Indien ist mit einer Gesamteinwohnerzahl von mindestens 1,24 Milliarden Einwohnern das zweit stärkst besiedelte Gebiet der Erde. Auf einer Landmasse von ca. 3,28 Millionen Km² treffen verschiedenste Kulturen, Religionen und Bedürfnisse aufeinander. 30% der Bevölkerung leben in den riesigen Ballungszentren und Großstädten wie z.B. Delhi, Kalkutta oder Mumbai. Die restlichen 70%, immerhin noch ca. 860 Millionen Menschen, leben in Dörfern und ländlichen Gemeinschaften zusammen. Die Lebensbedingung der Bevölkerungen reichen dabei von High-Speed DSL Internet und Sattelitengestütztem TV Empfang der reichen Städter bis hin zum Wunsch nach fließendem Frischwasser oder einem uneingeschränktem Brunnenzugang bei den Dörflern. Was hält dieses Land zusammen und wo sind seine Gemeinsamkeiten? Das eingangs von Bronger erwähnte Zitat gibt uns bei der Klärung dieser Frage einen Anhaltspunkt: Dass Kastenwesen. Es ist ein ausschließlich in Indien vorkommendes kulturelles Phänomen. Obwohl die indische Gesellschaft zum Großteil vom britischen Kolonialismus ab dem 17. Jahrhundert geprägt wurde, geht das Kastensystem auf eine über drei bis vier tausend Jahre alte Tradition und einen entsprechenden Entwicklungszeitraum und demnach tief verwurzeltes Kulturgut zurück.
In der Arbeit geht es darum, einen Überblick über das Kastenwesen zu geben und seine sozialen Auswirklungen auf das Leben der sich in ihm befindlichen Menschen aufzuzeigen. Neben der Darstellung des kulturellen Hintergrundes und der geschichtlichen Entwicklung spielen die Struktur, der Aufbau sowie die Organisation im täglichen Leben der indischen Bevölkerung eine Rolle.
Der Forschungsstand über Indien, die dort vorherrschenden Stände und sozialen Schichten ist sehr zahlreich und äußerst heterogen. Unzählige Publikationen sind zu diesem Thema erschienen. Um den Überblick nicht zu verlieren bezieht sich diese Arbeit maßgeblich auf die Forschung und Erkenntnisse von Dirk Bronger, Bernhard Kölver und Helmuth von Glasenapp. Bei der Analyse und Betrachtung der indischen Kultur wird versucht eine möglichst neutrale und wertfreie Position außerhalb des westlichen Moralverständnisses einzunehmen.
Ziel dieser Arbeit ist es also nicht, neue Erkenntnisse über das Kastenwesen zu gewinnen, sondern seine Entstehung und seine Auswirkungen unkommentiert aufzuzeigen. Die gegenwartsbezogenen Beispiele dienen dabei lediglich der Wiedergabe der aktuellen kulturellen Bewegung innerhalb des indischen Soziallsystems.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Entstehung des Hinduismus und des Kastenwesens
- 2.1. Entstehung des Hinduismus
- 2.2. Die Entstehung des Kastenwesens
- 3. Das Kastenwesen
- 3.1. Die Struktur des Kastenwesens
- 3.2. Die vier Varnas und die Dalit
- 3.3. Die Jatis im sozialen Leben
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit gibt einen Überblick über das Kastenwesen im Hinduismus und seine sozialen Auswirkungen auf das Leben in Indien. Sie beleuchtet die Entstehung des Kastenwesens im Kontext der Entwicklung des Hinduismus und analysiert dessen Struktur und Organisation im täglichen Leben der indischen Bevölkerung. Der Fokus liegt auf der Darstellung des kulturellen Hintergrunds und der geschichtlichen Entwicklung, ohne dabei neue Erkenntnisse zu gewinnen, sondern bestehende Forschungsergebnisse zusammenzufassen.
