Die erste Tagebuchnotiz Fontanes, die Zeugnis von seiner Arbeit an „Irrungen, Wirrungen” ablegt, fand man unter dem Datum des 12. Dezember 1882. Darin ist von einem Novellenstoff mit dem Arbeitstitel „Irrt, Wirrt” die Rede.1 Im Mai 1884 entstand dann der Anfang des Werkes in Hankels Ablage bei Königswusterhausen. Anschließend ließ Fontane den Stoff ruhen. Erst 1886 erfolgte eine Neuaufnahme der Arbeit, bis 1887 der fertige Roman unter dem Namen „Irrungen, Wirrungen” als Fortsetzungsroman in der „Vossischen Zeitung” erschien und 1888 die erste Buchausgabe erhältlich war. Sofort bei seinem Erscheinen löste der Roman große Entrüstung aus. Die gesellschaftliche Oberschicht Deutschlands war durch den schnell zur „Hurengeschichte” deklarierten Roman in ihrer Eitelkeit empfindlich getroffen worden. Zum ersten mal wurde in einem Roman Fontanes nicht nur die gesellschaftliche Oberschicht geschildert, sondern unter Einbeziehung des Volkes kontrastierend die Oberflächlichkeit des Adels entlarvt.2 1R. Brinkmann in Grawe, Christian: Interpretationen. Fontanes Novellen und Romane, Reclam, Stuttgart, 1995, Seite 154 2Theodor Fontane: Irrungen, Wirrungen, Hamburger Lesehefte Verlag, Husum/Nordsee, S. 136, im Folgenden zitiert als Fontane
Inhaltsverzeichnis
- I. Inhalt
- II. Einleitung
- 1. Kurzer Einblick in die Entstehungsgeschichte des Romans..
- 2. Zur Struktur des Romans und zum Aufbau der Arbeit..
- III. Der Roman „Irrungen, Wirrungen”.
- 1. Der erste Handlungsteil: Das Verhältnis Lene - Botho.
- 1.1. Exposition (Kapitel 1-5) …………..\n
- 1.2. Konfliksteigerung (Kapitel 6-13).
- 1.3. Wendepunkt (Kapitel 14 - 16)..\n
- 2. Der zweite und dritte Handlungsteil: Das Verhältnis Botho - Käthe .\nDas Verhältnis Lene - Gideon .......
- 2.1. Fallender Spannungsbogen (Kapitel 16-23).
- 2.2. Schluß (Kapitel 24 - 26)..\n
- IV. Zusammenfassung: (Magda)Lene Nimptsch - Das Frauenbild Fontanes in „Irrungen,\nWirrungen”
- V. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Roman „Irrungen, Wirrungen” von Theodor Fontane widmet sich der komplexen Beziehung zwischen Lene Nimptsch und Botho von Rienäcker, einem Paar aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten. Fontanes Werk zeichnet ein detailliertes Bild der deutschen Gesellschaft im 19. Jahrhundert, insbesondere der Konventionen und Normen, die die Liebesbeziehungen zwischen Adligen und Bürgerlichen prägten.
- Die ungleiche soziale Stellung von Lene und Botho als zentrales Hindernis für ihre Liebe
- Die Rolle gesellschaftlicher Erwartungen und Konventionen in der Gestaltung von Beziehungen
- Fontanes kritische Auseinandersetzung mit den Doppelmoral der Oberschicht
- Die Darstellung der individuellen Suche nach Glück und Selbstverwirklichung im Kontext gesellschaftlicher Zwänge
- Die Ambivalenz von Liebe und gesellschaftlichen Erwartungen in Fontanes Roman
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1-5: Die Exposition des Romans führt den Leser in die Gärtnerei am Kurfürstendamm ein, wo Lene, die einfache Plätterin, und Botho, der Adlige, sich begegnen und ihre Beziehung beginnt.
- Kapitel 6-13: Die wachsende Liebe zwischen Lene und Botho wird durch gesellschaftliche Barrieren und die Unmöglichkeit ihrer Verbindung immer deutlicher. Die Beziehung befindet sich in einer steten Konfliksteigerung.
- Kapitel 14-16: Die Beziehung zwischen Lene und Botho erreicht einen Wendepunkt. Botho verrät seine Zuneigung zu Lene und heiratet stattdessen Käthe von Sellenthin.
- Kapitel 16-23: Nach dem Bruch mit Lene, beschreibt Fontane die Ehe Bothos mit Käthe und die Entwicklung der Beziehung zwischen Lene und Gideon Franke. Der Roman schildert die anhaltenden emotionalen Bindungen zwischen Lene und Botho.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Romans „Irrungen, Wirrungen” sind: Liebe und Gesellschaft, soziale Unterschiede, Konventionen, Doppelmoral, Liebe und Pflicht, Glück und Selbstverwirklichung, Romantische Liebe, gesellschaftliche Normen, Liebe und Status, gesellschaftliche Schichtgrenzen, Familie und Tradition.
- Quote paper
- Corinna Hein (Author), 1998, Theodor Fontane: Irrungen, Wirrungen. Schwerpunkt: Frauen bei Fontane - (Magda)Lene Nimptsch, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/24628