Tauchen hat einen sehr hohen Aufforderungscharakter. Das freie Bewegen in drei Dimensionen stellt nach der Wassergewöhnung und –bewältigung einen großen Reiz für Kinder dar. Das ist leider nicht immer unproblematisch. Während des öffentlichen Badeverkehrs und im Schwimmunterricht sind häufig Kinder zu beobachten, die mit Schwimm- bzw. Chlorbrillen bis auf Tiefen von über drei Meter abtauchen. Die Gefahr eines Unterdruckbarotraumas der Augen ist ihnen nicht bewusst. Andere geben nach einigen hektischen Versuchen den Beckengrund zu erreichen, mit Ohrenschmerzen auf und ordnen das Tauchen als unangenehme, oft schmerzhafte Erfahrung für sich ein und meiden es für die Zukunft. Wenn der Mensch sich nur dort bewegt, wo er sich sicher fühlt, lernt er nicht mehr.
Das Sporttauchen ist eine komplexe Technik, die durch die Anwendung verschiedener naturwissenschaftlicher Disziplinen entstanden ist: Gemeint sind die Physik, die Anatomie, die Physiologie und die Biologie. Der Fokus dieser in ihrem Umfang begrenzten Arbeit liegt auf der Entwicklung eines Konzeptes zum Verständlichmachen der physikalischen Gesetzmäßigkeiten beim Tauchen für Schüler der Sekundarstufe I.
Die besonderen Erfahrungsmöglichkeiten durch das Tauchen stehen, wie auch die medizinischen Risiken, in engem Zusammenhang mit den physikalischen Eigenschaften des Wassers. Die Kenntnis der entsprechenden Gesetzmäßigkeiten und ein diesbezügliches Verhalten ermöglichen einen gefahrenminimierten Unterwasseraufenthalt und einmalige, nicht zu ersetzende Körper- und Selbsterfahrungen unter Wasser.
Die sensorischen Rückmeldungen beim Tauchen durch visuelle, akustische, taktile, vestibuläre und kinästhetische Informationen und deren Verarbeitung sind die Ursache einer rasch fortschreitenden wirkungsvolleren Koordination motorischen Verhaltens, welches im Verlauf der Unterrichtsreihe zu beobachten ist. Dieses stellt in Verbindung mit kooperativ erschlossenen Kenntnissen mit Bezug auf das Medium Wasser sehr gute Voraussetzungen für eine sichere und vielfältige Bewegungs- und Spielfähigkeit im und unter Wasser dar. Das fasst in komprimierter Weise zusammen, was sich hinter den Worten „Sicher tauchen – Wasser begreifen“ verbirgt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Tauchen
- 2.1 Tauchen mit Kindern und Jugendlichen
- 2.2 Wasser als besonderer Bewegungsraum – die Eroberung der dritten Dimension
- 3 Entwicklung eines Konzeptes zur Einführung der Sportart Tauchen in der Sekundarstufe I
- 3.1 Tauchen im Lehrplan für die Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen
- 3.2 Berücksichtigung vorhandener Konzepte zur Vermittlung des Tauchens
- 3.3 Didaktisch-methodische Vorüberlegungen
- 3.3.1 Kriterien eines offenen Unterrichtskonzeptes
- 3.3.2 Prinzipien der Vermittlung - Erfahrungs- und Handlungsorientierung im Lernprozess
- 3.3.3 Mehrperspektivität im Lernprozess – Verwirklichung erzieherischer Prinzipien
- 3.4 Das Unterrichtskonzept im Gesamtüberblick
- 3.4.1 Angaben zur Lerngruppe und Lernvoraussetzungen
- 3.4.2 Übergeordnete Lernziele der Unterrichtsreihe
- 3.4.3 Kurzüberblick über die Unterrichtsreihe
- 3.4.4 Rahmenbedingungen der praktischen Durchführung
- 3.5 Entwicklung von Möglichkeiten einer zielgruppengerechten Vermittlung ausgewählter physikalischer Gesetzmäßigkeiten
- 3.5.1 Physikalische Eigenschaften des Wassers
- 3.5.2 Das Gesetz von Boyle-Mariotte
- 3.5.3 Das Archimedische Prinzip
- 3.5.4 Hören unter Wasser
- 3.5.5 Sehen unter Wasser
- 4 Kritische Reflexion und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit entwickelt ein Konzept zur Einführung in das ABC-Tauchen für Schüler der Sekundarstufe I. Der Fokus liegt auf einer erfahrungsbetonten und anschaulichen Vermittlung physikalischer Gesetzmäßigkeiten, um ein sicheres und vertieftes Verständnis des Tauchens zu ermöglichen. Das Konzept soll Gefahren minimieren und gleichzeitig die positiven Aspekte des Tauchens, wie Körper- und Selbsterfahrung, hervorheben.
- Sicherheitsaspekte beim Tauchen
- Vermittlung physikalischer Grundlagen des Tauchens
- Erfahrungsorientiertes Lernen im Tauchunterricht
- Didaktisch-methodische Konzepte für den Tauchunterricht
- Integration des Tauchens in den Lehrplan der Sekundarstufe I
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung hebt den hohen Aufforderungscharakter des Tauchens hervor und zeigt gleichzeitig die damit verbundenen Gefahren auf, die durch unzureichendes Wissen über physikalische Gesetzmäßigkeiten entstehen können. Es wird der Mangel an praxisbezogenem Wissen in der Tauchausbildung kritisiert und die Notwendigkeit eines Konzeptes zur verständlichen Vermittlung physikalischer Grundlagen betont. Die Arbeit beschreibt die praktische Erprobung des entwickelten Konzeptes über drei Schulhalbjahre mit Schülern der Sekundarstufe I und positioniert die Thematik als integrativen Bestandteil eines offenen Unterrichts.
