Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die Unterschiede der Bilanzierung des GoFs im Hinblick auf die unterschiedlichen Rechnungslegungssysteme nach HGB und IFRS grundlegend zu erläutern. Differenziert nach dem jeweiligen Rechnungslegungssystem soll anschließend eine Beurteilung der Bilanzierung des GoFs anhand ausgewählter Unternehmen der Telekommunikationsbran-che erfolgen.
Zur Erreichung dieses Ziels werden zunächst die betriebswirtschaftlich relevanten Grundlagen erläutert, die für das weitere Verständnis der vorliegenden Arbeit erforderlich sind. Neben einer ausführlichen Begriffsabgrenzung wird dabei vor allem auf das Entstehen des GoFs im Jahres- und Konzernabschluss eingegangen.
Im Anschluss daran werden die relevanten Vorschriften zur Bilanzierung des GoFs sowohl nach den Vorschriften des HGBs als auch der IFRS dargestellt. Dies beinhaltet vor allem die Erläuterung der einschlägigen Ansatz-, Bewertungs- und Ausweisvorschriften beider Rechnungslegungssysteme. Während dabei im Rahmen der handelsrechtlichen Rechnungslegung sowohl auf die Regelungen des Jahres- und Konzernabschlusses eingegangen wird, findet auf Ebene der Rechnungslegung nach IFRS, aufgrund der untergeordneten Rolle von IFRS-Jahresabschlüssen, eine Beschränkung auf den Konzernabschluss statt.
Auf Grundlage der theoretischen Vergleichsdarstellung der Bilanzierung des GoFs erfolgt eine empirische Analyse anhand ausgewählter Unternehmen der Telekommunikationsbranche. Dabei werden sowohl fünf Unternehmen, die nach den Vorschriften des HGBs bilanzieren als auch fünf Unternehmen, die nach den Vorschriften der IFRS bilanzieren, untersucht. Nach einer Analyse der bilanziellen Bedeutung des GoFs wird im Anschluss auf die Auswirkungen der verschiedenen Vorschriften zur Folgebewertung eingegangen.
Aufgrund der Tatsache, dass der Jahres- bzw. Konzernabschluss für externe Adressaten die einzige Informationsquelle ist, die zur Beurteilung der Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes herangezogen werden kann, wird in einem letzten Schritt das Publizitätsverhalten bezogen auf die Bilanzierung des GoFs untersucht. Dazu werden die potentiell zu erbringenden Sollangaben zunächst in Form einer Checkliste rechnungslegungsindividuell zusammengefasst. Anschließend erfolgt auf Basis der ermittelten Checklisten ein Soll-Ist-Abgleich des tatsächlich erbrachten Publizitätsverhaltens.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Betriebswirtschaftlich relevante Grundlagen
- Originärer und derivativer Geschäfts- oder Firmenwert
- Negativer Geschäfts- oder Firmenwert
- Entstehung des Geschäfts- oder Firmenwertes im Jahres- und Konzernabschluss
- Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach dem HGB
- Ziele und Grundsätze des HGB-Abschlusses
- Originärer Geschäfts- oder Firmenwert
- Derivativer Geschäfts- oder Firmenwert
- Ansatz im Jahres- und Konzernabschluss
- Erstbewertung
- Folgebewertung
- Planmäßige Abschreibung
- Außerplanmäßige Abschreibung und Wertaufholungsverbot
- Bilanzielle Behandlung des negativen derivativen Geschäfts- oder Firmenwertes
- Ausweis und Anhangangaben
- Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach den IFRS
- Ziele und Grundsätze des IFRS-Abschlusses
- Originärer Geschäfts- oder Firmenwert
- Derivativer Geschäfts- oder Firmenwert
- Ansatz im Konzernabschluss
- Erstbewertung
- Kaufpreisallokation als Prozess der Bestimmung des derivativen Geschäfts- oder Firmenwertes
- Purchased-Goodwill-Methode vs. Full-Goodwill-Methode
- Folgebewertung
- Sonderfall: Negativer Geschäfts- oder Firmenwert
- Ausweis und Anhangangaben
- Empirische Analyse
- Empirische Basis
- Bilanzielle Bedeutung des Geschäfts- oder Firmenwertes
- Verhältnis zur Bilanzsumme
- Verhältnis zum Eigenkapital
- Auswirkungen der Folgebewertung
- Publizitätsverhalten
- Vorgehensweise
- Ergebnisse
- Publizitätsverhalten nach HGB
- Publizitätsverhalten nach IFRS
- Vergleich und Beurteilung
- Kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach HGB und IFRS anhand einer empirischen Analyse. Ziel ist es, die Unterschiede in der Bilanzierung unter beiden Rechnungslegungsstandards aufzuzeigen und deren Auswirkungen zu bewerten. Die Arbeit beleuchtet sowohl die theoretischen Grundlagen als auch die praktischen Implikationen.
