Oliver Hülsermann geht der Frage nach, über welche Kompetenzen eine Fachkraft verfügen sollte, die in der sozialpädagogischen Familienhilfe nach § 31 SGB VIII tätig ist.
Dazu legt er eine Matrix vor, in der insgesamt 170 definierte Kompetenzen und vier mögliche Bildungsabschlüsse neun Kompetenzbereichen zugeordnet sind. Mit der Matrix wird das Ziel verfolgt, den Rahmen der Handlungsmöglichkeiten personal-verantwortlicher Führungskräfte auszubauen. Dies sowohl bei der Gewinnung adäquaten pädagogischen Personals für die sozialpädagogische Familienhilfe als auch hinsichtlich der (Weiter-) Qualifizierung bereits beschäftigter Mitarbeiter.
Personalverantwortliche sollen mit Hilfe der Matrix Stellenausschreibungen und Stellenbeschreibungen arbeitsfeldbezogen entwickeln, Einstellungs- bzw. Bewerber-gespräche inhaltlich strukturieren sowie die Profession des Personals individuell und aufgabenbezogen weiterentwickeln können.
Die Kompetenzmatrix ist das Ergebnis einer umfangreichen Forschung im Arbeitsfeld der sozialpädagogischen Familienhilfe. Die in der Matrix enthaltenen Kompetenzen wurden mittels Literaturauswertungen, Praxis- und Fallforschung (Teambefragung, Aktensichtung) sowie Interviews mit in unterschiedlicher Verbindung zur sozial-pädagogischen Familienhilfe stehenden Personen (Wissenschaftlerin, Jugendamtsmitar-beiterin, Einrichtungsleiter, Fachkraft, Klientin) generiert. Zudem wurde die Matrix personalverantwortlichen Führungskräften vorgelegt, die diese auf Eignung und Nutzbarkeit hinsichtlich der Personalgewinnung und Mitarbeiterqualifizierung testeten und beurteilten.
Zur theoretischen Basis der Master-Thesis gehören die Betrachtung der rechtlichen Verortung und der vielfältigen Aufgabenbereiche einer sozialpädagogischen Familienhilfe, die Darstellung möglicher Schwierigkeiten bei der Personalauswahl im Bereich der sozialen Arbeit und die Veranschaulichung der Relevanz strukturierter Einstellungsgespräche für die Gewinnung geeigneten Personals.
Theorie und Forschung münden hier, neben der Dokumentation und Interpretation durchgeführter Praxistests, in eine Sammlung von Überlegungen hinsichtlich der Anschlussrelevanz der Kompetenzmatrix an die Praxis. Im Mittelpunkt stehen hier die Chancen und Grenzen der Matrix und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Gewinnung neuen und die (Weiter-) Qualifizierung bereits beschäftigten Personals.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Kapitel 1: Rechtliche Grundlagen und Aufgaben der sozialpädagogischen Familienhilfe
- Kapitel 2: Herausforderungen bei der Personalauswahl in der Sozialen Arbeit
- Kapitel 3: Bedeutung strukturierter Einstellungsgespräche
- Kapitel 4: Entwicklung und Erprobung der Kompetenzmatrix
- Kapitel 5: Chancen und Grenzen der Kompetenzmatrix
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die notwendigen Kompetenzen von Fachkräften in der sozialpädagogischen Familienhilfe gemäß § 31 SGB VIII und entwickelt eine Kompetenzmatrix zur Unterstützung der Personalgewinnung und -qualifizierung. Die Arbeit zielt darauf ab, personalverantwortlichen Führungskräften ein Werkzeug an die Hand zu geben, um Stellenausschreibungen, Bewerbungsgespräche und die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zielgerichteter zu gestalten.
- Kompetenzprofile für Fachkräfte in der sozialpädagogischen Familienhilfe
- Herausforderungen bei der Rekrutierung und Qualifizierung von Personal im Sozialwesen
- Entwicklung und Implementierung einer Kompetenzmatrix
- Evaluation der Kompetenzmatrix in der Praxis
- Chancen und Grenzen der Matrix für Personalgewinnung und -entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Rechtliche Grundlagen und Aufgaben der sozialpädagogischen Familienhilfe: Dieses Kapitel legt die rechtlichen Grundlagen der sozialpädagogischen Familienhilfe nach § 31 SGB VIII dar und beschreibt die vielfältigen Aufgabenbereiche der Fachkräfte. Es beleuchtet die gesetzlichen Vorgaben und die damit verbundenen Anforderungen an die Qualifikation des Personals. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Komplexität des Arbeitsfeldes und den daraus resultierenden Herausforderungen für die Personalplanung.
Kapitel 2: Herausforderungen bei der Personalauswahl in der Sozialen Arbeit: Kapitel 2 analysiert die Schwierigkeiten bei der Personalauswahl im Bereich der sozialen Arbeit. Es werden typische Probleme wie die hohe Fluktuation, die spezifischen Anforderungen des Berufsfelds und die Schwierigkeiten, geeignete Kandidaten zu finden, ausführlich behandelt. Der Mangel an qualifizierten Bewerbern und die Notwendigkeit, spezifische Kompetenzen zu identifizieren, stehen im Mittelpunkt dieses Kapitels. Es werden verschiedene Aspekte beleuchtet, die die Personalauswahl erschweren, und mögliche Lösungsansätze angedeutet.
