In seinem Werk „Utilitarianism“ nimmt Mill eine Einteilung von Freuden (pleasures) mithilfe von Quantität und Qualität vor. (Im Folgenden werde ich das englische Wort „pleasure“ der Übersichtlichkeit wegen einheitlich mit Freude übersetzen. Auch andere zentrale, aus dem Originaltext übernommene Begriffe werden einheitlich übersetzt. Bei erstmaligem Gebrauch steht das ursprünglich vom Autor verwendete Wort kursivgesetzt in der nachfolgenden Klammer.) Er entwickelt dazu die ursprüngliche Einteilung Benthams weiter. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage: stellt Mills Einteilung eine sinnvolle und gelungene Alternative zu Bentham dar? Zunächst wird dazu Benthams ursprüngliche Einteilung betrachtet um die ursprüngliche Form, von der Mill ausgeht, zu kennen. Danach werden Mills Gründe zur Weiterentwicklung und die Weiterentwicklung selbst erläutert. Im nächsten Abschnitt werden verschiedene Punkte besprochen, die Kritiker für und gegen Mill vorgebracht haben. Es folgt ein Absatz mit eigenständiger Kritik. Abschließend wird dann ein kurzes Resümee darüber gezogen, inwieweit Mills Einteilung überzeugen kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Benthams Einteilung
- 3. Mills Weiterentwicklung
- 4. Kritik an Mill
- 4.1. Identität von Qualität und Quantität
- 4.2. Bruch mit dem Utilitarismus
- 4.3. Quantitätsunabhängige Überlegenheit von Freuden
- 4.4. Schwierigkeiten bei der Beurteilung von Freuden
- 4.5. Schwierigkeiten beim Mehrheitsvotum
- 5. Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Mills Einteilung von Freuden in Quantität und Qualität im Kontext des Utilitarismus und bewertet sie im Vergleich zu Benthams Ansatz. Die Arbeit analysiert, ob Mills Weiterentwicklung eine sinnvolle und gelungene Alternative darstellt.
- Benthams ursprüngliche Einteilung der Freuden
- Mills Weiterentwicklung von Benthams Ansatz und seine Begründung
- Kritikpunkte an Mills Einteilung, insbesondere die Frage nach der Unterscheidbarkeit von Qualität und Quantität
- Die "Schweinephilosophie"-Kritik und Mills Antwort darauf
- Die Rolle der Mehrheit bei der Bestimmung der Qualität von Freuden
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die zentrale Forschungsfrage: Stellt Mills Einteilung von Freuden in Quantität und Qualität eine sinnvolle und gelungene Alternative zu Benthams Ansatz dar? Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich mit Benthams ursprünglichem Modell auseinandersetzt, bevor Mills Weiterentwicklung und die daran geäußerte Kritik analysiert werden. Die Einleitung legt den Fokus auf die vergleichende Untersuchung beider Ansätze und kündigt eine abschließende Bewertung von Mills Theorie an.
2. Benthams Einteilung: Dieses Kapitel beschreibt Benthams utilitaristischen Ansatz zur Bewertung von Freuden und Leiden. Bentham definiert sieben Kriterien – Intensität, Dauer, Sicherheit, Nähe, Reinheit, Fruchtbarkeit und Ausdehnung – um den Wert von Freuden und Leiden zu quantifizieren. Diese Kriterien ermöglichen eine Berechnung des Gesamtnutzens einer Handlung, indem die Freude aller Betroffenen gegen die Leiden abgewogen werden. Der Fokus liegt auf der Maximierung von Freude und Minimierung von Leid als Grundlage für moralische Entscheidungen. Das Kapitel dient als notwendige Grundlage für das Verständnis von Mills Weiterentwicklung.
3. Mills Weiterentwicklung: Dieses Kapitel erläutert Mills Überarbeitung von Benthams rein quantitativer Betrachtungsweise. Mill kritisiert Benthams Ansatz als "Schweinephilosophie", da er die qualitative Unterscheidung von Freuden nicht berücksichtigt. Mill argumentiert, dass einige Freuden qualitativ überlegen sind und deshalb einen höheren Wert besitzen, selbst wenn sie quantitativ geringer sind. Er schlägt vor, die Qualität von Freuden durch die Präferenz der Mehrheit derjenigen, die beide Freuden erlebt haben, zu bestimmen. Der Fokus liegt auf der Einführung eines qualitativen Aspekts neben der Quantität, um ein umfassenderes Verständnis des Wertes von Freuden zu erreichen.
