Schon seit Beginn der 80er Jahre ist zu beobachten, dass die internationalen Verflechtungen der Wirtschaft rapide zugenommen haben.
Der Welthandel expandiert stetig. Das Weltexportvolumen steigt scheinbar unaufhaltsam. Das internationale Finanzwesen wächst ununterbrochen an. Ausländische Direktinvestitionen sprengen alle bisher bekannten Dimensionen. Kapital kann global eingesetzt werden. Transnationale Unternehmen werden täglich gegründet und handeln auf dem gesamten Globus. Die Warenhäuser können uns mit Knoblauch aus China, Schuhen aus Mexiko und Kleidung aus Indien versorgen. Mc Donalds verkauft seine Big Macs und Hamburgers unter anderem in Peking, Moskau, Neu Delhi und wahrscheinlich bald auch in Bagdad. Das neue Modell „Ulysee“ des italienischen Traditions-Autoherstellers FIAT wird in 15 Ländern produziert, von denen elf außerhalb der EU liegen. Firmen wie Mercedes-Benz und die Chrysler Group fusionieren zu einer internationalen Wirtschafts-Supermacht. Andere Unternehmen oder ganze Unternehmenszweige sind keinem Staat mehr zuzuordnen. Diese Zunahme an internationalen Verflechtungen wirft Fragen auf: Sind die Güter und Dienstleistungen, die amerikanische Firmen auf dem japanischen Markt umsetzen, ein Teil der amerikanischen Wirtschaft oder der japanischen? Sind koreanische Wertpapiere, die ein Türke in London erwirbt, ein Teil der koreanischen, der britischen oder der türkischen Wirtschaft? Jede dieser Volkswirtschaften ist nicht mehr auf eine nationale Wirtschaft zu begrenzen, sie ist ein Teil der neuen Weltwirtschaft.
Die Befreiung der globalen Wirtschaft und die „Anarchie des Marktes“ überwinden nationalstaatliche Hürden und führen ökonomische Krisen, soziale Krisen, sowie ökologische Desaster herbei. Die Wirtschaft überrennt die nationale Politik, der Markt hat sich entfesselt, und alles folgt dem Ruf der Deregulierung, Denationalisierung und der Liberalisierung. Bei dieser schnellen wirtschaftlichen Entwicklung hinkt die politische Entwicklung hinterher. Als Folge davon fehlen auf globaler Ebene Normen, Regeln und Gesetze globalen Handelns, die sowohl Stabilität förderten als auch soziale wie ökologische Schutzmechanismen errichteten.
In den Teildisziplinen in den Bereichen Umwelt- und Sozialpolitik, aber auch in der Wirtschaft bestehen Defizite an globalen Regelungen. Die Politik muss auf globaler Ebene reorganisiert und geordnet werden, aber eine Weltregierung ist weder erwünscht noch realisierbar.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Triebkräfte der Globalisierung
- 3 Global Governance
- 3.1 Das Global Governance-Konzept
- 3.2 Warum Global Governance?
- 3.3 Die Global Governance Architektur
- 4 Global Player
- 4.1 Pluralität und Diversität in der Global Governance-Architektur
- 4.2 Nationalstaaten
- 4.3 Internationale Governmental Organizations (IGOs)
- 4.4 Nichtstaatliche Akteure
- 4.5 Non Governmental Organizations (NGOs)
- 4.6 Transnational Companies (TNCs)
- 4.7 Global Compact
- 4.8 Privatisierung der Weltpolitik?
- 4.9 Fazit
- 5 Die Weltordnungspolitik
- 5.1 Die Global Player der Weltwirtschaftsordnung
- 5.2 Fazit
- 5.3 Die Global Player der internationalen Umweltordnung
- 5.4 Fazit
- 5.5 Die Global Player der internationalen Sozialordnung
- 5.6 Fazit
- 5.7 Die Global Player der internationalen Friedensordnung
- 5.8 Fazit
- 6 Gesamtfazit
- 6.1 Nationalstaaten
- 6.2 Supranationale Mehrebenensysteme
- 6.3 IGOs
- 6.4 TNCs
- 6.5 NGOs
- 6.6 Reformbedarf
- 6.7 Letzte Worte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die Akteure der Global Governance, sogenannte "Global Player", im Kontext der zunehmenden Globalisierung. Das Ziel ist, die verschiedenen Akteure (Nationalstaaten, IGOs, NGOs, TNCs) und ihre Rollen in der Gestaltung der globalen Ordnung zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der Global Governance und untersucht, wie die verschiedenen Akteure zusammenarbeiten (oder nicht zusammenarbeiten) können, um globale Probleme zu bewältigen.
- Die Triebkräfte der Globalisierung und ihre Auswirkungen
- Das Konzept der Global Governance und seine verschiedenen Ausprägungen
- Die Rolle der verschiedenen Global Player in der Weltwirtschaftsordnung
- Die Rolle der verschiedenen Global Player in der internationalen Umwelt- und Sozialordnung
- Der Reformbedarf der Global Governance
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den rasanten Anstieg internationaler Verflechtungen seit den 1980er Jahren und die daraus resultierenden Herausforderungen für die nationale und globale Politik. Der zunehmende Welthandel, das Wachstum des internationalen Finanzwesens und die Expansion transnationaler Unternehmen übersteigen die Möglichkeiten nationalstaatlicher Regulierung. Dieser Regulationsverlust führt zu ökonomischen, sozialen und ökologischen Krisen. Die Global Governance-Debatte wird als Lösungsansatz vorgestellt, der eine globale Ordnung anstrebt, ohne eine Weltregierung zu etablieren. Die Arbeit definiert die verschiedenen Akteure als "Global Player" und kündigt die Analyse ihrer Rollen an.
