1) Definition Romantik
altfranzösisch= romanz, romant oder roman, d.h. ursprünglich alle in der Volkssprache verfassten Schriften, vor allem aber die höfischen Versromane;
Unter Berücksichtigung folgender Definitionsansätze lässt sich die Romantik nicht verstehen als simple Reaktion gegen die Aufklärung, als der Triumph von Gefühl und Individualität gegen Rationalismus und Vernunftglauben; sie ist auch keine ausschließlich konservative Bewegung, die ihr gesellschaftliches Ideal nostalgisch in einer verklärten Vergangenheit sucht, sondern sie entsprang einem veränderten Geschichtsbewusstsein.
1.1 Literatursoziologischer Definitionsansatz
Die Umbrüche in Folge der franz. Rev. bewirken eine Rückbesinnung auf traditionelle Institutionen wie z.B. das Christentum. Soziale Orientierungslosigkeit hat zur Folge, dass die Betonung und der Ausdruck des Individuums zu einer literarischen Forderung wird. Den Autoren tritt eine in ihrem Geschmack diffus bleibende Leserschaft gegenüber. Neue künstlerische Darstellungsverfahren entwickeln sich (Feuilleton).
1.2 Poetologischer Definitionsansatz
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Definition Romantik
- 1.1 Literatursoziologischer Definitionsansatz
- 1.2 Poetologischer Definitionsansatz
- 1.3 Ideologiegeschichtlicher Definitionsansatz
- 2. Historischer Hintergrund
- 3. Literarische Vorbilder
- 3.1 Vorbilder
- 3.2 Impulse
- 4. Allgemeine konstitutive Epochenmerkmale
- 4.1 Eingrenzung
- 4.2 Die soziologischen Fronten und ihre Auswirkung auf die romantische Literatur
- 5. Stoffe und Motive
- 5.1 Ich-Kult, Subjektivität, Naturbeschreibungen, Historische Stoffe, Religion, Reisebeschreibungen, Künstlerfiguren in ihrer Problematik
- 6. Epik, Dramatik, Lyrik
- 6.1 Epik
- 6.1.1 Gattungen: Historischer Roman, Philosophischer Roman, Journal intime
- 6.2 Dramatik
- 6.2.1 Form
- 6.2.2 Stilmischung
- 6.3 Lyrik
- 6.1 Epik
- 7. Autoren
- 7.1 Victor-Marie Hugo (1802-1885)
- 7.2 Anne-Louise-Germaine de Staël (1766-1817)
- 7.3 François-René, Vicomte de Chateaubriand (1768-1848)
- 7.4 Alphonse-Marie-Louis de Lamartine (1790-1869)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die französische Romantik umfassend zu definieren und zu charakterisieren. Sie beleuchtet die historischen, soziologischen und literarischen Bedingungen, die zur Entstehung und Entwicklung dieser Epoche führten. Die Arbeit untersucht die wichtigsten Autoren und Werke der französischen Romantik und analysiert deren stilistische und inhaltliche Besonderheiten.
- Definition und Abgrenzung der französischen Romantik
- Der Einfluss der Französischen Revolution und des napoleonischen Zeitalters
- Wichtige literarische Vorbilder und Impulse
- Kennzeichnende Stoffe und Motive der romantischen Literatur
- Die Entwicklung der Epik, Dramatik und Lyrik in der französischen Romantik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Definition Romantik: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Definitionsansätzen der Romantik. Es wird deutlich, dass die Romantik nicht einfach als Gegenbewegung zur Aufklärung verstanden werden kann, sondern aus einem veränderten Geschichtsbewusstsein und den gesellschaftlichen Umbrüchen der Zeit entstand. Die verschiedenen Ansätze – literatursoziologisch, poetologisch und ideologiegeschichtlich – beleuchten unterschiedliche Facetten dieses komplexen Phänomens und zeigen die vielschichtigen Wechselwirkungen zwischen Literatur, Gesellschaft und Ideologie auf. Die Kapitel betonen die Bedeutung des Individuums und seiner Ausdrucksformen in einer Zeit der Orientierungslosigkeit.