- Entstehung des Hinduismus und des Kastenwesens
- Struktur und Organisation des Kastenwesens
- Die vier Varnas und die Dalit
- Auswirkungen des Kastenwesens auf das soziale Leben in Indien
- Der Hinduismus als polytheistische Religion und seine Rolle im Kastenwesen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt Indien als ein Land mit großer Vielfalt und Bevölkerung. Sie betont die Bedeutung des Kastenwesens als ein spezifisch indisches kulturelles Phänomen mit langer Tradition. Das Ziel der Arbeit wird definiert: einen Überblick über das Kastenwesen zu geben und seine sozialen Auswirkungen aufzuzeigen. Die Arbeit stützt sich auf die Forschung von Bronger, Kölver und Glasenapp und versucht, eine neutrale Perspektive einzunehmen.
2. Die Entstehung des Hinduismus und des Kastenwesens: Dieses Kapitel untersucht zwei Theorien zur Entstehung des Kastenwesens. Es beginnt mit einem historischen Überblick über die Entstehung des Hinduismus, der als polytheistische Religion mit vielfältigen Göttern und ohne zentralen Kultort oder Religionsstifter beschrieben wird. Der Begriff „Hinduismus“ wird als Sammelbegriff für indische Religionen erklärt und die Bedeutung der Veden und Upanishaden hervorgehoben. Der Ursprung des Begriffs „Hindu“ wird etymologisch beleuchtet und die Trimurti (Brahma, Vishnu, Shiva) als gemeinsames Element verschiedener hinduistischer Strömungen dargestellt.
Schlüsselwörter
Hinduismus, Kastenwesen, Indien, Varnas, Jatis, Dalit, soziale Auswirkungen, Kultur, Geschichte, Religion, Polytheismus, Veden, Upanishaden, Trimurti.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Überblick über das Kastenwesen im Hinduismus
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über das Kastenwesen im Hinduismus und seine sozialen Auswirkungen in Indien. Er behandelt die Entstehung des Kastenwesens im Kontext der Entwicklung des Hinduismus, analysiert dessen Struktur und Organisation und beleuchtet die Auswirkungen auf das soziale Leben der indischen Bevölkerung. Der Text fasst bestehende Forschungsergebnisse zusammen, ohne neue Erkenntnisse zu liefern.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text deckt folgende Themen ab: die Entstehung des Hinduismus und des Kastenwesens, die Struktur und Organisation des Kastenwesens, die vier Varnas und die Dalit, die Auswirkungen des Kastenwesens auf das soziale Leben in Indien und die Rolle des Hinduismus als polytheistische Religion im Kontext des Kastenwesens.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text ist in vier Kapitel gegliedert: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Entstehung des Hinduismus und des Kastenwesens, ein Kapitel zum Kastenwesen selbst (Struktur, Varnas, Jatis, Dalit) und ein Fazit.
Welche Quellen werden im Text genannt?
Der Text erwähnt die Forschung von Bronger, Kölver und Glasenapp als Grundlage für seine Darstellung.
Wie ist der Text aufgebaut?
Der Text enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste von Schlüsselbegriffen. Dies ermöglicht eine schnelle und strukturierte Orientierung im Thema.
Was versteht der Text unter "Hinduismus"?
Der Text beschreibt den Hinduismus als eine polytheistische Religion mit vielfältigen Göttern, ohne zentralen Kultort oder Religionsstifter. Er betont die Bedeutung der Veden und Upanishaden und erklärt den Begriff "Hinduismus" als Sammelbegriff für indische Religionen. Die Trimurti (Brahma, Vishnu, Shiva) wird als gemeinsames Element verschiedener hinduistischer Strömungen dargestellt.
Welche Theorien zur Entstehung des Kastenwesens werden behandelt?
Der Text erwähnt, dass er zwei Theorien zur Entstehung des Kastenwesens untersucht, benennt diese aber nicht explizit.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Text verwendet?
Schlüsselbegriffe sind: Hinduismus, Kastenwesen, Indien, Varnas, Jatis, Dalit, soziale Auswirkungen, Kultur, Geschichte, Religion, Polytheismus, Veden, Upanishaden, Trimurti.
Für wen ist dieser Text geeignet?
Dieser Text eignet sich für akademische Zwecke und für alle, die sich einen Überblick über das Kastenwesen im Hinduismus verschaffen möchten. Aufgrund seines strukturierten Aufbaus und der klaren Sprache ist er auch für Leser mit grundlegenden Kenntnissen zum Thema verständlich.
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- Oliver Salewski (Author), 2013, Das Kastenwesen im Hinduismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/229998