Die Novelle „Ein fliehendes Pferd“ von Martin Walser handelt von zwei unterschiedlichen Charakteren, die das Phänomen der Midlifecrisis verkörpern und beide vor dem Leistungsdruck der Gesellschaft in eine Scheinexistenz flüchten. Die Ausarbeitung hat das Ziel, den Schluss der Novelle zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- Analyse des Novellenschlusses
- Verwendete Primärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Analyse befasst sich mit dem Schluss der Novelle „Ein fliehendes Pferd“ von Martin Walser. Ziel ist es, die Bedeutung des Novellenschlusses im Hinblick auf die Charakterentwicklung der Protagonisten und die Darstellung der Midlifecrisis in der Gesellschaft zu untersuchen.
- Midlifecrisis und Scheinexistenz
- Flucht vor dem Leistungsdruck der Gesellschaft
- Charakterentwicklung der Protagonisten
- Rollenwechsel und Perspektivwechsel
- Überraschungsmomente und Umbewertung
Zusammenfassung der Kapitel
Der Schluss der Novelle beginnt mit der Enthüllung Helenes, der Ehefrau von Klaus Buch, gegenüber den Halms. Sie offenbart, dass ihre Beziehung zu Klaus nicht so glücklich war, wie es den Anschein hatte. Klaus hat seine Ehe nur zur Schau gestellt, um seine eigene Scheinexistenz zu wahren. Er hat Helene unterdrückt und benutzt, um sich selbst besser zu fühlen.
Helenes Enthüllungen führen zu einem Perspektivwechsel beim Leser. Der bisherige Eindruck von Klaus als lebensfrohen und aktiven Mann wird revidiert. Es stellt sich heraus, dass auch er in einer existenziellen Krise steckt und versucht, seine Schwächen zu verbergen.
Das Wiederauftauchen von Klaus Buch nach seinem vermeintlichen Tod stellt ein weiteres Überraschungsmoment für den Leser dar. Die Beziehung zwischen Klaus und Helene scheint sich zu ändern, da Helene nun die dominante Rolle spielt. Es bleibt jedoch ungewiss, ob diese Veränderung nachhaltig sein wird.
Der Schluss der Novelle führt zu einem Sympathiewandel beim Leser. Die anfängliche Sympathie für Klaus, der den aktiven Lebensstil verkörperte, wandelt sich zu einer Sympathie für Helmut, der als Spießer und Langweiler wahrgenommen wurde. Helmut erkennt, dass die Aktivität der Buchs nur gespielt ist und er sich nicht mehr verführen lassen will.
Halms beschließen, nach Montpellier zu reisen, um aus ihrem Trott auszubrechen und ihre Vergangenheit zu überdenken. Helmut möchte Sabine alles erzählen, was zeigt, dass er bereit ist zu einer neuen Kommunikation in ihrer Ehe. Es bleibt jedoch fraglich, ob es zu einer vollständigen Überdenkung der Beziehung kommen wird.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Midlifecrisis, Scheinexistenz, Flucht vor dem Leistungsdruck der Gesellschaft, Charakterentwicklung, Rollenwechsel, Perspektivwechsel, Überraschungsmomente und Umbewertung. Die Novelle „Ein fliehendes Pferd“ von Martin Walser beleuchtet die existenzielle Krise der Protagonisten, die versuchen, ihre Verunsicherung und Verzweiflung hinter einer Maske zu verbergen. Der Schluss der Novelle zeigt, dass jede Flucht vor der Gesellschaft wieder in diese führt.
- Arbeit zitieren
- Madleen Wendt (Autor:in), 2011, "Ein fliehendes Pferd" von Martin Walser, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/212418