In den 1641 erschienenen „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“ stellt René Descartes seine Überlegungen zur Metaphysik dar. In sechs Kapiteln, Meditationen genannt,erläutert der Philosoph, welches Wissen wir als gesichert anerkennen können und liefert so eine Möglichkeit zur Überwindung des Skeptizismus.
Einen besonderen Stellenwert in Descartes’ Methoden haben dabei die Gottesbeweise in den Meditation drei und fünf. Vor allem ersterer liefert in dem Werk eine wichtige Grundlage für die nachfolgenden Argumentationen und Erkenntnisse des Philosophen. Aufgrund der Bedeutung des Gottesbeweis wird sich die folgende Arbeit mit diesen Überlegungen Descartes’ auseinandersetzen.
Das Ziel ist es, eine ausführliche und konkrete Darstellung des Inhalts der Dritten Meditation zu geben sowie parallel dazu die Argumentation des Philosophen aufzuzeigen. Daher widmet sich ein Großteil der Arbeit diesem Schwerpunkt.
Als sinnvoller Zusatz wird zunächst der Stellenwert des Gottesbeweises für die Argumentationsmethode Descartes’in den „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“ dargestellt.
Damit Descartes’ Argumentationen und Ergebnisse richtig bewertet werden können, wird sich ein Kapitel zusätzlich der Kritik und Beurteilung des Gottesbeweises widmen. Darin werden eigene Gedanken, aber auch die anderer Autoren genannt, sodass einerseits eine sorgfältige Bewertung geliefert wird und andererseits die Wirkungsgeschichte des Gottesbeweises angedeutet
werden kann.
Als Ergänzung und Abschluss wird zudem der zweite Gottesbeweis aus der Fünften Meditation kurz dargestellt, um ein Gesamtbild von Descartes’ Überlegungen über die Existenz Gottes zu liefern.
Beschäftigt man sich mit der Sekundärliteratur zu Descartes’ „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“ so muss man feststellen, dass einige Autoren die Dritte Meditation als den ontologischen Gottesbeweis und die Fünfte Meditation als cartesischen Gottesbeweis bezeichnen. Andere Autoren hingegen nutzen die Bezeichnungen entgegengesetzt, wieder andere vermischen sie sogar. Um Missverständnissen vorzubeugen sei hier erklärt, dass die
vorliegende Arbeit der Mehrheit der Autoren folgt und für die Dritte Meditation „Der ontologische Gottesbeweis“ und für die Fünfte Meditation „Der cartesische Gottesbeweis“ als Bezeichnungen verwendet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der ontologische Gottesbeweis
- 2.1 Einordnung und Bedeutung des ontologischen Gottesbeweises in den „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“
- 2.2 Der ontologische Gottesbeweis
- 2.2.1 Die Notwendigkeit eines Gottesbeweises: Die Absätze eins bis vier
- 2.2.2 Die Hinführung zum ontologischen Gottesbeweis: Die Absätze 5 bis 21
- 2.2.3 Der ontologische Gottesbeweis: Die Absätze 22 - 38
- 3. Kritik des ontologischen Gottesbeweises
- 4. Kurze Darstellung des cartesischen Gottesbeweises
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert René Descartes' ontologischen Gottesbeweis in dessen „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“. Ziel ist eine detaillierte Darstellung des Inhalts der Dritten Meditation und der zugrundeliegenden Argumentation. Zusätzlich wird der Stellenwert des Gottesbeweises für Descartes' methodischen Ansatz beleuchtet und kritische Perspektiven betrachtet. Abschließend erfolgt eine kurze Darstellung des cartesischen Gottesbeweises aus der Fünften Meditation.
- Der ontologische Gottesbeweis als Fundament für Descartes' Erkenntnistheorie
- Analyse der Argumentationsstruktur des ontologischen Gottesbeweises
- Kritische Auseinandersetzung mit dem ontologischen Gottesbeweis
- Vergleich mit dem cartesischen Gottesbeweis
- Der Stellenwert des Gottesbeweises in den „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Fokus der Arbeit auf Descartes' ontologischen Gottesbeweis in der Dritten Meditation seiner „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“. Sie erläutert die Bedeutung des Gottesbeweises für Descartes' Projekt der Überwindung des Skeptizismus und skizziert den Aufbau der Arbeit, der neben der detaillierten Darstellung des Gottesbeweises auch kritische Perspektiven und einen Vergleich mit dem cartesischen Gottesbeweis umfasst. Die Einleitung legt den methodischen Ansatz der Arbeit dar und klärt mögliche terminologische Unschärfen bezüglich der Bezeichnungen „ontologischer“ und „cartesischer“ Gottesbeweis.
2. Der ontologische Gottesbeweis: Dieses Kapitel analysiert Descartes' ontologischen Gottesbeweis im Detail. Es beginnt mit der Einordnung und Bedeutung des Gottesbeweises innerhalb des Gesamtkontextes der „Meditationen“. Descartes' Ziel, den Skeptizismus zu überwinden, wird als Motivation für den Gottesbeweis hervorgehoben. Anschließend wird der Gottesbeweis selbst Schritt für Schritt erläutert, beginnend mit der Notwendigkeit eines solchen Beweises, über die Hinführung zur Argumentation bis hin zum Beweis selbst. Die einzelnen Abschnitte der Meditation werden dabei systematisch untersucht und ihre Argumentationslinien nachvollzogen. Die Bedeutung des Gottesbeweises für die nachfolgenden Meditationen wird herausgestellt.
