Die Aufgabe der Bilanzierung bei einem Unternehmen umfasst u.a. die
periodengenaue Ermittlung des betrieblichen Erfolgs. Nur so kann die
Buchführung und Bilanzierung zu Informationszwecken herangezogen
werden.1
Abnutzbare Anlagegüter besitzen eine mehrjährige Nutzungsdauer und
unterliegen einer fortdauernden Wertminderung. Demzufolge können ihre
Anschaffungs- oder Herstellungskosten nicht komplett in der laufenden
Periode als Aufwand erfasst werden, sondern müssen auf die komplette
Nutzungsdauer verteilt werden. 2
Darüber hinaus besteht aber auch die Möglichkeit, dass Anlagegütern,
unabhängig davon, ob sie einem fortdauernden Werteverzehr unterliegen
oder nicht, am Abschlussstichtag ein niedrigerer Wertansatz beizulegen
ist.3
Um diese Wertschwankungen zu erfassen bedient sich das
Handelsrecht dem Instrumentarium der Abschreibung. Diese verfolgt zum
einen den Zweck, den entstandenen Aufwand planmäßig auf die
Nutzungsdauer zu verteilen. Zum anderen werden durch
außerplanmäßige Abschreibungen Ereignisse erfasst, die Einfluss auf den
Wert des Anlageguts haben. Zudem werden auch unerwartete
Wertänderungen berichtigt. Dem handelsrechtlichen Begriff der
planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibung stehen im Steuerrecht
mit gleicher Bedeutung v.a. die Begriffe der Absetzung für Abnutzung
(AfA), Absetzung für außergewöhnliche technische und wirtschaftliche
Abnutzung (AfaA) und Teilwertabschreibung gegenüber. 4
Die folgenden Ausführungen beschränken sich auf die Darstellung der
außerplanmäßigen Abschreibungen im Rahmen der handels- und
steuerrechtlichen Bilanzierung.
1 vgl. Ernst & Young, Rund um die Abschreibung, S. 2
2 vgl. Wöhe/Kußmaul, Grundzüge der Buchführung und Bilanztechnik, S. 234f.
3 vgl. Olfert/Ditges/Langenbeck, Bilanzen, S. 192
4 vgl. Wöhe/Kußmaul, Grundzüge der Buchführung und Bilanztechnik, S. 235;
Anlage 1
Inhaltsverzeichnis
- 1 Hinführung zum Thema
- 2 Außerplanmäßige Abschreibungen in der Handelsbilanz
- 2.1 Wertminderungen im Anlagevermögen
- 2.1.1 Vorübergehende Wertminderungen
- 2.1.2 Dauerhafte Wertminderungen
- 2.2 Wertminderungen im Umlaufvermögen
- 2.3 Abschreibungen im Rahmen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung
- 3 Außerplanmäßige Abschreibungen in der Steuerbilanz
- 3.1 Absetzungen für außergewöhnliche technische und wirtschaftliche Abnutzung
- 3.2 Steuerliche Sonderabschreibungen und erhöhte Absetzungen
- 3.3 Teilwertabschreibung
- 3.3.1 Begriff des Teilwerts
- 3.3.2 Ermittlung des Teilwerts
- 4 Maßgeblichkeitsprinzipien
- 4.1 Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz
- 4.2 Umgekehrte Maßgeblichkeit der Steuerbilanz für die Handelsbilanz
- 5 Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften
- 5.1 Außerplanmäßige Abschreibungen
- 5.2 Wertaufholung bei Wegfall des Abschreibungsgrunds
- 6 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht außerplanmäßige Abschreibungen nach Handels- und Steuerrecht. Ziel ist es, die Unterschiede und Zusammenhänge zwischen handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Regelungen aufzuzeigen und ein umfassendes Verständnis für die Anwendung dieser Abschreibungen zu vermitteln.
- Handelsrechtliche Regelungen zu außerplanmäßigen Abschreibungen
- Steuerrechtliche Regelungen zu außerplanmäßigen Abschreibungen
- Maßgeblichkeitsprinzipien im Zusammenhang mit der Bilanzierung
- Spezifische Vorschriften für Kapitalgesellschaften
- Praktische Anwendung und Beispiele
Zusammenfassung der Kapitel
1 Hinführung zum Thema: Diese Einleitung dient der Einführung in die Thematik der außerplanmäßigen Abschreibungen und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie beleuchtet die Bedeutung des Themas im Kontext der Unternehmensbewertung und -berichterstattung, sowohl für die Handelsbilanz als auch für die Steuerbilanz.
2 Außerplanmäßige Abschreibungen in der Handelsbilanz: Dieses Kapitel behandelt die handelsrechtlichen Aspekte von außerplanmäßigen Abschreibungen. Es differenziert zwischen Wertminderungen im Anlage- und Umlaufvermögen und erklärt die Kriterien für die Anerkennung solcher Wertminderungen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Unterscheidung zwischen vorübergehenden und dauerhaften Wertminderungen und der Berücksichtigung kaufmännischer Beurteilungsgrundsätze. Die Kapitel 2.1 und 2.2 bilden die Grundlage für das Verständnis der Wertminderungsrechnung im Rahmen der Handelsbilanzierung.