- Vergleich der Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach HGB und IFRS
- Analyse der Unterschiede in der Erst- und Folgebewertung
- Bewertung der Auswirkungen auf die Bilanz und den Jahresabschluss
- Untersuchung des Publizitätsverhaltens von Unternehmen
- Kritische Würdigung der beiden Bilanzierungsmethoden
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes ein und beschreibt die Problemstellung der Arbeit. Sie skizziert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit, der sich in einen theoretischen und einen empirischen Teil gliedert. Die Problemstellung wird klar definiert und die Relevanz der Thematik für die Betriebswirtschaft wird herausgestellt. Der Aufbau der Arbeit wird in übersichtlicher Weise dargelegt, um den Leser durch die folgenden Kapitel zu führen.
Betriebswirtschaftlich relevante Grundlagen: Dieses Kapitel legt die betriebswirtschaftlichen Grundlagen für das Verständnis der Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes dar. Es differenziert zwischen originärem und derivativen Geschäftswert, beleuchtet den Aspekt des negativen Geschäftswertes und beschreibt die Entstehung des Geschäftswertes im Jahres- und Konzernabschluss. Es bietet eine umfassende Grundlage für die detaillierten Ausführungen in den folgenden Kapiteln, die sich mit der Bilanzierung nach HGB und IFRS auseinandersetzen. Die einzelnen Aspekte sind prägnant und klar erklärt, um eine verständliche Basis für den Leser zu schaffen.
Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach dem HGB: Dieses Kapitel beschreibt die Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB). Es erläutert die Ziele und Grundsätze des HGB-Abschlusses, unterscheidet zwischen originärem und derivativen Geschäftswert und behandelt detailliert die Erst- und Folgebewertung des derivativen Geschäftswertes, inklusive planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen sowie der Behandlung negativer Werte. Die Darstellung der Vorschriften des HGB zur Bilanzierung des Geschäftswertes ist umfassend und deckt alle relevanten Aspekte ab. Der Fokus liegt auf der klaren und verständlichen Darstellung der gesetzlichen Vorgaben.
Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach den IFRS: Ähnlich dem vorherigen Kapitel behandelt dieses die Bilanzierung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Es erläutert die Ziele und Grundsätze der IFRS-Bilanzierung, die Behandlung von originärem und derivativen Geschäftswert, sowie die Erst- und Folgebewertung. Besonderes Augenmerk liegt auf der Kaufpreisallokation und dem Vergleich der Purchased-Goodwill- und der Full-Goodwill-Methode. Das Kapitel vergleicht die IFRS-Vorschriften mit denen des HGB und hebt die wichtigsten Unterschiede hervor. Der Leser erhält einen umfassenden Einblick in die internationale Bilanzierungspraxis.
Empirische Analyse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung zur Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes. Es beschreibt die Methodik, die Stichprobengröße und die Auswertung der Daten. Die Analyse umfasst das Verhältnis des Geschäfts- oder Firmenwertes zur Bilanzsumme und zum Eigenkapital, die Auswirkungen der Folgebewertung und eine detaillierte Betrachtung des Publizitätsverhaltens von Unternehmen unter HGB und IFRS. Die Ergebnisse werden übersichtlich präsentiert und kritisch diskutiert. Die empirischen Erkenntnisse liefern wertvolle Einblicke in die praktische Anwendung der Bilanzierungsmethoden.
