Ist ein Kloster eine "totale Institution" wie beispielsweise ein Gefängnis? Eine Anstalt? Ein Asyl? Welche Merkmale sprechen dafür, welche dagegen - und gibt es vielleicht Unterschiede zwischen den Klöstern, je nach Ausrichtung?
In der vorliegenden Hausarbeit wird Erving Goffmans Definition der "totalen Institution" als Diskussionsgrundlage herangezogen, um das Klosterleben in einem Orden als Mönch oder Nonne näher zu betrachten. Dabei werden die Definitionsmerkmale totalen Institution mit den dem Kloster eigenen Regeln und Vorschriften verglichen, Parallelen gezogen - aber auch deutliche Unterschiede entdeckt.
Inhaltsverzeichnis
- Was macht eine totale Institution aus?
- Die Merkmale totaler Institutionen nach Goffman
- Das Kloster - eine totale Institution?
- Das erste Merkmal - Ort und Autorität
- Das zweite Merkmal - Gemeinsamkeit und Gleichheit
- Das dritte Merkmal - Einteilung des Arbeitstages
- Das vierte Merkmal - Rationale Planvereinheitlichung
- Die Zielsetzung des Klosterlebens
- Die Berufung - Ein Element der Selbstbestimmung
- Die Insassen - Freiwillige oder Gefangene?
- Die Merkmale totaler Institutionen im Kontext des Klosterlebens
- Goffmans Begriff der "Insassen" - Eine negative Konnotation
- Die Initiation als Ritus der Gleichheit
- Der Verlust des Namens - Eine "Verstümmelung des Selbst"?
- Die Kutte - Anstaltskleidung oder Ausdruck der Identität?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht, ob das Kloster als totale Institution im Sinne von Erving Goffman betrachtet werden kann. Ziel ist es, die Charakteristika totaler Institutionen auf das Klosterleben anzuwenden und eventuelle Differenzen festzustellen.
- Merkmale totaler Institutionen nach Goffman
- Unterscheidung zwischen kontemplativen und tätigen Orden
- Zielsetzung und Lebensweise im Kloster
- Freiwilligkeit des Eintritts und die Rolle der Berufung
- Goffmans Begriff der "Insassen" und die Bedeutung der Identität im Kloster
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel definiert den Begriff der "totalen Institution" nach Goffman und stellt die Merkmale vor, die diese Institutionen auszeichnen.
- Das zweite Kapitel analysiert, inwieweit das Klosterleben den Kriterien totaler Institutionen entspricht, wobei besonders auf die Unterscheidung zwischen kontemplativen und tätigen Orden eingegangen wird.
- Das dritte Kapitel untersucht die Zielsetzung des Klosterlebens und die Bedeutung der Berufung als Motiv für den Eintritt in die Institution.
- Das vierte Kapitel befasst sich mit der Frage, ob die Mitglieder eines Klosters als "Insassen" im Sinne Goffmans betrachtet werden können und wie die Identität im Klosterleben geprägt ist.
Schlüsselwörter
Totale Institution, Erving Goffman, Klosterleben, kontemplative Orden, tätige Orden, Berufung, Identität, Insassen, Initiation, Selbstverleugnung.
- Quote paper
- Christine Knecht (Author), 1994, Das Kloster - eine totale Institution?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/25181