2 Tauchen: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über verschiedene Taucharten (ABC-Tauchen, Apnoetauchen, Tauchen mit Drucklufttauchgerät) und ordnet das freizeitsportliche Tauchen ein. Es werden die drei Phasen des Tauchens (Kompressions-, Isopressions- und Dekompressionsphase) mit ihren jeweiligen Risiken (Unterdruckbarotraumata, Hypoxie) erläutert. Die Kapitel betont die Wichtigkeit des Verständnisses der physikalischen Eigenschaften des Wassers für ein sicheres und bereicherndes Taucherlebnis.
3 Entwicklung eines Konzeptes zur Einführung der Sportart Tauchen in der Sekundarstufe I: Dieses Kapitel stellt das Kernstück der Arbeit dar und beschreibt ausführlich das entwickelte Unterrichtskonzept. Es beinhaltet die Einbettung in den Lehrplan, die Berücksichtigung bestehender Konzepte, didaktisch-methodische Überlegungen (offener Unterricht, erfahrungsorientiertes Lernen, Mehrperspektivität), die Lernziele, die praktische Durchführung und die Vermittlung der physikalischen Gesetzmäßigkeiten (Eigenschaften des Wassers, Boyle-Mariotte-Gesetz, Archimedisches Prinzip, Hören und Sehen unter Wasser). Der Fokus liegt auf der praktischen Anwendbarkeit und Übertragbarkeit des Konzeptes.
Schlüsselwörter
ABC-Tauchen, Sekundarstufe I, Physikalische Gesetzmäßigkeiten, Wasser, Druck, Boyle-Mariotte-Gesetz, Archimedisches Prinzip, Erfahrungsorientiertes Lernen, Offener Unterricht, Sicherheit, Didaktik, Methodik, Unterrichtskonzept.
Häufig gestellte Fragen zum Konzept zur Einführung des Tauchens in der Sekundarstufe I
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit entwickelt ein umfassendes Konzept zur Einführung des ABC-Tauchens für Schüler*innen der Sekundarstufe I. Sie beinhaltet eine Einleitung, einen Überblick über das Tauchen, die detaillierte Beschreibung des entwickelten Unterrichtskonzepts und eine abschließende kritische Reflexion. Der Fokus liegt auf der erfahrungsorientierten und anschaulichen Vermittlung physikalischer Gesetzmäßigkeiten, um ein sicheres und vertieftes Verständnis des Tauchens zu ermöglichen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Sicherheitsaspekte beim Tauchen, Vermittlung physikalischer Grundlagen (Boyle-Mariotte-Gesetz, Archimedisches Prinzip, Eigenschaften des Wassers, Hören und Sehen unter Wasser), erfahrungsorientiertes Lernen im Tauchunterricht, didaktisch-methodische Konzepte für den Tauchunterricht (offener Unterricht, Mehrperspektivität) und die Integration des Tauchens in den Lehrplan der Sekundarstufe I.
Wie ist das Unterrichtskonzept aufgebaut?
Das Unterrichtskonzept beinhaltet die Einbettung in den Lehrplan, die Berücksichtigung bestehender Konzepte, didaktisch-methodische Überlegungen (offener Unterricht, erfahrungsorientiertes Lernen, Mehrperspektivität), die Lernziele, die praktische Durchführung und die Vermittlung der physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Es legt Wert auf die praktische Anwendbarkeit und Übertragbarkeit.
Welche physikalischen Gesetzmäßigkeiten werden vermittelt?
Das Konzept vermittelt wichtige physikalische Grundlagen des Tauchens, darunter die Eigenschaften des Wassers, das Boyle-Mariotte-Gesetz, das Archimedische Prinzip sowie Aspekte des Hörens und Sehens unter Wasser. Der Fokus liegt auf einem anschaulichen und praxisnahen Verständnis dieser Gesetzmäßigkeiten.
Für welche Zielgruppe ist das Konzept gedacht?
Das Konzept richtet sich an Schüler*innen der Sekundarstufe I und zielt auf eine altersgerechte und sichere Einführung in das ABC-Tauchen ab.
Welche didaktisch-methodischen Ansätze werden verwendet?
Das Konzept basiert auf Prinzipien des offenen Unterrichts, des erfahrungsorientierten Lernens und der Mehrperspektivität. Es soll ein aktives und selbstbestimmtes Lernen ermöglichen.
Wie wird die Sicherheit im Tauchunterricht gewährleistet?
Die Arbeit betont die Wichtigkeit von Sicherheitsaspekten im Tauchunterricht und integriert diese in das Konzept. Die Vermittlung der physikalischen Grundlagen dient auch der Minimierung von Risiken.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Tauchen (inkl. verschiedener Taucharten und Risiken), Entwicklung eines Konzeptes zur Einführung des Tauchens in der Sekundarstufe I (inkl. Lehrplan, didaktische Überlegungen, praktische Durchführung und Vermittlung physikalischer Gesetzmäßigkeiten) und kritische Reflexion/Ausblick.
Wo findet man die praktische Erprobung des Konzeptes?
Die Arbeit beschreibt die praktische Erprobung des entwickelten Konzeptes über drei Schulhalbjahre mit Schüler*innen der Sekundarstufe I.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: ABC-Tauchen, Sekundarstufe I, Physikalische Gesetzmäßigkeiten, Wasser, Druck, Boyle-Mariotte-Gesetz, Archimedisches Prinzip, Erfahrungsorientiertes Lernen, Offener Unterricht, Sicherheit, Didaktik, Methodik, Unterrichtskonzept.
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- Frank Dunschen (Author), 2003, Sicher tauchen - Wasser begreifen. Konzept zur Einführung in das ABC-Tauchen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/21692