Kapitel 3: Bedeutung strukturierter Einstellungsgespräche: Dieses Kapitel betont die Bedeutung von strukturierten Einstellungsgesprächen für die Gewinnung geeigneten Personals. Es werden Methoden und Vorgehensweisen für die Durchführung solcher Gespräche vorgestellt, die dazu beitragen sollen, die Eignung von Bewerbern objektiver und fairer zu beurteilen. Die Vorteile strukturierter Gespräche im Vergleich zu ungesteuerten Interviews werden herausgestellt, und es wird auf die Vermeidung von Bias und die Verbesserung der Trefferquote bei der Personalauswahl eingegangen.
Kapitel 4: Entwicklung und Erprobung der Kompetenzmatrix: Das Herzstück der Arbeit, Kapitel 4, beschreibt detailliert die Entwicklung und den Praxistest der Kompetenzmatrix. Es erläutert die Methodik der Datenerhebung, die verwendeten Quellen (Literaturrecherche, Praxisbeobachtung, Interviews) und die Zusammenstellung der 170 definierten Kompetenzen. Die Zuordnung der Kompetenzen zu neun Kompetenzbereichen und vier Bildungsabschlüssen wird prägnant dargestellt. Der Praxistest mit personalverantwortlichen Führungskräften und deren Rückmeldungen werden umfassend dokumentiert und interpretiert.
Schlüsselwörter
Sozialpädagogische Familienhilfe, § 31 SGB VIII, Kompetenzmatrix, Personalgewinnung, Mitarbeiterqualifizierung, Kompetenzen, Personalauswahl, Einstellungsgespräch, Soziale Arbeit, Weiterbildung.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Kompetenzmatrix für die sozialpädagogische Familienhilfe
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit befasst sich mit der Entwicklung und Erprobung einer Kompetenzmatrix für Fachkräfte in der sozialpädagogischen Familienhilfe (§ 31 SGB VIII). Ziel ist die Verbesserung der Personalgewinnung und -qualifizierung durch ein Werkzeug für personalverantwortliche Führungskräfte, welches die Gestaltung von Stellenausschreibungen, Bewerbungsgesprächen und Weiterbildungen optimiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 behandelt die rechtlichen Grundlagen und Aufgaben der sozialpädagogischen Familienhilfe. Kapitel 2 analysiert die Herausforderungen bei der Personalauswahl in der Sozialen Arbeit. Kapitel 3 betont die Bedeutung strukturierter Einstellungsgespräche. Kapitel 4 beschreibt die Entwicklung und Erprobung der Kompetenzmatrix. Kapitel 5 beleuchtet Chancen und Grenzen der entwickelten Kompetenzmatrix.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf Kompetenzprofile für Fachkräfte in der sozialpädagogischen Familienhilfe, Herausforderungen bei der Rekrutierung und Qualifizierung von Personal im Sozialwesen, die Entwicklung und Implementierung einer Kompetenzmatrix, deren Evaluation in der Praxis sowie die Chancen und Grenzen der Matrix für Personalgewinnung und -entwicklung.
Wie ist die Kompetenzmatrix aufgebaut?
Die im Kapitel 4 detailliert beschriebene Kompetenzmatrix umfasst 170 definierte Kompetenzen, die in neun Kompetenzbereiche und vier Bildungsabschlüsse eingeordnet sind. Die Entwicklung basierte auf Literaturrecherche, Praxisbeobachtung und Interviews. Ein Praxistest mit personalverantwortlichen Führungskräften diente der Evaluation.
Welche Herausforderungen bei der Personalauswahl werden angesprochen?
Kapitel 2 beleuchtet typische Probleme wie hohe Fluktuation, spezifische Anforderungen des Berufsfelds und Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Kandidaten. Der Mangel an qualifizierten Bewerbern und die Notwendigkeit, spezifische Kompetenzen zu identifizieren, stehen im Mittelpunkt.
Welche Rolle spielen strukturierte Einstellungsgespräche?
Kapitel 3 unterstreicht die Bedeutung strukturierter Einstellungsgespräche für eine objektivere und fairere Beurteilung von Bewerbern. Es werden Methoden und Vorgehensweisen vorgestellt, die die Verbesserung der Trefferquote und die Vermeidung von Bias ermöglichen.
Welche rechtlichen Grundlagen werden berücksichtigt?
Kapitel 1 legt die rechtlichen Grundlagen der sozialpädagogischen Familienhilfe nach § 31 SGB VIII dar und beschreibt die damit verbundenen Anforderungen an die Qualifikation des Personals. Die Komplexität des Arbeitsfeldes und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Personalplanung werden beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sozialpädagogische Familienhilfe, § 31 SGB VIII, Kompetenzmatrix, Personalgewinnung, Mitarbeiterqualifizierung, Kompetenzen, Personalauswahl, Einstellungsgespräch, Soziale Arbeit, Weiterbildung.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Die Arbeit richtet sich an personalverantwortliche Führungskräfte im Bereich der Sozialen Arbeit, die ihre Prozesse der Personalgewinnung und -qualifizierung optimieren möchten. Sie bietet praktische Werkzeuge und Erkenntnisse für die effektivere Rekrutierung und Entwicklung von Fachkräften in der sozialpädagogischen Familienhilfe.
- Quote paper
- Oliver Hülsermann (Author), 2013, Eine Kompetenzmatrix zur Personalgewinnung und Mitarbeiterqualifizierung im Bereich der sozialpädagogischen Familienhilfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/262396