Flechsig verdeutlicht in seinem Text „Kulturelle Orientierungen“, dass der Begriff „Kultur“ sich in Europa seit der Antike entwickelt hat und dabei im Laufe der Zeit auf drei unterschiedliche Arten verstanden werden kann.
Während man in einem ersten Sinne unter Kultur die „Veredlung“ der Sitten durch Bildung, Religion, Künste und Wissenschaften, also als Synonym für Kunst und „höhere“ Lebensgestaltung verstehen kann, begreift man Kultur ab dem 18. Jh. als alles, was nicht „Natur“ ist und somit von Menschen erschaffen wurde.
In einem dritten Sinne bezieht sich Kultur auf eine konkrete Menschengruppe, „die sich als Einheit von territorialen, ethnischen, ideologischen, mentalen und linguistischen Kriterien bestimmen lässt“, wofür auch die Begriffe „Volk“ und „Nation“ verwendet werden. In diesem Fall hat Kultur als Nationalkultur einen ideologischen Cha-rakter und wird meist unterstützend für Herrschaftsansprüche verwendet.
Inhaltsverzeichnis
- Kulturelle Orientierungen
- Kultur als „Veredlung" der Sitten
- Kultur als alles, was nicht „Natur" ist
- Kultur als Nationalkultur
- Kultur als Phänomen der Innenwelt
- Kulturgemeinschaften
- Kulturelle Bezugssysteme
- Kulturelle Orientierungen als Konstrukt
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text „Kulturelle Orientierungen" von Karl-Heinz Flechsig analysiert die Entwicklung des Kulturbegriffs in Europa seit der Antike. Er zeigt, wie sich das Verständnis von Kultur im Laufe der Zeit gewandelt hat und wie sich verschiedene Perspektiven auf kulturelle Kontexte entwickelt haben.
- Die Vielschichtigkeit des Kulturbegriffs
- Das Verständnis von Kultur als soziales Konstrukt
- Die Bedeutung kultureller Bezugssysteme
- Die Rolle von Kultur in der Sozialisation des Individuums
- Die Bedeutung kultureller Orientierungen in modernen Gesellschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text „Kulturelle Orientierungen" beginnt mit einer Analyse der verschiedenen Bedeutungen des Kulturbegriffs. Flechsig zeigt auf, dass Kultur im Laufe der Geschichte unterschiedliche Bedeutungen erhalten hat, von der „Veredlung" der Sitten durch Bildung, Religion, Künste und Wissenschaften bis hin zu einem umfassenderen Verständnis von Kultur als allem, was nicht „Natur" ist.
Im weiteren Verlauf des Textes untersucht Flechsig die Bedeutung von Kultur als Phänomen der Innenwelt. Er betont, dass Kultur in den Köpfen der Menschen existiert und durch die Prozesse der Enkulturation und Sozialisation geprägt wird. Diese Prozesse führen zu einer „kulturellen Programmierung", die die Art und Weise beeinflusst, wie Menschen denken, fühlen, handeln und etwas beurteilen.
Flechsig beleuchtet auch die Bedeutung von Kulturgemeinschaften und kulturellen Bezugssystemen. Er argumentiert, dass es in modernen Gesellschaften nicht mehr möglich ist, von einer einheitlichen Kulturgemeinschaft zu sprechen, sondern dass Menschen sich gleichzeitig verschiedenen Bezugssystemen zuordnen können.
Der Text schließt mit einer Diskussion der Bedeutung kultureller Orientierungen in modernen Gesellschaften. Flechsig betont, dass Menschen in modernen Gesellschaften eine Vielzahl von kulturellen Orientierungen aufweisen, die sich auf verschiedene Bezugssysteme richten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kulturbegriff, kulturelle Orientierungen, kulturelle Bezugssysteme, Enkulturation, Sozialisation, Kultur als soziales Konstrukt, kulturelle Identität, Fremde Kulturen, semiotischer Kulturbegriff, interpretierende Kulturwissenschaft, und die Bedeutung von Kultur in modernen Gesellschaften.
- Quote paper
- Lisa Fink (Author), 2013, Kulturelle Orientierungen bei Karl-Heinz Flechsig, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/215732