Christian Fürchtegott Gellert war einer der meist gelesenen Autoren des 18. Jahrhunderts. Zu seinem Werk gehören neben dem Briefroman “Das Leben der schwedischen Gräfin v. G.” (1747/48), seinen Lustspielen und den “Geistlichen Oden und Liedern” (1757) vor allem moralische “Fabeln und Erzählungen” (1746/48), in welchen er das aufklärerische Programm seiner Zeit in eine gefällige, populäre Form umsetzte. Die “Fabeln”, die auch heute noch lebendig wirken, machten Gellert mit einem Schlag zu einem viel gelesenen, im gesamten europäischen Ausland anerkannten, Dichter. Der Hauptgrund seines Erfolges lag wohl darin begründet, dass er sich von der Dichtung abwandte, die nur für ein gelehrtes Publikum geschrieben wurde, und einfache, für jedermann veständliche Poesie verfasste. In gewandter, anschaulicher und leicht verständlicher Sprache belehrte er seine Zeitgenossen, deckte menschliche Schwächen wie Habgier, Überheblichkeit, Prahlerei, Heuchelei und Scheinfrömmigkeit auf, um meist gegen Ende seine moralische Gegenkonzeption zu artikulieren. “Eine kurze und auf einen gewissen Gegenstand anspielende Erdichtung, die so eingerichtet ist, dass sie zugleich ergötzet und zugleich nutzet, nennt man eine Fabel” so definiert es Gellert zu Beginn seiner akademischen Abhandlung “De poesie apologorum eorumque scriptoribus” von 1744, die im Jahre 1772 unter dem Titel “Von denen Fabeln und deren Verfassern” auch ins Deutsche übersetzt wurde. Diese Abhandlung entstand neben den Fabeln, die in den “Belustigungen des Verstandes und des Witzes” gedruckt sind und beinhaltet deren theoretische Begründung.
Im Folgenden soll anhand der Fabel “Das Pferd und die Bremse”, die 1742 ebenfalls in den “Belustigungen” veröffentlicht wurde, die Umsetzung der von Gellert definierten Kriterien untersucht werden. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei den Unterschieden zwischen der ersten und der zweiten Fassung gewidmet sein, die 1746 in Gellerts “Fabeln und Erzählungen” gedruckt wurde. Zum besseren Verständnis des nach seinem Tod etwas in Vergessenheit geratenen Autors soll zuerst auf sein Werk und dessen Stellenwert in der Literatur eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Einführung: Gellert und sein Stellenwert in der Literaturgeschichte
- Hauptteil
- Die Fabel „Das Pferd und die Bremse“ von Christian Fürchtegott Gellert
- Fassung von 1742
- Fassung von 1746
- Deutung und Nutzanwendung
- Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Fabel "Das Pferd und die Bremse" von Christian Fürchtegott Gellert. Der Fokus liegt auf der Analyse der beiden Fassungen der Fabel aus den Jahren 1742 und 1746. Die Analyse untersucht die Umsetzung von Gellerts Kriterien für eine gelungene Fabel in diesem konkreten Beispiel und beleuchtet die Unterschiede zwischen den beiden Fassungen.
- Analyse der Fabel "Das Pferd und die Bremse" im Kontext von Gellerts Fabeltheorie
- Vergleich der Fassungen von 1742 und 1746
- Interpretation der Fabel und ihrer Nutzanwendung
- Einordnung der Fabel in Gellerts Gesamtwerk
- Gellerts Stellenwert in der Literaturgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Bedeutung der Fabeln Christian Fürchtegott Gellerts in der deutschen Literaturgeschichte. Es wird auf Gellerts Schreibstil und seine moralische Zielsetzung in seinen Fabeln hingewiesen.
- Allgemeine Einführung: Gellert und sein Stellenwert in der Literaturgeschichte: Dieses Kapitel stellt Gellert als einen der wichtigsten Autoren des 18. Jahrhunderts vor. Es beleuchtet seine populären „Fabeln und Erzählungen“ und seinen Einfluss auf die deutsche Aufklärung.
- Hauptteil: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Fabel "Das Pferd und die Bremse". Es werden die beiden Fassungen aus 1742 und 1746 analysiert und miteinander verglichen, wobei die Schwerpunkte auf den Unterschieden und der Entwicklung der Fabel liegen.
Schlüsselwörter
Christian Fürchtegott Gellert, Fabeln, „Das Pferd und die Bremse“, Vergleich, Fassungen, 1742, 1746, Nutzanwendung, Literaturgeschichte, Aufklärung, deutsche Literatur, moralische Zielsetzung.
- Arbeit zitieren
- M. A. Susanne Paesel (Autor:in), 2002, Zur Fabel 'Das Pferd und die Bremse' von Christian Fürchtegott Gellert, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/21654