2. Historischer Hintergrund: Dieses Kapitel skizziert den historischen Kontext der französischen Romantik, beginnend mit der Französischen Revolution von 1789. Es wird die Bedeutung dieser Revolution für die Umgestaltung der politischen und gesellschaftlichen Ordnung und deren Auswirkungen auf das Denken und die Literatur der Zeit herausgestellt. Die darauffolgenden Epochen des Konsulats und Kaiserreichs unter Napoleon Bonaparte sowie die Restauration und die Julimonarchie werden beleuchtet und ihr Einfluss auf die Entwicklung der romantischen Literatur analysiert. Die Kapitel zeigen den Einfluss von politischen Ereignissen und Machtstrukturen auf die künstlerische Produktion.
3. Literarische Vorbilder: Das Kapitel untersucht die literarischen Vorbilder und Impulse, die die französische Romantik prägten. Hier werden Autoren wie Rousseau mit seiner Betonung von Subjektivität und Natur, sowie Lebrun-Pindare und Chénier mit ihren Ansätzen, die zwar romantische Themen behandelten, aber klassische Formen bevorzugten, vorgestellt. Die wichtige Rolle von Shakespeare und dem jungen Goethe wird hervorgehoben, ebenso wie der Einfluss der deutschen Romantik über Germaine de Staël. Das Kapitel verdeutlicht die komplexen interkulturellen und interliterarischen Austauschprozesse, die die Entstehung der französischen Romantik beeinflusst haben.
4. Allgemeine konstitutive Epochenmerkmale: Dieses Kapitel beschreibt die allgemeinen Merkmale der französischen Romantik. Es wird die zeitliche Überschneidung mit anderen literarischen Strömungen des 19. Jahrhunderts (Realismus, Naturalismus, Symbolismus) hervorgehoben und die Schwierigkeit, die Romantik rein zeitlich zu definieren, verdeutlicht. Die soziologischen Fronten und deren Einfluss auf die Literatur werden analysiert, wobei der Übergang zur bürgerlichen Ordnung und die damit verbundene Möglichkeit einer neuen literarischen Debatte im Fokus stehen. Das Kapitel betont die Komplexität und Vielschichtigkeit des literarischen Feldes im 19. Jahrhundert.
5. Stoffe und Motive: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die zentralen Themen und Motive der französischen Romantik. Die Bedeutung des Ich-Kultes und der Subjektivität, die Rolle der Naturbeschreibungen, der Bezug auf historische Stoffe, die Auseinandersetzung mit religiösen Fragen sowie die Popularität von Reisebeschreibungen und die Darstellung von Künstlerfiguren in ihren Problematiken werden untersucht. Die verschiedenen Motive werden in ihren Zusammenhängen und Wechselwirkungen beleuchtet und als Ausdruck der spezifischen kulturellen und gesellschaftlichen Gegebenheiten der Zeit interpretiert.
6. Epik, Dramatik, Lyrik: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung der verschiedenen literarischen Gattungen während der französischen Romantik: Epik, Dramatik und Lyrik. Es werden die typischen Merkmale und Vertreter jeder Gattung präsentiert und die unterschiedlichen Formen und Stile untersucht. Die Diskussion von Stilmischungen und die Untersuchung der formalen Aspekte der einzelnen Gattungen runden den Überblick ab. Der Fokus liegt auf der Analyse der spezifischen Eigenheiten und Entwicklungen der jeweiligen Gattung im Kontext der französischen Romantik.
Schlüsselwörter
Französische Romantik, Aufklärung, Französische Revolution, Napoleon, Literatursoziologie, Poetologie, Ideologiegeschichte, Subjektivität, Natur, Historischer Roman, Dramatik, Lyrik, Stilmischung, Victor Hugo, Germaine de Staël, Chateaubriand, Lamartine.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur französischen Romantik
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet einen umfassenden Überblick über die französische Romantik. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Der Text beleuchtet die Definition der Romantik aus verschiedenen Perspektiven (literatursoziologisch, poetologisch, ideologiegeschichtlich), ihren historischen Kontext (Französische Revolution, Napoleon), wichtige literarische Vorbilder und Impulse, charakteristische Stoffe und Motive, sowie die Entwicklung der Epik, Dramatik und Lyrik innerhalb dieser Epoche. Schließlich werden auch wichtige Autoren wie Victor Hugo, Germaine de Staël, Chateaubriand und Lamartine vorgestellt.
