Der versuchte Anschlag am Hauptbahnhof in Bonn sowie die Vergewaltigung einer Frau in einem Wiener U-Bahn Waggon im Dezember 2012 entfachen die Diskussion um eine Ausweitung der Videoüberwachung in Deutschland und Österreich erneut. Die Ausweitungstendenzen werden vor dem Hintergrund der kriminalpräventiven Wirkung der Videoüberwachung und der Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Bevölkerung diskutiert. Eine durchgeführte Studie des Europäischen Zentrums für Kriminalprävention e.V. ergab, dass von der Polizei und den Kommunen als häufigster Grund für die Anschaffung von Videoüberwachungsanlagen kein konkret aufgetretenes Kriminalitätsproblem genannt wird, sondern die Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Bürger. Während die kriminalpräventive Wirkung der Videoüberwachungstechnik bereits eingehend evaluiert wurde, liegen nur wenige unabhängige Vergleichsstudien vor, die die Wirksamkeit der Videoüberwachung in Bezug auf das subjektive Sicherheitsgefühl be- oder widerlegen.
Daher beleuchtet die nachfolgende Untersuchung in einer Sekundäranalyse den Stand der empirischen Forschung der Vergleichsländer Großbritannien, Deutschland und Österreich. Angesichts der hohen Akzeptanz und des Wissens über die Existenz von Videoüberwachungsanlagen wird der Frage nachgegangen, ob die Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung tatsächlich steigert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Reichweite der Untersuchung
- Gang der Untersuchung
- Erkenntnisgewinn
- Begründung der Länderauswahl
- Terminologische Grundlagen
- Videoüberwachung
- Einsatzmöglichkeiten der Videoüberwachung
- Arbeitsdefinition
- Videotechnik
- Biometrische Verfahren
- Fazit zur Entwicklung der Videoüberwachung
- Öffentlicher Raum / öffentliche Plätze
- Sicherheitsgefühl
- Was ist Kriminalitätsfurcht?
- Erklärungsansätze zur Kriminalitätsfurcht
- Viktimisierungsperspektive
- Soziale-Kontroll-Perspektive
- Soziale-Problem-Perspektive
- Einfluss der Videoüberwachung auf die Kriminalitätsfurcht
- Messung der Kriminalitätsfurcht mittels Standardfrage
- Videoüberwachung
- Bestandsaufnahme
- Großbritannien
- Deutschland
- Österreich
- Fazit und Vergleich
- Empirie
- Methoden
- Effektivität der Videoüberwachung
- Videoüberwachung als Maßnahme der situativen Kriminalprävention
- Kriminalprävention durch Videoüberwachung
- Studien zur Akzeptanz der Videoüberwachung
- Großbritannien
- Deutschland
- Österreich
- Fazit zur Akzeptanz der Videoüberwachung
- Studien zur Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls
- Großbritannien
- Deutschland
- Österreich
- Fazit zur Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls
- Einstellungsaspekte
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen als Instrument zur Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls. Die Arbeit analysiert den Stand der empirischen Forschung in Großbritannien, Deutschland und Österreich, um die Wirksamkeit dieser Maßnahme zu untersuchen.
- Die Effektivität von Videoüberwachung bei der Kriminalitätsprävention
- Die Auswirkungen von Videoüberwachung auf das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung
- Die Akzeptanz von Videoüberwachung in der Gesellschaft
- Die Rolle der Medien bei der Wahrnehmung und Akzeptanz von Videoüberwachung
- Die rechtlichen und ethischen Aspekte der Videoüberwachung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen ein und beleuchtet die historische Entwicklung und die aktuelle Situation in den Vergleichsländern. Die Problemstellung und Reichweite der Untersuchung wird klar definiert, wobei die zentralen Forschungsfragen und die methodische Vorgehensweise erläutert werden.
Das Kapitel „Terminologische Grundlagen" bietet eine umfassende Definition von Videoüberwachung und analysiert die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten, technischen Aspekte und biometrischen Verfahren. Zudem wird das Konzept des öffentlichen Raums und die Bedeutung des Sicherheitsgefühls im Kontext von Kriminalitätsfurcht ausführlich beleuchtet.
Die Bestandsaufnahme liefert einen Überblick über die Entwicklung und den aktuellen Stand der Videoüberwachung in Großbritannien, Deutschland und Österreich. Dabei werden die spezifischen Rahmenbedingungen, die Anzahl der installierten Kameras und die wichtigsten Einsatzgebiete der Videoüberwachung in den einzelnen Ländern dargestellt.
Im Kapitel „Empirie" werden verschiedene Studien zur Akzeptanz und Effektivität der Videoüberwachung untersucht. Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass die Videoüberwachung zwar eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung genießt, ihre Wirksamkeit bei der Kriminalitätsprävention und Steigerung des Sicherheitsgefühls jedoch fragwürdig ist.
Das Kapitel „Einstellungsaspekte" beleuchtet die Rolle der Medien bei der Wahrnehmung und Akzeptanz von Videoüberwachung. Die Medienberichterstattung über Videoüberwachung ist in der Regel positiv, was zu einem hohen Glauben an die Wirksamkeit dieser Maßnahme führt. Die Schlussbetrachtung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Implikationen für die zukünftige Gestaltung der Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Videoüberwachung, öffentlicher Raum, subjektives Sicherheitsgefühl, Kriminalitätsfurcht, Akzeptanz, Effektivität, Kriminalprävention, Medien, Datenschutz, Großbritannien, Deutschland, Österreich.
- Quote paper
- Nico Müller (Author), 2013, Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen als Instrument zur Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/213417