Unter Höflichkeit versteht man laut Brockhaus eine „Form des Umgangs mit den Mitmenschen, die von gegenseitiger Achtung, Rücksichtnahme und Einhaltung bestimmter gesellschaftlicher Konventionen ( z.B.
Begrüßungsformen, als Ausdruck des Anstands und des guten Tons) geprägt ist. Ursprünglich das rechte Verhalten am fürstlichen Hof.“ Dies ist die für den Alltag übliche Beschreibung des Begriffes Höflichkeit. Sie ist in der Regel eine Handlung, die nur, aber nicht ausschließlich, mit sprachlichen Mitteln v ollzogen werden kann. Man unterteilt zum einen in konventionelle Höflichkeit, die die Erfüllung g esellschaftlicher Normen beschreibt und zum anderen die individuelle Höflichkeit, die Respekt und Wertschätzung ausdrückt.
Diese Arbeit soll sich mit dem sprachlichen Aspekt von Höflichkeit näher befassen.
Im ersten Kapitel beschäftigen wir uns mit dem Konzept des Images von Erving Goffman. Die Frage ist hier, was denn überhaupt das Image einer Person ist und ob jeder Mensch ein Image besitzt. Im zweiten Kapitel wird das Konzept von Brown und Levinson bearbeitet, das eine Weiterentwicklung der Theorie Goffmans darstellt. Der erste Teil handelt von der Unterscheidung zwischen positivem und negativem Image und der zweite Teil von Face- threatening-acts, also gesichtsbedrohenden Handlungen. Hierbei wird noch einmal unterteilt und zwar in die verschiedenen Strategien der Image-Wahrung. Diese Strategien lauten „bald on record“, „positive Höflichkeit“, „negative Höflichkeit“ und „off record“.
Jeder Mensch versucht im Kontakt mit anderen Personen bestimmte Strategien im Verhalten zu verfolgen, die seine Beurteilung der Situation und dadurch besonders seine eigene Einschätzung ausdrückt. Für die Personen, mit denen er in Kontakt tritt, vertritt er mehr oder weniger absichtlich eine bestimmte Position. Sie machen sich ein Bild von ihm, das er berücksichtigen muss, um ihre Reaktionen zu beurteilen. Diese erworbene Verhaltensstrategie jedes Menschen wird bei Erving Goffman, einem US-amerikanischen Soziologen kanadischer Herkunft, als „face“ also „Gesicht“ bezeichnet, das heißt als Selbstbild, welches die anderen übernehmen können In dieser Arbeit verwenden wir allerdings den Begriff „Image“.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung ins Thema
- Kapitel 1
- Das Konzept des Image von Erving Goffman
- Kapitel 2
- Die Höflichkeitstheorie von Brown und Levinson
- Positives und negatives Image
- Face-threatening-acts
- Die Strategie „bald on record“ (direkt ohne Abschwächung)
- Die Strategie „positive Höflichkeit“
- Die Strategie „negative Höflichkeit“
- Die Strategie „off record“ (indirekt)
- Kapitel 3
- Höflichkeit sprachlich ausdrücken
- Handlungsbereich Auffordern
- Syntaktische Grundmuster
- Interaktive Einbettung
- Handlungsbereich Widersprechen/ Ablehnen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem sprachlichen Aspekt von Höflichkeit und analysiert verschiedene theoretische Konzepte, die zur Erklärung von Höflichkeit in der Kommunikation beitragen. Die Arbeit untersucht, wie Höflichkeit sprachlich ausgedrückt wird und welche Strategien Menschen einsetzen, um ihr Image zu wahren.
- Das Konzept des Image von Erving Goffman
- Die Höflichkeitstheorie von Brown und Levinson
- Die verschiedenen Strategien der Image-Wahrung
- Die sprachlichen Mittel zur Ausdrucksweise von Höflichkeit
- Die unterschiedlichen Handlungsbereiche von Höflichkeitsformen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Das Konzept des Image von Erving Goffman
Dieses Kapitel stellt das Konzept des Image von Erving Goffman vor und untersucht, wie Menschen im Kontakt mit anderen Personen bestimmte Verhaltensstrategien verfolgen, um ein bestimmtes Bild von sich zu vermitteln. Das Image einer Person wird als das Selbstbild definiert, welches andere Personen von ihr übernehmen können.
Kapitel 2: Die Höflichkeitstheorie von Brown und Levinson
Kapitel 2 befasst sich mit der Weiterentwicklung der Theorie Goffmans durch Brown und Levinson. Es wird zwischen positivem und negativem Image unterschieden und verschiedene Strategien der Image-Wahrung, sogenannte Face-threatening-acts, analysiert. Die Strategien „bald on record“, „positive Höflichkeit“, „negative Höflichkeit“ und „off record“ werden vorgestellt.
Kapitel 3: Höflichkeit sprachlich ausdrücken
Dieses Kapitel zeigt verschiedene sprachliche Mittel auf, mit denen Höflichkeit ausgedrückt werden kann. Der Fokus liegt auf den Handlungsbereichen des Aufforderns und des Widersprechens/ Ablehnens. Syntaktische Grundmuster und interaktive Einbettung im Rahmen des Aufforderns werden erörtert.
Schlüsselwörter
Höflichkeit, Image, Face-threatening-acts, Brown und Levinson, Erving Goffman, Sprachliche Ausdrucksformen, Handlungsbereiche, Strategien der Image-Wahrung
- Arbeit zitieren
- Christina Meiser (Autor:in), 2003, Höflichkeit und Höflichkeitsformen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/21740