Ethische Fragestellungen beeinflussen jegliche Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens, werden überwiegend jedoch nicht bewusst als solche wahrgenommen. Interaktionen zwischen Menschen sind geleitet von subjektiven oder kollektivistischen Wertvorstellungen. Permanent bewerten Menschen Situationen, Verhaltensweisen oder Charakterzüge was konkludierend bedeutet, dass Moral und Ethik als omnipräsente gesellschaftliche Phänomene zu betrachten sind. Der Begriff Ethik stammt von dem griechischen Wort „ēthikós“ (das Sittliche) ab und bedeutet im Allgemeinen die „Lehre vom moralisch guten Handeln.“ Hierbei kann jedoch nicht von der einen Ethik gesprochen werden, da es viele Ethiken gibt, die teilweise konträr zueinander ausgerichtet sind. Von dieser alltäglichen Erscheinungsform ethischer Grundsätze sind Ethiken zu unterscheiden, welche in einem professionellen Rahmen thematisiert werden, um Handlungsmöglichkeiten zu reflektieren und legitimieren. So verweist beispielsweise Dollinger (2012: S. 987) darauf, dass jeder, der systematisch auf andere Menschen einwirkt, sich zwangsläufig mit ethischen Fragestellungen befassen müsse. Dieser Sachverhalt ist in der Sozialen Arbeit gegeben, da ihre Akteure entscheidend in die Lebenszusammenhänge von Individuen eingreifen, was eine fachliche Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen unabdingbar macht.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Berufsethik Sozialer Arbeit
- Ethische Orientierung
- Ethik in der Sozialen Arbeit
- Verantwortungsethik
- Empowerment statt Kolonialisierung
- Ethikkodizes als berufsethische Grundlagen
- Geschichtliche Hintergründe
- Theologisch begründete Werte
- Philosophisch begründete Werte
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Ethik in der Sozialen Arbeit und ihrer geschichtlichen Entwicklung. Er beleuchtet die ethischen Orientierungen, die in der Sozialen Arbeit relevant sind, und analysiert die ethischen Grundlagen des Berufs. Darüber hinaus werden die historischen Wurzeln der Ethik in der Sozialen Arbeit in Bezug auf theologische und philosophische Werte untersucht.
- Ethische Orientierungen in der Sozialen Arbeit
- Berufsethische Grundlagen der Sozialen Arbeit
- Historische Entwicklung der Ethik in der Sozialen Arbeit
- Theologische und philosophische Einflüsse auf die Ethik
- Die Rolle der Moral und Ethik im gesellschaftlichen Zusammenleben
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung
Das Kapitel beleuchtet die allgegenwärtige Präsenz von ethischen Fragestellungen im gesellschaftlichen Zusammenleben und die Bedeutung der Ethik für die Sozialen Arbeit. Es wird der Unterschied zwischen alltäglicher Moral und der Ethik in professionellen Kontexten herausgestellt.
2. Berufsethik Sozialer Arbeit
2.1 Ethische Orientierung
Dieses Kapitel beschreibt verschiedene ethische Orientierungen, wie individualistische, kollektivistische und systemische Ansätze. Es wird die Bedeutung einer systemischen Ethik für die Soziale Arbeit hervorgehoben, die sowohl individuelle Autonomie als auch staatliche Vorgaben berücksichtigt.
2.2 Ethik in der Sozialen Arbeit
Das Kapitel erklärt den wissenschaftlichen Diskurs der Ethik in der Sozialen Arbeit und ihre Rolle bei der Legitimation des Berufs und konkreter Interventionen. Es werden drei wichtige berufsethische Grundhaltungen für die Soziale Arbeit beschrieben: streitbare Toleranz, Achtung der Menschenwürde und Einsatz für soziale Gerechtigkeit.
3. Geschichtliche Hintergründe
In diesem Kapitel werden die historischen Wurzeln der Ethik in der Sozialen Arbeit beleuchtet. Es werden theologisch und philosophisch begründete Werte untersucht, die die Entwicklung der Ethik in der Sozialen Arbeit beeinflusst haben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Ethik, Soziale Arbeit, Berufsethik, ethische Orientierung, Verantwortungsethik, Empowerment, Kolonialisierung, Ethikkodizes, geschichtliche Entwicklung, theologische Werte, philosophische Werte, Moral, Gesellschaft.
- Quote paper
- Christopher Hahn (Author), 2012, Die Ethik in der Sozialen Arbeit und die damit einhergehende geschichtliche Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/262924