„So liegen also in der menschlichen Natur drei hauptsächliche Konfliktursachen: Erstens Konkurrenz, zweitens Mißtrauen, drittens Ruhmsucht.“ Mit diesem Zitat beschreibt Thomas Hobbes vortrefflich das menschliche Miteinander in einem Stadium, das er selbst als Natur- bzw. Kriegszustand beschreibt.
Hobbes selbst war politischer Philosoph in der Mitte der abendländischen Tradition und gilt als Fremdkörper von der britischen Insel und gleichsam als Sündenbock sowohl dort als auch auf dem Kontinent. Dennoch fasziniert er mit seiner frisch und modern wirkenden Lehre aufgrund seines (scheinbaren?) Realismus und unsentimentalen Analyse bis heute.
Der Leviathan, sein Meisterwerk, das 1651 erschien und aus dem zugleich das obige Zitat entstammt, zählt unanzweifelbar zu den bedeutendsten Schriften in der Historie der politischen Theorie. Darin formuliert Hobbes den Anfang eines neuzeitlichen Verständnisses von Souveränität und Staat . Im Herzen steht also eine Staatskonzeption, die den Übergang des Menschen im Naturzustand durch einen Gesellschaftsvertrag hin zum Untertan eines künstlichen Dritten, von Hobbes so genannten Leviathan, beschreibt. Dennoch handelt es sich bei diesem Teil des Werkes nur um einen kleinen Ausschnitt, denn in vorangehenden Kapiteln legt Hobbes den Grundstein für seinen Leviathan, und in den nachfolgenden Kapiteln versucht er seine Staatslehre in der christlichen Lehre zu bestätigen.
Die vorliegende Arbeit stützt sich allerdings fast ausschließlich auf den von mir als Herzstück bezeichneten Ausschnitt. Kenntnisse über die Grundlagen, die Hobbes zuvor beschreibt, werden vorausgesetzt und nur teilweise mit einbezogen, wo dies für die Argumentation notwendig ist. Ziel der Ausarbeitung ist es, den Leviathan näher zu beleuchten, indem untersucht wird, wie und warum er entsteht, und welche Rechte und Pflichten er innehat. Daneben soll abschließend ein Versuch unternommen werden, warum Hobbes dieses Staats-Wesen ausgerechnet als Leviathan bezeichnete – einem Wesen, das laut dem Buche Hiob nur einmal auf Erden ist, ohne Furcht, und das zudem „König über alles stolze Wild ist“ .
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ursachen, Erzeugung und Definition des Souveräns
- 2.1 Ursachen und Entstehung des Souveräns
- 2.1.1 Der Mensch und der Naturzustand
- 2.1.2 Vom Naturzustand zum Leviathan
- 2.2 Definition des Souveräns und zwei Arten von Souveränität
- 3. Rechte und Pflichten des Souveräns
- 3.1 Rechte des Souveräns
- 3.2 Pflichten des Souveräns
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Hobbes' Leviathan und konzentriert sich auf die Entstehung des Souveräns, seine Rechte und Pflichten. Sie analysiert, wie Hobbes den Übergang vom Naturzustand zum Gesellschaftsvertrag beschreibt und welche Rolle der Souverän in diesem Prozess spielt. Die Arbeit geht dabei von grundlegenden Kenntnissen über Hobbes' Philosophie aus.
- Die Entstehung des Souveräns aus dem Naturzustand
- Die Definition und Charakterisierung des Leviathan
- Die Rechte des Souveräns
- Die Pflichten des Souveräns
- Die Bedeutung des Leviathan als Metapher
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt Hobbes' Werk "Leviathan" als ein bedeutendes Werk der politischen Theorie. Sie skizziert die zentralen Fragen der Arbeit: die Entstehung des Souveräns, seine Rechte und Pflichten. Der Fokus liegt auf dem "Herzstück" des Werkes, wobei vorausgesetzt wird, dass der Leser mit den Grundlagen von Hobbes' Philosophie vertraut ist. Die Einleitung erwähnt Hobbes' Menschenbild und die Bedeutung des Leviathan als Metapher, die im weiteren Verlauf der Arbeit analysiert werden soll.
