Die sowjetische Besatzungsmacht blockierte ab dem Morgen des 24. Juni 1948 den gesamten Schienen- und Straßenverkehr zwischen den westlichen Besatzungszonen Deutschlands und Berlin. Kurz darauf wurde auch der Binnenschifffahrt der Garaus gemacht (vgl. Provan 1998: 6). Fast zwei Millionen Bewohner der Berliner Westsektoren sowie die dort stationierten amerikanischen, britischen und französischen Truppen waren von der Versorgung aus den Westzonen Deutschlands abgeschnitten. Die Westmächte standen nun vor einer schwierigen Entscheidung. Die erste Möglichkeit wäre ein Rückzug aus Berlin gewesen, die zweite ein Verbleiben in Berlin unter allen Umständen, selbst wenn dies auf einen Krieg hinausgelaufen wäre und die dritte Möglichkeit war ein Behaupten der Berliner Position durch eine zeitweilige Luftversorgung (vgl. Keiderling 1998: 115).
US-Präsident Harry S. Truman hielt die Berlinfrage für einen Test der Sowjetunion. Truman wollte der Welt die Entschlossenheit der USA zeigen, dem sowjetischen Druck nicht nachzugeben und daher entschied er sich, allen Zweifeln zum Trotz, für einen Verbleib in Berlin und eine vorübergehende Versorgung der Stadt aus der Luft (vgl. Shell 1998: 97). Die sogenannte „Berliner Luftbrücke“ entstand. Von 24. Juni 1948 bis 6. Oktober 1949 belieferten die Flugzeuge der Britischen Royal Air Force (RAF) und der United States Air Force (USAF) die Westsektoren von Berlin mit über zwei Tonnen Transportgut. Die Berliner Luftbrücke - das wahrscheinlich großartigste und kühnste Transportunternehmen in der Geschichte der Luft-fahrt - hatte 462 Tage gedauert (vgl. Keiderling: 142).
Diese im Rahmen des Proseminars Zeitgeschichte (Die USA nach dem Zweiten Weltkrieg) erstellte Arbeit beschäftigt sich mit der von 1948 bis 1949 andauernden Berliner Luftbrücke. Im Zuge dieser Arbeit sollen die mittlerweile zur Legende gewordenen Themen der Berlin-Krise von 1948/1949, die Blockade und die Luftbrücke aufgearbeitet werden (vgl. Prell/Wilker 1987: 9).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Vom Zweiten Weltkrieg bis 1948
- 2.1. Wie Freunde zu Feinden wurden
- 2.2. Deutschland nach dem Weltkrieg
- 3. Die Berlin-Blockade
- 3.1. Die Anfänge
- 3.2. Reaktionen der Westmächte
- 3.3. Die Luftbrücke
- 3.4. Generalmajor Tunner übernimmt
- 3.5. Ende in Sicht
- 3.6. Zahlen und Fakten
- 4. Weitere Entwicklungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Berliner Luftbrücke, die von 1948 bis 1949 andauerte. Sie beleuchtet die Ereignisse der Berliner Krise von 1948/1949, die Blockade und die Luftbrücke. Dabei wird die historische Entwicklung von den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Beginn der Luftbrücke untersucht. Die Arbeit analysiert die Ursachen der Spannungen zwischen den Westmächten und der Sowjetunion sowie die Folgen der Blockade für Berlin und die Welt.
- Die Entwicklung der Beziehungen zwischen den Westmächten und der Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Ursachen und Hintergründe der Berliner Blockade
- Die Organisation und Durchführung der Berliner Luftbrücke
- Die Auswirkungen der Luftbrücke auf die politische und geostrategische Lage in Europa
- Die Bedeutung der Berliner Luftbrücke als Symbol des Kalten Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema der Berliner Luftbrücke ein und beschreibt den historischen Kontext. Kapitel 2 befasst sich mit den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg und beleuchtet die Entstehung des Kalten Krieges. Insbesondere geht es um die sich verschlechternden Beziehungen zwischen den Westmächten und der Sowjetunion und die Entstehung des Ost-West-Konflikts. Kapitel 3 analysiert die Berliner Blockade, ihre Ursachen, die Reaktionen der Westmächte und die Organisation der Luftbrücke. Es wird die Geschichte der Luftbrücke erzählt, die bis zum Ende der Blockade im Oktober 1949 dauerte.
Schlüsselwörter
Berliner Luftbrücke, Kalter Krieg, Ost-West-Konflikt, Berlin-Blockade, Sowjetunion, USA, Großbritannien, Frankreich, Westmächte, Truman, Stalin, Churchill,
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- Bakk. Komm. BA Josef Schopf (Author), 2010, Die Berliner Luftbrücke, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/264529