3. Kritik des ontologischen Gottesbeweises: Dieses Kapitel widmet sich der kritischen Auseinandersetzung mit Descartes' ontologischem Gottesbeweis. Es werden sowohl eigene kritische Überlegungen als auch die Argumente anderer Autoren berücksichtigt, um eine umfassende Beurteilung zu ermöglichen. Die Kapitel zeigt die Wirkungsgeschichte des Gottesbeweises auf und diskutiert seine Schwächen und Grenzen. Die kritische Betrachtung soll die Stärken und Schwächen des Gottesbeweises aufzeigen und einen differenzierten Blick auf seine Bedeutung erlauben.
4. Kurze Darstellung des cartesischen Gottesbeweises: Dieses Kapitel bietet eine kurze Zusammenfassung des cartesischen Gottesbeweises aus der Fünften Meditation. Es dient als Ergänzung zum ontologischen Gottesbeweis und soll ein vollständigeres Bild von Descartes' Gottesbeweisen vermitteln. Der Fokus liegt auf der Darstellung der zentralen Argumentationslinien und des Vergleichs zu dem ontologischen Beweis. Die Zusammenfassung dient als ein Vergleich und eine Ergänzung der Analyse des ontologischen Gottesbeweises.
Schlüsselwörter
Ontologischer Gottesbeweis, René Descartes, Meditationen über die Grundlagen der Philosophie, Skeptizismus, Rationalismus, Erkenntnistheorie, Gottesexistenz, Metaphysik, Argumentationsanalyse, Kritik.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von Descartes' ontologischem Gottesbeweis
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert René Descartes' ontologischen Gottesbeweis in dessen „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“. Der Fokus liegt auf einer detaillierten Darstellung des Inhalts der Dritten Meditation und der zugrundeliegenden Argumentation. Zusätzlich wird der Stellenwert des Gottesbeweises für Descartes' methodischen Ansatz beleuchtet und kritische Perspektiven betrachtet. Abschließend erfolgt eine kurze Darstellung des cartesischen Gottesbeweises aus der Fünften Meditation.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Den ontologischen Gottesbeweis als Fundament für Descartes' Erkenntnistheorie, die Analyse der Argumentationsstruktur des ontologischen Gottesbeweises, eine kritische Auseinandersetzung mit dem ontologischen Gottesbeweis, einen Vergleich mit dem cartesischen Gottesbeweis und den Stellenwert des Gottesbeweises in den „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Eine Einleitung, die den Gegenstand und die Methodik der Arbeit beschreibt; ein Kapitel zur detaillierten Analyse des ontologischen Gottesbeweises in der Dritten Meditation; ein Kapitel zur kritischen Auseinandersetzung mit diesem Beweis; ein Kapitel mit einer kurzen Darstellung des cartesischen Gottesbeweises aus der Fünften Meditation; und eine Zusammenfassung der Ergebnisse.
Was wird im Kapitel zum ontologischen Gottesbeweis behandelt?
Das Kapitel zum ontologischen Gottesbeweis analysiert Descartes' Argumentation Schritt für Schritt. Es beginnt mit der Einordnung des Gottesbeweises im Kontext der „Meditationen“ und beleuchtet die Notwendigkeit des Beweises für Descartes' Projekt. Die Argumentation wird Absatz für Absatz nachvollzogen und die Bedeutung des Gottesbeweises für die nachfolgenden Meditationen herausgestellt.
Wie wird der ontologische Gottesbeweis kritisch betrachtet?
Das Kapitel zur Kritik des ontologischen Gottesbeweises berücksichtigt sowohl eigene kritische Überlegungen als auch die Argumente anderer Autoren. Es werden die Stärken und Schwächen des Beweises aufgezeigt und seine Grenzen diskutiert, um eine umfassende Beurteilung zu ermöglichen. Die Wirkungsgeschichte des Gottesbeweises wird ebenfalls betrachtet.
Welche Rolle spielt der cartesische Gottesbeweis?
Der cartesische Gottesbeweis aus der Fünften Meditation wird in einem eigenen Kapitel kurz dargestellt. Dies dient als Ergänzung und Vergleich zum ontologischen Gottesbeweis, um ein umfassenderes Bild von Descartes' Gottesbeweisen zu vermitteln und die zentralen Argumentationslinien herauszustellen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ontologischer Gottesbeweis, René Descartes, Meditationen über die Grundlagen der Philosophie, Skeptizismus, Rationalismus, Erkenntnistheorie, Gottesexistenz, Metaphysik, Argumentationsanalyse, Kritik.
- Quote paper
- Sebastian Silkatz (Author), 2009, Der ontologische Gottesbeweis von René Descartes, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/230985