Der deutsche Bankensektor stand in den vergangenen Jahren im Mittepunkt einer
öffentlichen Diskussion. Themen waren hierbei vor allem die anhaltende
Ertragsschwäche deutscher Banken, gescheiterte Fusionen sowie Verluste aus dem
Kreditgeschäft. Dementsprechend suchen Banken nach Möglichkeiten, um
insbesondere im Kreditgeschäft wieder profitabel zu arbeiten. Die Verbriefung von
Krediten und Kreditrisiken spielt bei diesem Vorhaben eine zentrale Rolle.1 Bisher
haben Banken in Deutschland vorwiegend synthetische Verbriefungen
durchgeführt. Deutschland liegt im europäischen Vergleich mit Blick auf den
Verbriefungsmarkt weit hinter den anderen Ländern. Im Jahr 2003 wurden
europaweit Verbriefungen in Höhe von 217,15 Milliarden €, in Deutschland im
Volumen von 7,13 Milliarden € durchgeführt.2 Im Rahmen der TSI sollen künftig
auch vermehrt „True Sales“ durchgeführt werden, bei denen nicht nur Kreditrisiken,
sondern auch die Forderungen selbst am Kapitalmarkt platziert werden.3 Die
vorliegende Arbeit wird zunächst kurz auf das Verbriefungsmodell über ABS sowie
die Ausgestaltung der TSI eingehen, um ein besseres Verständnis für die
darauffolgenden Punkte zu geben. Anschließend werden die Rolle der KfW sowie
Vor- und Nachteile mit Blick auf die TSI genauer dargelegt. Überdies erfolgt eine
Beleuchtung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Im abschließenden Fazit wird
versucht, die TSI kritisch zu würdigen und einen Ausblick auf die zukünftigen
Entwicklungen zu geben.
1 Vgl. Steltzner (2003), S. 1.
2 Vgl. o.V. (European Securitisation 23.03.2004).
3 Vgl. Atzler (2003), S. BE4.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Verbriefungsmodell
- Synthetische Verbriefungen
- True Sale-Verbriefungen
- Ausgestaltung der True Sale Initiative
- Die Rolle der Kreditanstalt für Wiederaufbau
- Vor- und Nachteile von True Sale Initiative und True Sales
- Kreditportfoliomanagement der Banken
- Neue Asset-Klasse Mittelstandskredite
- Eigenkapitalentlastung und Liquidität
- Günstige Refinanzierungsmöglichkeit für Banken
- Ertragsrückgang durch True Sales
- Höchste Kreditrisiken bleiben in der Bilanz
- Auswirkungen auf die Transaktionskosten
- Rechtliche Aspekte der True Sale Initiative
- Gewerbesteuerbefreiung von Service Purpose Vehicles
- Kartellrechtliche Bedenken
- Behandlung von Hypothekenforderungen
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der True Sale Initiative (TSI), einer neuen Entwicklung im deutschen Bankensektor, die das Ziel verfolgt, die Verbriefung von Krediten und Kreditrisiken zu fördern. Die Arbeit analysiert die Hintergründe, Pläne und Perspektiven der TSI und beleuchtet die Rolle der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in diesem Kontext.
- Das Verbriefungsmodell und die Ausgestaltung der TSI
- Vor- und Nachteile der TSI für Banken und den Finanzmarkt
- Rechtliche Rahmenbedingungen der TSI
- Die Rolle der KfW
- Zukünftige Entwicklungen der TSI
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der TSI ein und beleuchtet die aktuelle Situation im deutschen Bankensektor. Kapitel 2 erläutert das Verbriefungsmodell, insbesondere die Unterscheidung zwischen synthetischen Verbriefungen und True Sales, und geht auf die Ausgestaltung der TSI ein. Kapitel 3 widmet sich der Rolle der KfW in der TSI. Kapitel 4 analysiert die Vor- und Nachteile der TSI für Banken und den Finanzmarkt. In Kapitel 5 werden die rechtlichen Aspekte der TSI beleuchtet, einschließlich der Gewerbesteuerbefreiung von Service Purpose Vehicles, kartellrechtlicher Bedenken und der Behandlung von Hypothekenforderungen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: True Sale Initiative, Verbriefung, Kreditrisiken, Kapitalmarkt, Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Asset Backed Securities (ABS), Service Purpose Vehicle (SPV), Synthetische Verbriefungen, True Sales, rechtliche Rahmenbedingungen, Vor- und Nachteile.
- Quote paper
- David Wehrhahn (Author), 2004, Die True Sale Initiative (TSI) - Pläne, Hintergründe und Perspektiven, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/24349