2 Triebkräfte der Globalisierung: Dieses Kapitel analysiert die treibenden Kräfte der Globalisierung, welche die Entstehung der Global Governance notwendig machen. Es behandelt den technischen Fortschritt und die Liberalisierung und Deregulierung des Marktes als Schlüsselfaktoren für die zunehmende internationale Verflechtung von Wirtschaft und Politik. Das Kapitel verdeutlicht, wie diese Kräfte nationale Grenzen überwinden und neue Herausforderungen für die globale Politik schaffen. Es zeigt auf, dass ökonomische Entwicklung die politische Entwicklung überholt und somit ein globales Regelwerk benötigt wird.
3 Global Governance: Dieses Kapitel beschreibt das Konzept der Global Governance und die Entwicklung verschiedener theoretischer Ansätze, darunter die Konzepte von James Rosenau, der Commission on Global Governance, der Gruppe von Lissabon und des Instituts für Entwicklung und Frieden. Es wird die Notwendigkeit einer kooperativen Zusammenarbeit zwischen Nationalstaaten, IGOs, NGOs und TNCs zur Bewältigung globaler Herausforderungen betont, sowie die Frage nach der Legitimation und Realisierbarkeit eines solchen Konzepts behandelt.
4 Global Player: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Akteure der Global Governance, kategorisiert nach Nationalstaaten, IGOs, NGOs und TNCs. Es untersucht die jeweilige Rolle dieser Akteure in der Gestaltung der globalen Ordnung und ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Teilung von Kompetenzen. Der Fokus liegt auf den spezifischen Funktionen und Aufgaben der einzelnen Akteure im globalen Kontext und der Frage nach ihrer Eignung für die Bewältigung globaler Herausforderungen. Das Kapitel betrachtet die Vielfältigkeit und Komplexität des Systems.
5 Die Weltordnungspolitik: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Global Player in verschiedenen Bereichen der Weltordnungspolitik: Weltwirtschaftsordnung (mit Fokus auf Nationalstaaten, IGOs wie GATT/WTO, IWF und Weltbank, sowie NGOs), internationale Umweltordnung (mit Akteuren wie UNEP, GEF, CSD und regionalen Organisationen), internationale Sozialordnung (mit Fokus auf Nationalstaaten, IGOs wie ILO und FAO, TNCs und NGOs) und internationale Friedensordnung (mit Fokus auf Nationalstaaten und den Vereinten Nationen). Für jeden Bereich werden die wichtigsten Akteure und deren Funktionen sowie Herausforderungen im Detail analysiert.
Schlüsselwörter
Globalisierung, Global Governance, Global Player, Nationalstaaten, Internationale Regierungsorganisationen (IGOs), Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Transnationale Unternehmen (TNCs), Weltwirtschaftsordnung, Internationale Umweltordnung, Internationale Sozialordnung, Internationale Friedensordnung, Kooperation, Regulierung, Reformbedarf.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: Global Player in der Global Governance
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit analysiert die Akteure ("Global Player") der Global Governance im Kontext der zunehmenden Globalisierung. Sie untersucht die Rolle verschiedener Akteure (Nationalstaaten, IGOs, NGOs, TNCs) bei der Gestaltung der globalen Ordnung und beleuchtet Herausforderungen und Chancen der Global Governance.
Welche Akteure werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Rolle von Nationalstaaten, internationalen Regierungsorganisationen (IGOs), Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und transnationalen Unternehmen (TNCs) in der Global Governance.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Triebkräfte der Globalisierung, das Konzept der Global Governance, die Rolle der Global Player in der Weltwirtschaftsordnung, die Rolle der Global Player in der internationalen Umwelt- und Sozialordnung sowie den Reformbedarf der Global Governance.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Kapitel zu den Triebkräften der Globalisierung, Global Governance, den Global Playern, der Weltordnungspolitik (Wirtschafts-, Umwelt-, Sozial- und Friedensordnung) und einem Gesamtfazit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Themen.
Was sind die zentralen Ergebnisse der Analyse der Global Player?
Die Arbeit analysiert die spezifischen Funktionen und Aufgaben der einzelnen Akteure (Nationalstaaten, IGOs, NGOs, TNCs) im globalen Kontext und deren Eignung zur Bewältigung globaler Herausforderungen. Sie beleuchtet die Komplexität und Vielfältigkeit des Systems der Global Governance und deren Herausforderungen.
Welche Bereiche der Weltordnungspolitik werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Rolle der Global Player in der Weltwirtschaftsordnung (mit Fokus auf IGOs wie WTO, IWF, Weltbank), der internationalen Umweltordnung (UNEP, GEF, CSD), der internationalen Sozialordnung (ILO, FAO) und der internationalen Friedensordnung (Vereinte Nationen).
Welchen Reformbedarf sieht die Arbeit?
Das Gesamtfazit der Arbeit beinhaltet eine Diskussion über den notwendigen Reformbedarf der Global Governance, berücksichtigt die Rolle der verschiedenen Akteure und bietet Schlussfolgerungen und Perspektiven.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Globalisierung, Global Governance, Global Player, Nationalstaaten, IGOs, NGOs, TNCs, Weltwirtschaftsordnung, Internationale Umweltordnung, Internationale Sozialordnung, Internationale Friedensordnung, Kooperation, Regulierung, Reformbedarf.
Welche theoretischen Ansätze werden in der Arbeit berücksichtigt?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene theoretische Ansätze zur Global Governance, darunter die Konzepte von James Rosenau, der Commission on Global Governance, der Gruppe von Lissabon und des Instituts für Entwicklung und Frieden.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, Studierende und alle, die sich mit den Themen Globalisierung, Global Governance und internationaler Politik auseinandersetzen.
- Quote paper
- Luca Bonsignore (Author), 2003, Global Player - Akteure der Global Governance, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/24272