berlan, Aurélien: Kulturkritik und Sozialkritik. Die Kulturkritik und die Entstehung der deutschen Soziologie. Ferdinand Tönnies, Georg Simmel und Max Weber., online im Internet: http://www.gesellschaftswissenschaften.uni-frankfurt.de/institut_1/klichtblau/forschung/Soziologiegeschichte/kulturkritik_und_sozialkritik.html [14.04.2013]
[3] Vgl. Berlan, Aurélien: Kulturkritik und Sozialkritik. Die Kulturkritik und die Entstehung der deutschen Soziologie. Ferdinand Tönnies, Georg Simmel und Max Weber., online im Internet: http://www.gesellschaftswissenschaften.uni-frankfurt.de/institut_1/klichtblau/forschung/Soziologiegeschichte/kulturkritik_und_sozialkritik.html [14.04.2013]
[4] Vgl. Deutsche Gesellschaft für Soziologie (Hrsg.): Über die DGS, online im Internet: http://www.soziologie.de/de/die-dgs/ueber-die-dgs.html [05.05.2013]
[5] Vgl. Lichtblau, Klaus: „Vergemeinschaftung“ und „Vergesellschaftung“ bei Max Weber- Eine Rekonstruktion seines Sprachgebrauches, Zeitschrift für Soziologie, Jg. 29, Heft 6, Dezember 2000, S. 426
[6] Vgl. Carstens, Uwe: Ferdinand-Tönnies- Die Jugend machte ihn zum Bestseller-Autor, Husumer Nachrichten vom 12 April 2011, S. 6
[7] Ebd.
[8] Ebd., S. 7
[9] Ebd.
[10] Vgl. Tönnies, Ferdinand: Gemeinschaft und Gesellschaft- Abhandlung des Communismus und des Socialismus als empirischer Culturformen, Fues´s Verlag, Leipzig 1887, Erstes Buch S. 3
[11] Vgl. Lichtblau, Klaus: „Vergemeinschaftung“ und „Vergesellschaftung“ bei Max Weber- Eine Rekonstruktion seines Sprachgebrauches, Zeitschrift für Soziologie, Jg. 29, Heft 6, Dezember 2000, S. 429
[12] Vgl. Weber, Max: Soziologische Grundbegriffe, 6. Auflage, Tübingen: Mohr 1984, S. 70
[13] Ebd., S. 68
- Quote paper
- Florian Klaede (Author), 2013, Gemeinschaft und Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/268512