3 Außerplanmäßige Abschreibungen in der Steuerbilanz: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die steuerrechtlichen Regelungen bezüglich außerplanmäßiger Abschreibungen. Es erklärt die Absetzungen für außergewöhnliche technische und wirtschaftliche Abnutzung sowie steuerliche Sonderabschreibungen und erhöhte Absetzungen. Ein detaillierter Einblick in den Begriff und die Ermittlung des Teilwerts wird gegeben, mit Fokus auf die steuerlichen Implikationen dieser Aspekte. Der Unterschied zwischen handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Behandlung wird deutlich herausgestellt, um Missverständnisse zu vermeiden.
4 Maßgeblichkeitsprinzipien: Dieses Kapitel analysiert die Prinzipien der Maßgeblichkeit zwischen Handels- und Steuerbilanz. Es untersucht den Einfluss der Handelsbilanz auf die Steuerbilanz und umgekehrt und erklärt die Relevanz dieser Prinzipien für die korrekte Anwendung außerplanmäßiger Abschreibungen. Der Fokus liegt auf den wechselseitigen Abhängigkeiten und den damit verbundenen rechtlichen Konsequenzen für die Bilanzierung.
5 Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften: Hier werden spezielle Regelungen für Kapitalgesellschaften im Bezug auf außerplanmäßige Abschreibungen und die Wertaufholung bei Wegfall des Abschreibungsgrundes behandelt. Die Kapitel 5.1 und 5.2 betrachten die spezifischen Anforderungen und Besonderheiten, die für diese Unternehmensform gelten und wie diese sich von anderen Unternehmensformen unterscheiden. Die Bedeutung der Einhaltung dieser Vorschriften für die korrekte Bilanzierung wird betont.
Schlüsselwörter
Außerplanmäßige Abschreibungen, Handelsbilanz, Steuerbilanz, Wertminderung, Anlagevermögen, Umlaufvermögen, Maßgeblichkeit, Kapitalgesellschaften, Teilwert, Sonderabschreibungen, Abnutzung, Steuerrecht, Handelsrecht.
FAQ: Außerplanmäßige Abschreibungen - Handels- und Steuerrecht
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit bietet einen umfassenden Überblick über außerplanmäßige Abschreibungen im Handels- und Steuerrecht. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel sowie Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf den Unterschieden und Zusammenhängen zwischen handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Regelungen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Handelsrechtliche Regelungen zu außerplanmäßigen Abschreibungen (Wertminderungen im Anlage- und Umlaufvermögen, vorübergehende und dauerhafte Wertminderungen, kaufmännische Beurteilung); Steuerrechtliche Regelungen (Absetzungen für außergewöhnliche Abnutzung, Sonderabschreibungen, Teilwertabschreibung); Maßgeblichkeitsprinzipien zwischen Handels- und Steuerbilanz; Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften (außerplanmäßige Abschreibungen und Wertaufholung).
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit gliedert sich in folgende Kapitel: 1. Hinführung zum Thema; 2. Außerplanmäßige Abschreibungen in der Handelsbilanz; 3. Außerplanmäßige Abschreibungen in der Steuerbilanz; 4. Maßgeblichkeitsprinzipien; 5. Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften; 6. Fazit und Ausblick.
Was sind die Zielsetzung und die Themenschwerpunkte?
Ziel der Seminararbeit ist es, die Unterschiede und Zusammenhänge zwischen handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Regelungen zu außerplanmäßigen Abschreibungen aufzuzeigen und ein umfassendes Verständnis für deren Anwendung zu vermitteln. Die Themenschwerpunkte liegen auf den jeweiligen rechtlichen Regelungen, den Maßgeblichkeitsprinzipien und den spezifischen Vorschriften für Kapitalgesellschaften.
Wie werden die Kapitel zusammengefasst?
Jedes Kapitel wird kurz zusammengefasst. Kapitel 1 dient als Einführung. Kapitel 2 und 3 behandeln die handels- bzw. steuerrechtlichen Aspekte der außerplanmäßigen Abschreibungen. Kapitel 4 analysiert die Maßgeblichkeitsprinzipien. Kapitel 5 betrachtet Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften. Kapitel 6 bietet ein Fazit und einen Ausblick.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Außerplanmäßige Abschreibungen, Handelsbilanz, Steuerbilanz, Wertminderung, Anlagevermögen, Umlaufvermögen, Maßgeblichkeit, Kapitalgesellschaften, Teilwert, Sonderabschreibungen, Abnutzung, Steuerrecht, Handelsrecht.
Wo finde ich Informationen zu Wertminderungen im Anlagevermögen?
Informationen zu Wertminderungen im Anlagevermögen finden Sie in Kapitel 2.1 der Seminararbeit. Hier wird zwischen vorübergehenden und dauerhaften Wertminderungen unterschieden.
Wo finde ich Informationen zu steuerlichen Sonderabschreibungen?
Informationen zu steuerlichen Sonderabschreibungen finden Sie in Kapitel 3.2 der Seminararbeit.
Wo finde ich Informationen zur Maßgeblichkeit zwischen Handels- und Steuerbilanz?
Kapitel 4 der Seminararbeit befasst sich mit den Maßgeblichkeitsprinzipien zwischen Handels- und Steuerbilanz.
Welche Sondervorschriften gelten für Kapitalgesellschaften?
Spezifische Regelungen für Kapitalgesellschaften im Hinblick auf außerplanmäßige Abschreibungen und Wertaufholung werden in Kapitel 5 behandelt.
- Quote paper
- Achim Bohlender (Author), 2003, Außerplanmäßige Abschreibungen nach Handels- und Steuerrecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/23344