In den vergangenen Jahren haben sich die Anforderungen an die Externe
Rechnungslegung entscheidend verändert. Auslöser waren u.a. die zunehmende
Globalisierung der unternehmerischen Tätigkeit sowie die Globalisierung der
Waren- und Dienstleistungsmärkte. Daher gewährte der Gesetzgeber
börsennotierten Mutterunternehmen durch den § 292a HGB, der am 24.04.1998
im Zuge des KapAEG eingeführt wurde, die Möglichkeit, einen KA nach
international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätze n anstatt einen KA nach
HGB aufzustellen 1.
Der KA ist als eigenständiger Abschluss der wirtschaftlichen Einheit Konzern zu
betrachten, da dieser wegen der fehlenden Maßgeblichkeit des Einzelabschlusses
für den KA losgelöst von bilanzpolitischen Maßnahmen in den Einzelabschlüssen
gestaltet werden kann.
Auf Grund der Unabhängigkeit und der steuerlichen Irrelevanz von
Konzernabschlüssen können diese auch nach internationalen
Rechnungslegungsnormen wie IAS oder US-GAAP aufgestellt werden, ohne
dabei nationale Vorschriften für den Einzelabschluss zu beeinträchtigen2.
Diese Arbeit beschäftigt sich in einem ersten Teil einführend mit dem Konstrukt
Konzernabschluss und der HB II als Teil des Konzernabschlusses.
Zur Aufstellung der HB II müssen Ansatz- und Bewertungsvorschriften sowie
Abschlussstichtage der einbezogenen Unternehmen vereinheitlicht werden.
Hiermit und den damit verbundenen aktuellen Diskussionspunkten wird sich in
einem weiteren Teil beschäftigt.
Vor dem Hintergrund des Wahlrechtes des § 292a HGB wird dieses in diesem
Zusammenhang erläutert und anschließend Schwachstellen, sowie Widersprüche
insbes. hinsichtlich des Einklangserfordernisses des § 292a HGB diskutiert.
Abschließend werden auf Grund der Möglichkeit, einen KA unter bestimmten
Voraussetzungen nach IAS aufstellen zu können und des sich daraus ergebenden
Erfordernisses eine HB II zu erstellen, ausgewählte Bilanzierungs- und
Bewertungsunterschiede aufgezeigt.
1 Vgl. Coenenberg (2001), S. 501.
2 Vgl. Coenenberg (2001), S. 501.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Konzernabschlüsse nach deutschem Recht
- 2.1. Die Handelsbilanz II als Teil des Konzernabschlusses
- 2.2. Formelle Einheitlichkeit
- 2.3. Materielle Einheitlichkeit
- 3. Konzernabschlüsse nach internationalem Recht
- 3.1. Befreiungsvorschrift nach § 292a HGB
- 3.2. Anwendungsproblem und Systemwidrigkeiten bzgl. der praktischen Umsetzung des § 292a HGB
- 4. Bewertungs- und Ansatzunterschiede zwischen HGB und IAS
- 5. Thesenförmige Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Aufstellung von Konzernabschlüssen nach deutschem und internationalem Recht, insbesondere die Handelsbilanz II im Kontext des § 292a HGB. Sie analysiert die Anforderungen an die externe Rechnungslegung im globalisierten Umfeld und beleuchtet die Unterschiede zwischen HGB und IAS.
- Die Handelsbilanz II als Teil des Konzernabschlusses
- Die formelle und materielle Einheitlichkeit von Konzernabschlüssen
- Der § 292a HGB und die Möglichkeit der Aufstellung eines Konzernabschlusses nach IAS
- Bewertungs- und Ansatzunterschiede zwischen HGB und IAS
- Anwendungsprobleme und Systemwidrigkeiten bei der Umsetzung des § 292a HGB
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Wandel der Anforderungen an die externe Rechnungslegung aufgrund der Globalisierung und führt den § 292a HGB als Möglichkeit zur Aufstellung von Konzernabschlüssen nach internationalen Standards ein. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich mit dem Konzernabschluss, der Handelsbilanz II, dem § 292a HGB und den damit verbundenen Herausforderungen beschäftigt. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Bedeutung internationaler Rechnungslegungsstandards im Kontext der zunehmenden Globalisierung und deren Einfluss auf die deutsche Rechnungslegung.
2. Konzernabschlüsse nach deutschem Recht: Dieses Kapitel analysiert den Konzernabschluss nach deutschem Recht, wobei die Handelsbilanz II als integraler Bestandteil hervorgehoben wird. Es werden die Aspekte der formellen und materiellen Einheitlichkeit von Konzernabschlüssen detailliert untersucht. Die Bedeutung der Harmonisierung von Ansatz- und Bewertungsvorschriften sowie von Abschlussstichtagen der beteiligten Unternehmen wird erläutert. Der Fokus liegt auf der Darstellung des deutschen rechtlichen Rahmens für Konzernabschlüsse und den damit verbundenen Anforderungen an die Einheitlichkeit.
