Rückrufe von Autos oder Lebensmitteln, Massenentlassungen, Störfälle in Industrieanlagen. Die Liste von Unternehmenskrisen, von denen wir tagtäglich in den Medien hören, ließe sich endlos fortführen. Die Folgen solcher Krisen für Großunternehmen können verheerend sein. Neben materiellen Verlusten können Krisen vor allem auch Reputationsschäden nach sich ziehen. Dies ist kritisch, da Wirtschaftsunternehmen in der heutigen Gesellschaft zunehmend auch als soziale Akteure wahrgenommen werden, und somit immaterielle Werte wie die Reputation als „zentrale[r] Unternehmenswerttreiber“ an Bedeutung zunehmen (Thießen 2011a, S. 15-16). Somit hat eine angemessene Krisenkommunikation von Großunternehmen in unserer Medien- und Informationsgesellschaft einen beson-ders hohen Stellenwert im Rahmen des Krisenmanagements. Krisenkommunikation soll den durch die Krise verursachten Schaden für das Unternehmen reduzieren. Dabei kommen Krisenkommunikationsstrategien zum Einsatz, welche Reputationsverluste verhindern sollen (vgl. Fediuk et al. 2012, S. 221). Da eine theoriegeleitete und forschungsgestützte strategische Kommunikation hierfür notwendig ist, ist die gezielte Erforschung der Wirkungen einzelner Krisenkommunikationsstrategien unerlässlich (vgl. Schwarz 2008, S. 60). Denn eine unpassende Kommunikationsstrategie kann die Reputation eines Unternehmens gänzlich zerstören (vgl. Thießen 2011a, S. 21).
Das Ziel dieser Arbeit ist also, die Bedeutung der Krisenkommunikation von Großunternehmen insbesondere für ihre Reputation aufzuzeigen. Folgende For-schungsfragen sollen beleuchtet werden:
1. Wie können Zusammenhänge von Krisenkommunikation und der Unterneh-mensreputation aussehen? 2. Erhalten oder bilden kommunikative Strategien in Krisen die Reputation eines Großunternehmens?
Ersteres soll vor allem im dritten Kapitel dieser Arbeit erläutert werden. Dabei bildet die Situational Crisis Communication Theory von Coombs den theoretischen Rahmen dieser Arbeit. Auf die zweite Forschungsfrage soll dann im vierten Kapitel Antwort gefunden werden. Anhand von Studienergebnissen wird diskutiert, welchen Einfluss Krisenkommunikationsstrategien auf die Unternehmensreputation haben können. Diese Arbeit fokussiert sich dabei zum einen nur auf die externe Krisenkommunikation in der Krise, und zum anderen nur auf die Krisenkommunikationsstrategien der vollständigen Entschuldigung sowie der schnellen Reaktion. Doch zunächst muss im zweiten Kapitel dieser Arbeit geklärt werden...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen zur Unternehmenskrise
- 2.1 Begriffsbestimmung
- 2.2 Typologie und Phasen von Unternehmenskrisen
- 2.3 Mögliche Auswirkungen auf Großunternehmen
- 3. Krisenkommunikation als Teil des Krisenmanagements
- 3.1 Ziele und Aufgaben der Kommunikation in Krisen
- 3.2 Begriffliche Grundlagen
- 3.3 W. Timothy Coombs: The Situational Crisis Communication Theory
- 4. Vermeidung von Reputationsschäden durch ausgewählte Krisenkommunikationsstrategien?
- 4.1 Zum Einfluss der Strategie der umfassenden Entschuldigung
- 4.2 Zum Einfluss der Strategie der schnellen Reaktion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung der Krisenkommunikation von Großunternehmen, insbesondere für deren Reputation. Die zentrale Forschungsfrage befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Krisenkommunikation und der Unternehmensreputation und analysiert, ob und wie kommunikative Strategien in Krisen die Reputation eines Großunternehmens beeinflussen können.
- Begriffsbestimmung von Unternehmenskrisen und deren Auswirkungen
- Krisenkommunikation als Teil des Krisenmanagements
- Die Situational Crisis Communication Theory von W. Timothy Coombs
- Der Einfluss ausgewählter Krisenkommunikationsstrategien auf die Unternehmensreputation
- Analyse der Strategien der umfassenden Entschuldigung und der schnellen Reaktion
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Krisenkommunikation von Großunternehmen ein und erläutert die Bedeutung der Reputation für Unternehmen in der heutigen Gesellschaft. Sie stellt die Forschungsfragen und die Gliederung der Arbeit vor. - Kapitel 2: Theoretische Grundlagen zur Unternehmenskrise
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Unternehmenskrise und beleuchtet verschiedene Aspekte wie Typologie, Phasen und mögliche Auswirkungen. Es wird der Einfluss von Krisen auf die Reputation von Großunternehmen hervorgehoben. - Kapitel 3: Krisenkommunikation als Teil des Krisenmanagements
Dieses Kapitel behandelt die Rolle der Krisenkommunikation im Rahmen des Krisenmanagements und beleuchtet Ziele, Aufgaben und theoretische Grundlagen. Es stellt die Situational Crisis Communication Theory von W. Timothy Coombs als theoretischen Rahmen für die Arbeit vor. - Kapitel 4: Vermeidung von Reputationsschäden durch ausgewählte Krisenkommunikationsstrategien?
Dieses Kapitel untersucht den Einfluss von zwei spezifischen Krisenkommunikationsstrategien auf die Unternehmensreputation: die umfassende Entschuldigung und die schnelle Reaktion. Es werden Studienergebnisse diskutiert, die die Wirkung dieser Strategien auf die Reputation beleuchten.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Themen Krisenkommunikation, Unternehmensreputation, Großunternehmen, Situational Crisis Communication Theory, Kommunikationsstrategien, umfassende Entschuldigung, schnelle Reaktion und Medienöffentlichkeit. Sie beleuchtet die Bedeutung einer effektiven Krisenkommunikation für die Bewältigung von Krisensituationen und die Bewahrung der Reputation von Unternehmen.
- Quote paper
- Sarah Maulhardt (Author), 2013, Krisenkommunikation von Großunternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/263393