Diese Bachelorarbeit trägt den Titel: „Interkulturelle Mediation in Konflikten mit religiöser Dimension - Eine Breitenanalyse zu praktischen Methoden der Deeskalation und Konflikttransformation“. Sie führt zunächst in die Verhältnisbestimmung der spannungsvollen Phänomene Kultur, Religion und Konflikt ein. Dazu werden aktuell diskutierte Perspektiven und Theorien, etwa des Primordialismus, Instrumentalismus oder Konstruktivismus vorgestellt und anhand von Erkenntnissen der kulturvergleichenden Konfliktforschung hinterfragt. Mediation gilt als Verfahren zur Konflikttransformation, sie wird unter Analyse ihrer zugrundeliegenden Modelle und Methoden auf ihre konkrete Anwendbarkeit in interkulturellen und interreligiösen Praxisfeldern hin analysiert. Die Methoden des religiös politischen Dolmetschens, des kunstbasierten Arbeitens, der Diapraxis oder der kulturell balancierten
Co-Mediation werden abschließend als Ergänzung zu herkömmlichen Mediationsmethoden vorgeschlagen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Zusammenfassung
- Abstract
- Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Zielsetzung der Arbeit
- 1.3. Gliederung der Arbeit
- 2. Definitorische Grundlegungen
- 2.1. Kultur
- 2.2. Interkulturalität in Abgrenzung zu Multi- und Transkulturalität
- 2.3. Religion
- 2.4. Konflikt
- 2.5. Interkultureller Konflikt
- 3. Ein dialektisches Wechselspiel:
Zum Verhältnis von Kultur, Religion und Konflikt
- 3.1. Metaperspektiven des aktuellen sozialwissenschaftlichen Diskurs
- 3.1.1. Die primordialistische Perspektive
- 3.1.2. Die instrumentalistische Perspektive
- 3.1.3. Die konstruktivistische Perspektive
- 3.2. Das Verhältnis von Kultur und Religion
- 3.3. Kultur und Religion in Konfliktsituationen
- 3.3.1. Der Ansatz der „Cultural Variability"
- 3.3.2. Der Ansatz des „Need for Cognitive Closure - NFC"
- 3.3.3. Der Einfluss von Stress auf Konfliktsituationen
- 3.3.4. Kulturalisierung und Religiosierung
- 3.3.4.1. Die Attributionstheorie
- 3.3.4.2. Der Social Identity Approach
- 3.3.5. Vorurteile und Stereotype
- 3.1. Metaperspektiven des aktuellen sozialwissenschaftlichen Diskurs
- 4. Interkulturelle Mediation als Handlungskonzept der
Konflikttransformation
- 4.1. Mediation und ihr implizites Universalitätspostulat
- 4.2. Interkulturelle Mediation perspektivenreflexiv
- 4.3. Bisherige interkulturelle Mediationsmodelle
- 4.3.1. Das klassische 5-Phasen Modell
- 4.3.2. Die Ethno Mediation
- 4.3.3. Das Mediationsmodell nach Augsburger
- 4.3.4. Das „Elective Model" nach Lederach
- 4.3.5. Die spontane Laienmediation nach Busch
- 4.3.6. Das kultursynergetische Modell nach Mayer
- 5. Methoden der interkulturellen Mediation
in Konflikten mit religiöser Dimension
- 5.1. Die Debatte um methodisches Oder spontanes Vorgehen
- 5.2. Religiös politisches Dolmetschen nach Aroua
- 5.3. Kunstbasiertes Arbeiten nach LeBaron
- 5.4. Diapraxis nach Rasmussen
- 5.5. Kulturell balancierte Co-Mediation nach Mason und Kassam
- 6. Resümee und Ausblick
- 6.1. Resümee
- 6.2. Ausblick
- 7. Darstellungsverzeichnis
- 8. Abkürzungsverzeichnis
- 9. Literaturverzeichnis
- 10. Anhang
- A. 1. Konflikteskalationsstufen nach Glasl
- A. 2. Allensbacher Umfrage Kampf der Kulturen in Deutschland
- A. 3. Das elektive Trainingsmodell nach Lederach
- A. 4. Das zentralamerikanisches Modell der Konniktbearbeitung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht das Thema der interkulturellen Mediation in Konflikten mit religiöser Dimension und analysiert praktische Methoden der Deeskalation und Konflikttransformation. Sie zielt darauf ab, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Mediation in einem Kontext kultureller und religiöser Vielfalt zu beleuchten.