3. Konzernabschlüsse nach internationalem Recht: Dieses Kapitel befasst sich mit der Befreiungsvorschrift des § 292a HGB, welche börsennotierten Mutterunternehmen die Möglichkeit einräumt, Konzernabschlüsse nach internationalen Rechnungslegungsstandards (z.B. IAS) anstatt nach HGB aufzustellen. Es werden die praktischen Anwendungsprobleme und potenziellen Systemwidrigkeiten bei der Umsetzung dieser Vorschrift kritisch diskutiert. Der Schwerpunkt liegt auf den Herausforderungen und Fallstricken der Anwendung internationaler Standards im deutschen Kontext, sowie der Notwendigkeit der Berücksichtigung des Einklangserfordernisses gemäß § 292a HGB.
4. Bewertungs- und Ansatzunterschiede zwischen HGB und IAS: Dieses Kapitel vergleicht die Bewertungs- und Ansatzmethoden nach HGB und IAS, um die Unterschiede und deren Auswirkungen auf den Konzernabschluss herauszuarbeiten. Es wird eine detaillierte Analyse der spezifischen Unterschiede durchgeführt, um die Konsequenzen dieser Divergenzen für die Vergleichbarkeit und die Transparenz der Finanzberichterstattung zu beleuchten. Die Bedeutung dieses Kapitels liegt in der Erläuterung der praktischen Implikationen der unterschiedlichen Rechnungslegungsstandards für Unternehmen.
Schlüsselwörter
Konzernabschluss, Handelsbilanz II, § 292a HGB, IAS, US-GAAP, HGB, internationale Rechnungslegung, Bewertung, Ansatz, Einheitlichkeit, Globalisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Konzernabschlüsse nach deutschem und internationalem Recht
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Erstellung von Konzernabschlüssen nach deutschem und internationalem Recht, mit besonderem Fokus auf die Handelsbilanz II im Kontext von § 292a HGB. Analysiert werden die Anforderungen der externen Rechnungslegung im globalisierten Umfeld und die Unterschiede zwischen HGB und IAS.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Handelsbilanz II als Teil des Konzernabschlusses, die formelle und materielle Einheitlichkeit von Konzernabschlüssen, § 292a HGB und die Möglichkeit der Aufstellung eines Konzernabschlusses nach IAS, Bewertungs- und Ansatzunterschiede zwischen HGB und IAS sowie Anwendungsprobleme und Systemwidrigkeiten bei der Umsetzung von § 292a HGB.
Was ist die Handelsbilanz II und welche Rolle spielt sie?
Die Handelsbilanz II ist ein integraler Bestandteil des Konzernabschlusses nach deutschem Recht. Die Seminararbeit analysiert ihre Bedeutung und ihren Stellenwert im Kontext der formellen und materiellen Einheitlichkeit des Konzernabschlusses.
Welche Bedeutung hat § 292a HGB?
§ 292a HGB ist eine Befreiungsvorschrift, die börsennotierten Mutterunternehmen erlaubt, Konzernabschlüsse nach internationalen Rechnungslegungsstandards (z.B. IAS) anstatt nach HGB zu erstellen. Die Arbeit diskutiert die Anwendungsprobleme und potenziellen Systemwidrigkeiten bei der Umsetzung dieser Vorschrift.
Welche Unterschiede bestehen zwischen HGB und IAS?
Ein Kapitel der Arbeit vergleicht die Bewertungs- und Ansatzmethoden nach HGB und IAS, um die Unterschiede und deren Auswirkungen auf den Konzernabschluss herauszuarbeiten. Die Konsequenzen dieser Unterschiede für die Vergleichbarkeit und Transparenz der Finanzberichterstattung werden beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Konzernabschluss, Handelsbilanz II, § 292a HGB, IAS, US-GAAP, HGB, internationale Rechnungslegung, Bewertung, Ansatz, Einheitlichkeit, Globalisierung.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zu Konzernabschlüssen nach deutschem und internationalem Recht, einen Vergleich der Bewertungs- und Ansatzunterschiede zwischen HGB und IAS sowie eine thesenförmige Zusammenfassung. Die Einleitung beschreibt den Wandel der Anforderungen an die externe Rechnungslegung durch die Globalisierung und führt in die Thematik von § 292a HGB ein.
Welche Kapitelzusammenfassungen sind enthalten?
Die Arbeit bietet Kapitelzusammenfassungen, welche die Kernaussagen jedes Kapitels prägnant darstellen und den Lesefluss unterstützen. Diese Zusammenfassungen erläutern den Inhalt der einzelnen Kapitel und ihren Beitrag zum Gesamtverständnis des Themas.
- Arbeit zitieren
- Jennifer Schwalm (Autor:in), 2003, Aufstellung der Handelsbilanz II als Teil des Konzernabschlusses vor dem Hintergrund des Wahlrechts des § 292a HGB, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/22696