Eltern und Erzieher, Lehrer und Sozialpädagogen, Schüler- und Studentenschaft schwanken zwischen Bangen und Hoffen über die Zukunft des Überlebens der Menschheit auf unserem Planeten Erde. Besorgnis erregende Hiobs-Botschaften, Schreckens-Szenarios und Weltuntergangs-Prophetien sind Wermutstropfen im Füllhorn des Konsumrausches der Wohlstandsgesellschaften der fortgeschrittenen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften. Die Welt treibe dem Abgrund zu, heißt es: Ökologische Katastrophen, Gift in der Nahrung, Gewalt, Terror und Krieg allüberall; die Erde ein Armenhaus; Endzeitstimmung durch atomare Verseuchung; Verdummung durch Massenmedien; Ausspähung der Privatsphäre im Internet; Angst vor Überfremdung und Globalisierung als Geißel der ausgebeuteten Menschheit. Was ist dran, an dieser pessimistischen Weltsicht?
Postmoderne Pädagogik könnte innehalten und abwägen. Gibt es außer Kulturkritik und Dystonie denn keine biophile Bilanz und Utopie?
Noch niemals in der Geschichte der Menschheit haben so viele Menschen auf unserer Erde gelebt wie heute. Noch niemals in der Geschichte der Menschheit waren menschliche und andere Ressourcen in solchem Überfluss vorhanden, wie in der Gegenwart. Diese Ressourcen an Kenntnissen, Fertigkeiten und Bildung sind das Rohmaterial, aus dem eine bessere Zukunft für die Menschheit geschaffen werden kann. Noch nie hat es so viele demokratische Staaten voller Friedlichkeit gegeben wie heutzutage. Der Fokus der Massenmedien ist stets auf Gewalttaten und militärische Brennpunkte gerichtet, was den Eindruck vermittelt, als brenne die Welt an zahllosen Schauplätzen. Das Gegenteil ist richtig. Empathie, Vernunft und Selbstbeherrschung lenken die menschliche Evolution wie die besseren Engel unserer Natur zur Zunahme von Menschenrecht und Friedlichkeit.
Die größte Herausforderung für Erziehung, Pädagogik und Bildung ist die Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten, die vorhandenen und erst neuerdings nutzbaren Ressourcen in vorteilhafter Weise einzusetzen.
Der Mensch hat das Potential, seine Umwelt, seine Lebensqualität und seine Kultur durch schöpferische Tätigkeit in einem Maße zu beeinflussen, wie es keiner anderen Spezies auf unserem Planeten möglich ist. Postmoderne Erziehung, Pädagogik und Bildung können spezifische Beiträge zur Hebung des moralischen Niveaus der jungen Generation und zur Förderung von Intelligenz, Initiative und Kultiviertheit beisteuern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- l. Negative und positive Weltsicht
- 1.1 Grausamkeit oder Menschenrechte
- 1.2 Krieg oder Frieden
- 1.3 Unmensch oder Mitmensch
- 2. Negative und positive Bilanz
- 2.1 Entfremdung oder Kreativität
- 2.2 Armut oder Wohlstand
- 2.3 Ausbeutung oder Lebensqualität
- 3. Negative und positive Erziehung
- 3.1 Dressur oder Bildung
- 3.2 Phallokratie oder Gleichwertigkeit
- 3.3 Nekrophilie oder Biophilie
- 4. Negatives und positives Denken
- 4.1 Egoismus oder Altruismus
- 4.2 Beliebigkeit oder Selbstverwirklichung
- 4.3 Pessimismus oder Optimismus
- 5. Negative und positive Utopien
- 5.1 Dystopien oder Utopien
- 5.2 Kulturkritik oder Transhumanismus
- 5.3 Apokalypse oder Himmelreich auf Erden
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Über den Autor
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch „Zwischen Bangen und Hoffen. Orientierungssuche Postmoderner Pädagogik" von Karl-Heinz Ignatz Kerscher analysiert die Herausforderungen und Chancen der Postmoderne im Bereich der Pädagogik. Es werden sowohl negative als auch positive Aspekte der menschlichen Entwicklung, der Gesellschaft und der Bildung beleuchtet.
- Die Dualität von Negativen und Positiven in verschiedenen Lebensbereichen
- Die kritische Auseinandersetzung mit den Folgen von Gewalt, Krieg und Unterdrückung
- Die Suche nach Wegen zur Förderung von Frieden, Toleranz und Menschlichkeit
- Die Bedeutung von Bildung und Erziehung in einer sich verändernden Welt
- Die Relevanz von neuen pädagogischen Konzepten und Methoden in der Postmoderne
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Debatte um die Zukunft der Menschheit und stellt die Notwendigkeit einer neuen Pädagogik in den Fokus. Es wird die Frage nach dem Verhältnis von negativen und positiven Entwicklungen aufgeworfen.
Das erste Kapitel befasst sich mit der Dualität von Grausamkeit und Menschenrechten. Es werden historische Beispiele von Gewalt und Unterdrückung aufgezeigt, aber auch die Entwicklung des Menschenrechtsgedankens und die Bedeutung von Menschenrechtserziehung beleuchtet.
Das zweite Kapitel analysiert die Folgen von Entfremdung, Armut und Ausbeutung. Es werden die Theorien von Marx und Engels zur Entfremdung der Arbeit und die Folgen des Kapitalismus beleuchtet. Außerdem werden die Herausforderungen der Globalisierung und die Rolle von multinationalen Unternehmen beleuchtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Dualität von Dressur und Bildung. Es werden verschiedene Konzepte der Postmodernen Pädagogik vorgestellt, u.a. Offener Unterricht, Freiarbeit, Projektmethode und Handlungsorientierter Unterricht. Außerdem wird die Bedeutung von Bewegungserziehung und die Herausforderung einer "Bewegten Schule" beleuchtet.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Dualitäten Egoismus/Altruismus, Beliebigkeit/Selbstverwirklichung und Pessimismus/Optimismus. Es werden verschiedene ethische Theorien und Modelle der Moralentwicklung vorgestellt, u.a. die Theorie von Kohlberg und die Kritik von Gilligan an der männlichen Gerechtigkeitsmoral. Außerdem werden die Bedeutung des Positiven Denkens und die Möglichkeiten der Selbstheilung durch positive Gedanken beleuchtet.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Dualität von Dystopien und Utopien. Es werden verschiedene Weltuntergangsszenarien und die Gefahren der Atomtechnologie, der Klimaveränderung und der Bio-Technologie beleuchtet. Außerdem werden verschiedene Utopien und die Visionen von einer besseren Zukunft vorgestellt, u.a. die Idee von einer "Weltregierung" und die Möglichkeit der Kolonisierung des Weltalls.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Postmoderne, Pädagogik, Bildung, Zukunft, Menschheit, Gewalt, Krieg, Menschenrechte, Entfremdung, Armut, Ausbeutung, Kulturkritik, Transhumanismus, Dystopien, Utopien, Positives Denken, Optimismus, Biophilie, und die Notwendigkeit eines Wandels im Bewusstsein und in der Lebensweise.
- Quote paper
- Professor Dr. phil. Karl-Heinz Ignatz Kerscher (Author), 2013, Orientierungssuche postmoderner Pädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/265880