2. Ursachen, Erzeugung und Definition des Souveräns: Dieses Kapitel beleuchtet die Ursachen und die Entstehung des Souveräns im Leviathan. Es beginnt mit Hobbes' materialistischem Menschenbild, das durch Egoismus, Konkurrenz und Misstrauen geprägt ist. Diese Eigenschaften führen zum Naturzustand, einem „bellum omnium contra omnes“, einem Krieg aller gegen alle. Aus dieser anarchischen Situation entsteht durch einen Gesellschaftsvertrag der Souverän, der Ordnung und Sicherheit garantiert. Der Abschnitt unterscheidet verschiedene Arten der Souveränität. Die Analyse zeigt den Übergang von einer anarchischen Situation zu einer geordneten Gesellschaft durch die Einsetzung eines Souveräns auf.
Schlüsselwörter
Leviathan, Thomas Hobbes, Naturzustand, Gesellschaftsvertrag, Souveränität, Rechte, Pflichten, Kriegszustand, bellum omnium contra omnes, Menschenbild, Materialismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu Hobbes' Leviathan
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über eine wissenschaftliche Arbeit zu Thomas Hobbes' Leviathan. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und die wichtigsten Themen, Zusammenfassungen der Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf der Entstehung des Souveräns, seinen Rechten und Pflichten im Kontext des Gesellschaftsvertrags und des Naturzustands.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Einleitung, Ursachen, Erzeugung und Definition des Souveräns, Rechte und Pflichten des Souveräns und Schluss. Kapitel 2 ist weiter unterteilt in Unterkapitel, die sich mit den Ursachen der Entstehung des Souveräns (inkl. Naturzustand und Übergang zum Leviathan) und der Definition von Souveränität beschäftigen. Kapitel 3 behandelt die Rechte und Pflichten des Souveräns.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit analysiert Hobbes' Leviathan, insbesondere die Entstehung des Souveräns, seine Rechte und Pflichten. Sie untersucht den Übergang vom Naturzustand zum Gesellschaftsvertrag und die Rolle des Souveräns in diesem Prozess. Grundlegende Kenntnisse der Hobbes'schen Philosophie werden vorausgesetzt.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Die Entstehung des Souveräns aus dem Naturzustand, die Definition und Charakterisierung des Leviathan, die Rechte des Souveräns, die Pflichten des Souveräns und die Bedeutung des Leviathan als Metapher. Der materialistische Ansatz Hobbes' und sein Menschenbild spielen dabei eine zentrale Rolle.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung stellt Hobbes' Leviathan als bedeutendes Werk der politischen Theorie vor und skizziert die zentralen Forschungsfragen der Arbeit (Entstehung, Rechte und Pflichten des Souveräns). Sie hebt die Bedeutung des Leviathan als Metapher hervor und setzt grundlegende Kenntnisse der Hobbes'schen Philosophie beim Leser voraus.
Was ist das zentrale Thema von Kapitel 2?
Kapitel 2 befasst sich mit den Ursachen und der Entstehung des Souveräns. Es beginnt mit Hobbes' Menschenbild (Egoismus, Konkurrenz, Misstrauen), das zum Naturzustand („bellum omnium contra omnes“) führt. Der Gesellschaftsvertrag und die daraus resultierende Einrichtung des Souveräns als Garant für Ordnung und Sicherheit werden analysiert. Es werden verschiedene Arten von Souveränität unterschieden.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Leviathan, Thomas Hobbes, Naturzustand, Gesellschaftsvertrag, Souveränität, Rechte, Pflichten, Kriegszustand, bellum omnium contra omnes, Menschenbild, Materialismus.
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- Sebastian Wagner (Author), 2012, Die Entstehung des Souveräns im Leviathan. Seine Rechte. Seine Pflichten., Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/214887