- Die Bedeutung von Kultur und Religion im Kontext von Konflikten
- Die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen in interkulturellen Konflikten
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der interkulturellen Mediation
- Die Relevanz von induktiven und kultursensitiven Mediationsansätzen
- Die Analyse und Anwendung verschiedener Mediationsmethoden in Konflikten mit religiöser Dimension
Zusammenfassung der Kapitel
Die Bachelorarbeit beginnt mit der Definition grundlegender Begriffe wie Kultur, Religion und Konflikt und erläutert den Unterschied zwischen Multi-, Inter- und Transkulturalität. Anschließend werden die drei wichtigsten Metaperspektiven des sozialwissenschaftlichen Diskurses zum Verhältnis von Kultur, Religion und Konflikt vorgestellt: Primordialismus, Instrumentalismus und Konstruktivismus. Dabei wird die konstruktivistische Perspektive als am geeignetsten für die Analyse von Konflikten mit religiöser Dimension herausgestellt.
Im weiteren Verlauf wird die Rolle von Kultur und Religion in Konfliktsituationen untersucht. Hierbei werden die Kulturdimensionen des Individualismus und Kollektivismus sowie die Bedeutung von Stress und Unsicherheit für die Eskalation von Konflikten beleuchtet. Die Attributionstheorie und der Social Identity Approach werden zur Erklärung von Kulturalisierung und Religiosierung in Konflikten herangezogen. Schließlich wird die Funktion von Stereotypen und Vorurteilen in interkulturellen Konflikten analysiert.
Das dritte Kapitel widmet sich der interkulturellen Mediation als Handlungskonzept der Konflikttransformation. Es werden verschiedene Modelle interkultureller Mediation vorgestellt, darunter das klassische 5-Phasen-Modell, die Ethno-Mediation, das Modell nach Augsburger, das „Elective Model" nach Lederach, die spontane Laienmediation nach Busch und das kultursynergetische Modell nach Mayer. Dabei wird die Notwendigkeit von perspektivenreflexiven und induktiven Ansätzen in der interkulturellen Mediation betont.
Das vierte Kapitel stellt konkrete Mediationsmethoden für interkulturelle Konflikte mit religiöser Dimension vor. Es werden die Methoden des religiös politischen Dolmetschens, des kunstbasierten Arbeitens, der Diapraxis und der kulturell balancierten Co-Mediation erläutert. Diese Methoden sollen als weiter zu entwickelnde Anregungen für die Praxis der interkulturellen Konflikttransformation dienen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Interkulturelle Mediation, Konflikte mit religiöser Dimension, Deeskalation, Konflikttransformation, Kultur, Religion, Interkulturalität, Multikulturalität, Transkulturalität, Primordialismus, Instrumentalismus, Konstruktivismus, Cultural Variability, Need for Cognitive Closure, Attributionstheorie, Social Identity Approach, Stereotype, Vorurteile, Mediationsmodelle, 5-Phasen-Modell, Ethno-Mediation, Augsburger Modell, Lederach Modell, Busch Modell, kultursynergetisches Modell, religiös politisches Dolmetschen, Kunstbasiertes Arbeiten, Diapraxis, kulturell balancierte Co-Mediation.
- Arbeit zitieren
- Sarah Ultes (Autor:in), 2013, Interkulturelle Mediation in Konflikten mit religiöser Dimension, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/232419