Wie wird die französische Romantik definiert?
Der Text untersucht verschiedene Definitionsansätze der französischen Romantik. Er betont, dass sie nicht einfach als Gegenbewegung zur Aufklärung verstanden werden kann, sondern aus einem veränderten Geschichtsbewusstsein und den gesellschaftlichen Umbrüchen der Zeit entstand. Es werden literatursoziologische, poetologische und ideologiegeschichtliche Ansätze diskutiert, um die vielschichtigen Wechselwirkungen zwischen Literatur, Gesellschaft und Ideologie aufzuzeigen.
Welchen historischen Hintergrund hat die französische Romantik?
Der Text beschreibt den historischen Kontext, beginnend mit der Französischen Revolution von 1789. Er beleuchtet die Bedeutung der Revolution für die politische und gesellschaftliche Ordnung und deren Auswirkungen auf das Denken und die Literatur. Die Epochen des Konsulats und Kaiserreichs unter Napoleon Bonaparte sowie die Restauration und die Julimonarchie werden analysiert und deren Einfluss auf die Entwicklung der romantischen Literatur untersucht.
Welche literarischen Vorbilder beeinflussten die französische Romantik?
Der Text nennt Autoren wie Rousseau (mit seiner Betonung von Subjektivität und Natur), Lebrun-Pindare und Chénier (mit ihren romantischen Themen in klassischen Formen), Shakespeare und den jungen Goethe als wichtige Vorbilder. Der Einfluss der deutschen Romantik über Germaine de Staël wird ebenfalls hervorgehoben. Die komplexen interkulturellen und interliterarischen Austauschprozesse werden als prägend für die Entstehung der französischen Romantik dargestellt.
Welche Merkmale kennzeichnen die französische Romantik?
Der Text beschreibt die allgemeinen Merkmale der französischen Romantik und hebt die zeitliche Überschneidung mit anderen literarischen Strömungen (Realismus, Naturalismus, Symbolismus) hervor. Die soziologischen Fronten und deren Einfluss auf die Literatur werden analysiert, wobei der Übergang zur bürgerlichen Ordnung und die damit verbundene Möglichkeit einer neuen literarischen Debatte im Fokus stehen.
Welche Stoffe und Motive sind typisch für die französische Romantik?
Zentrale Themen und Motive umfassen den Ich-Kult und die Subjektivität, Naturbeschreibungen, historische Stoffe, religiöse Fragen, Reisebeschreibungen und die Darstellung von Künstlerfiguren in ihren Problematiken. Die verschiedenen Motive werden in ihren Zusammenhängen und Wechselwirkungen beleuchtet und als Ausdruck der spezifischen kulturellen und gesellschaftlichen Gegebenheiten der Zeit interpretiert.
Wie entwickelten sich Epik, Dramatik und Lyrik in der französischen Romantik?
Der Text analysiert die Entwicklung der literarischen Gattungen Epik, Dramatik und Lyrik. Er präsentiert typische Merkmale und Vertreter jeder Gattung, untersucht unterschiedliche Formen und Stile und diskutiert Stilmischungen. Der Fokus liegt auf den spezifischen Eigenheiten und Entwicklungen der jeweiligen Gattung im Kontext der französischen Romantik.
Welche Autoren werden im Text behandelt?
Der Text nennt und behandelt die Autoren Victor Hugo, Anne-Louise-Germaine de Staël, François-René de Chateaubriand und Alphonse de Lamartine als wichtige Vertreter der französischen Romantik.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die französische Romantik?
Schlüsselwörter umfassen: Französische Romantik, Aufklärung, Französische Revolution, Napoleon, Literatursoziologie, Poetologie, Ideologiegeschichte, Subjektivität, Natur, Historischer Roman, Dramatik, Lyrik, Stilmischung, Victor Hugo, Germaine de Staël, Chateaubriand, Lamartine.
- Quote paper
- Isabelle Grob (Author), 2003, Die französische Romantik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/24677