Perkussion ist heutzutage in der praxisorientierten Musikpädagogik nicht mehr wegzudenken.
Sei es im Kindergarten, im Musikunterricht der Schule oder in der musikalischen
Früherziehung – Perkussionsinstrumente und damit eine Weiterentwicklung des Orff-
Instrumentariums – bilden einen festen Bestandteil für die Erziehung von Musik und
Bewegung. So entwickelte sich im Laufe der Jahre vom Orff-Instrumentarium ausgehend ein
breites Spektrum an Perkussionsinstrumenten, deren Ursprung aus vielen verschiedenen
Musikkulturen herrührt und meist im Zusammenhang mit Liedern oder Geschichten zum
Einsatz kommt.
Die ersten Vorreiter dieser Entwicklung waren berühmte Pädagogen wie J. H. Pestalozzi oder
E. Jaques-Dalcroze in seiner rhythmischen Gymnastik um die Jahrhundertwende. Auch Carl
Orff begleitete ganz zu Anfang seine Schüler in der Güntherschule nur am Klavier –
allerdings fand er sehr schnell Lösungen für ein geeignetes, die Rhythmik unterstützendes
Klangbild zur Begleitung der Tänze. Es sollte eine Einheit zwischen Musik und Bewegung
gebildet werden, weswegen Orff sich auch um Instrumente bemühte, die von den teilweise
musikalisch unerfahrenen Tänzern ausgeübt werden konnten. Durch sein reges Interesse an
fremden Musikkulturen sowie an der Musik des Mittelalters entwickelte Orff ein spezielles
Instrumentarium, welches hauptsächlich aus Schlaginstrumenten besteht.
In jeder Musikkultur gelten die Perkussionsinstrumente als wesentlicher Bestandteil der
Musik, so dass die zentrale Funktion dieser auch in die Musikpädagogik mit einbezogen
werden muß. Orff befasste sich als einer der ersten Pädagogen mit der Einbeziehung von
Schlaginstrumenten in die Musikerziehung. Da ihm das Natürliche und die Lebendigkeit der
Musik sehr am Herzen lag, arbeitete er mit Mitarbeitern ein Schulwerk heraus, in dem er die
Musik, den Rhythmus und den Tanz zu vereinen wußte. Die Kombination aus diesen drei
Elementen fasste er unter den Begriff „elementare Musikübung“ zusammen. Ein wichtiger
Punkt war auch die Improvisation, um eine wirkliche Spontaneität, Phantasie und Kreativität
– die eigentlichen Grundsätze der Musik – zu verwirklichen.
Die folgende Ausarbeitung soll einen Überblick über die Entstehung des Orff-
Instrumentariums bilden, die Ausweitung und Weiterentwicklung desselben aufzeigen, um
das heutige Schlagwerk in der Musikpädagogik zu begründen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Das „Elementare“
- III. Carl Orff – ein biographischer Überblick
- IV. Das Orff-Instrumentarium
- 4.1. Stabspiele
- 4.1.1. Holzstabspiele
- 4.1.2. Metallstabspiele
- 4.2. Das kleine Schlagwerk
- 4.3. Das große Schlagwerk
- 4.4. Weitere Instrumente des Orff-Schulwerks
- V. Das Instrumentarium des Orff-Schulwerks im zeitlichen Wandel
- 5.1. Güntherschule
- 5.2. ,,Musik für Kinder“
- VI. Improvisation
- VII. Das Schlagwerk in der heutigen Musikpädagogik
- VIII. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung zielt darauf ab, die Entstehung des Orff-Instrumentariums aufzuzeigen und dessen Ausweitung sowie Weiterentwicklung im Kontext der Musikpädagogik zu beleuchten. Dabei sollen die Wurzeln des Orff-Instrumentariums in der "elementaren Musikübung" nachvollzogen und die Relevanz von Schlaginstrumenten in der modernen Musikpädagogik verdeutlicht werden.
- Die Entwicklung des Orff-Instrumentariums im Laufe der Zeit
- Die Bedeutung der "elementaren Musikübung" nach Orff
- Die Rolle von Schlaginstrumenten in der Musikpädagogik
- Die Verbindung von Musik, Bewegung und Spiel im Orff-Schulwerk
- Die Relevanz von Improvisation und Spontaneität im Musikunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Bedeutung von Perkussionsinstrumenten in der Musikpädagogik. Es wird die Entwicklung des Orff-Instrumentariums im Laufe der Zeit dargestellt, die auf Pädagogen wie J.H. Pestalozzi und E. Jaques-Dalcroze zurückgeht. Carl Orff suchte nach geeigneten Klangmitteln, um die Rhythmik seiner Schüler zu unterstützen und eine Einheit zwischen Musik und Bewegung zu schaffen.
Das Kapitel II beleuchtet den Begriff "Elementar" im Kontext der Musikpädagogik. Orff sah die "elementare Musikübung" als unlösbare Einheit von Musik, Bewegung und Spiel. Er betonte die Bedeutung von Improvisation und Spontaneität und forderte die enge Verbindung von Rhythmus und Melodie. Der Gruppenunterricht stand im Zentrum des Orff-Schulwerks, wobei Einzelübungen als unterstützende Elemente gesehen wurden.
Kapitel III bietet einen biographischen Überblick über Carl Orff. Es werden seine frühen musikalischen Erfahrungen und seine Ausbildung als Komponist dargestellt. Orffs Interesse an Schlaginstrumenten und Improvisation wird hervorgehoben, sowie seine Auseinandersetzung mit Kompositionstechniken von R. Strauss, G. Mahler, C. Debussy und A. Schönberg.
Kapitel IV beschäftigt sich mit dem Orff-Instrumentarium. Es werden verschiedene Instrumentengruppen vorgestellt, darunter Stabspiele, das kleine und das große Schlagwerk sowie weitere Instrumente des Orff-Schulwerks. Die Entstehung und Entwicklung des Instrumentariums im Laufe der Zeit wird beschrieben.
Kapitel V beleuchtet die Entwicklung des Orff-Instrumentariums in zwei wichtigen Phasen: Die Güntherschule und "Musik für Kinder". Es werden die unterschiedlichen Ansätze und Entwicklungen im zeitlichen Kontext dargestellt.
Kapitel VI behandelt die Bedeutung der Improvisation im Orff-Schulwerk. Es wird betont, dass Improvisation ein zentrales Element der "elementaren Musikübung" ist und Kreativität sowie Spontaneität fördert.
Kapitel VII befasst sich mit der Relevanz des Schlagwerks in der heutigen Musikpädagogik. Es wird die Bedeutung von Schlaginstrumenten für die musikalische Früherziehung, den Musikunterricht in der Schule und die musikalische Praxis im Allgemeinen hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Orff-Instrumentarium, "elementare Musikübung", Perkussion, Schlaginstrumente, Musikpädagogik, Rhythmus, Melodie, Improvisation, Bewegung, Spiel, Gruppenunterricht, Güntherschule, "Musik für Kinder", Carl Orff
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- Alina Meyer (Author), 2003, Vom klassischen Orff-Instrumentarium zur modernen Perkussion in der Musikpädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/25184