Schlüsselwörter
Geschäftswert, Firmenwert, Bilanzierung, HGB, IFRS, Kaufpreisallokation, Goodwill, Abschreibung, Folgebewertung, empirische Analyse, Publizitätsverhalten, Jahresabschluss, Konzernabschluss.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach HGB und IFRS
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) und den International Financial Reporting Standards (IFRS). Im Mittelpunkt steht ein Vergleich der beiden Methoden, die Analyse ihrer Unterschiede und die Bewertung der Auswirkungen auf die Bilanz und den Jahresabschluss. Eine empirische Analyse ergänzt die theoretischen Ausführungen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: betriebswirtschaftliche Grundlagen zum Geschäfts- oder Firmenwert (originär, derivativ, negativ), Bilanzierung nach HGB (inkl. Erst- und Folgebewertung, Abschreibungen), Bilanzierung nach IFRS (inkl. Kaufpreisallokation, Purchased-Goodwill-Methode, Full-Goodwill-Methode), empirische Analyse des Geschäftswertes (Verhältnis zur Bilanzsumme und zum Eigenkapital, Auswirkungen der Folgebewertung, Publizitätsverhalten), und eine kritische Würdigung der beiden Bilanzierungsmethoden.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen empirischen Teil. Der theoretische Teil erläutert die Grundlagen der Bilanzierung nach HGB und IFRS. Der empirische Teil präsentiert die Ergebnisse einer Untersuchung zum Publizitätsverhalten von Unternehmen bezüglich des Geschäfts- oder Firmenwertes und analysiert dessen bilanzielle Bedeutung.
Welche Unterschiede in der Bilanzierung nach HGB und IFRS werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Unterschiede in der Erst- und Folgebewertung des Geschäfts- oder Firmenwertes, die Behandlung negativer Werte, die Kaufpreisallokation nach IFRS (inkl. Vergleich der Purchased-Goodwill- und Full-Goodwill-Methode) sowie das Publizitätsverhalten von Unternehmen unter beiden Rechnungslegungsstandards.
Welche Methoden wurden in der empirischen Analyse verwendet?
Die empirische Analyse untersucht das Verhältnis des Geschäfts- oder Firmenwertes zur Bilanzsumme und zum Eigenkapital, die Auswirkungen der Folgebewertung und das Publizitätsverhalten von Unternehmen. Die genaue Methodik und die Stichprobengröße werden im Kapitel "Empirische Analyse" detailliert beschrieben.
Welche Ergebnisse liefert die empirische Analyse?
Die empirische Analyse liefert Erkenntnisse über die bilanzielle Bedeutung des Geschäfts- oder Firmenwertes, die Auswirkungen der Folgebewertung und das Publizitätsverhalten von Unternehmen unter HGB und IFRS. Ein detaillierter Vergleich und eine Beurteilung der Ergebnisse sind ebenfalls Bestandteil des Kapitels.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen zum Vergleich der Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach HGB und IFRS, bewertet die Auswirkungen der unterschiedlichen Methoden auf die Bilanz und den Jahresabschluss und bietet eine kritische Würdigung beider Ansätze. Die Ergebnisse der empirischen Analyse unterstützen und konkretisieren diese Schlussfolgerungen.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende der Betriebswirtschaftslehre, Praktiker in der Finanz- und Rechnungswesenbranche, sowie alle, die sich mit der Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach HGB und IFRS auseinandersetzen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Geschäftswert, Firmenwert, Bilanzierung, HGB, IFRS, Kaufpreisallokation, Goodwill, Abschreibung, Folgebewertung, empirische Analyse, Publizitätsverhalten, Jahresabschluss, Konzernabschluss.
- Arbeit zitieren
- Michael Liening (Autor:in), 2013, Die Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach HGB und IFRS, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/262437