4. Kritik an Mill: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Kritikpunkte an Mills Theorie. Ein wichtiger Kritikpunkt ist die Frage, ob Mills qualitative Unterscheidung von Quantität wirklich trennscharf ist. Kritiker bemängeln, dass Mills Definition der Qualität letztlich auf subjektiven Präferenzen und menschlichen Erfahrungen basiert, ohne eine objektive Messbarkeit zu bieten. Weitere Kritikpunkte beziehen sich auf die Implikationen von Mills Theorie, insbesondere auf die potenziellen Schwierigkeiten bei der Beurteilung von Freuden und der Mehrheitspräferenz. Das Kapitel zeigt die Komplexität und die Kontroversen, die Mills Theorie hervorgerufen hat.
Schlüsselwörter
Utilitarismus, Bentham, Mill, Freude (pleasure), Schmerz (pain), Quantität, Qualität, "Schweinephilosophie", Wert (value), Mehrheitspräferenz, moralische Bewertung
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Mills Weiterentwicklung des Utilitarismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht und vergleicht die utilitaristischen Ansätze von Bentham und Mill, insbesondere Mills Weiterentwicklung von Benthams rein quantitativer Betrachtungsweise von Freude und Leid. Der Fokus liegt auf der Frage, ob Mills Einführung einer qualitativen Unterscheidung von Freuden eine sinnvolle und gelungene Alternative zu Benthams Ansatz darstellt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Benthams ursprüngliche Einteilung der Freuden anhand von sieben Kriterien (Intensität, Dauer etc.), Mills Kritik an diesem Ansatz ("Schweinephilosophie"), Mills Einführung der qualitativen Unterscheidung von Freuden und die Bestimmung der Qualität durch die Mehrheitspräferenz. Darüber hinaus werden verschiedene Kritikpunkte an Mills Theorie analysiert, wie z.B. die Schwierigkeit, Qualität und Quantität objektiv zu trennen, und die Probleme bei der Beurteilung von Freuden und der Mehrheitsentscheidung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit darstellt. Es folgen Kapitel zu Benthams Einteilung, Mills Weiterentwicklung, der Kritik an Mills Theorie und abschließend eine zusammenfassende Betrachtung. Jedes Kapitel enthält eine detaillierte Zusammenfassung des jeweiligen Themas.
Was ist Benthams Ansatz zur Bewertung von Freude und Leid?
Bentham verwendet eine rein quantitative Methode. Er definiert sieben Kriterien (Intensität, Dauer, Sicherheit, Nähe, Reinheit, Fruchtbarkeit und Ausdehnung), um den Wert von Freuden und Leiden zu messen und den Gesamtnutzen einer Handlung zu berechnen. Das Ziel ist die Maximierung von Freude und Minimierung von Leid.
Wie unterscheidet sich Mills Ansatz von Benthams Ansatz?
Mill kritisiert Benthams Ansatz als "Schweinephilosophie", da er die qualitative Unterscheidung von Freuden vernachlässigt. Mill argumentiert, dass einige Freuden qualitativ höherwertig sind, ungeachtet ihrer Quantität. Er schlägt vor, die Qualität von Freuden durch die Präferenz der Mehrheit derer zu bestimmen, die beide Freuden erfahren haben.
Welche Kritikpunkte werden an Mills Theorie geäußert?
Die Kritikpunkte an Mills Theorie betreffen vor allem die Unschärfe der qualitativen Unterscheidung von Freuden, die Abhängigkeit von subjektiven Präferenzen und die Schwierigkeiten bei der Beurteilung von Freuden und der Anwendung der Mehrheitspräferenz in der moralischen Bewertung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Utilitarismus, Bentham, Mill, Freude, Schmerz, Quantität, Qualität, "Schweinephilosophie", Wert, Mehrheitspräferenz, moralische Bewertung.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage ist: Stellt Mills Einteilung von Freuden in Quantität und Qualität eine sinnvolle und gelungene Alternative zu Benthams Ansatz dar?
- Quote paper
- Jana Elena Koch (Author), 2012, John Stuart Mills Einteilung in Quantität und Qualität, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/213896