Kinder wachsen in allen Kulturen unsere Erde zu den unterschiedlichsten
Bedingungen auf. Ob man dabei immer von „kinderfreundlich“ sprechen kann, hängt
sowohl von den vorherrschenden Gegebenheiten als auch von der Tradition des
Landes ab. Aber der wichtigste Punkt in Bezug auf kinderfreundliches Aufwachsen,
ist das Verständnis für den Begriff „Kindheit“.
In Deutschland zum Beispiel, lässt sich feststellen, dass sehr viele Kinder nicht nach
dem Verständnis von Kindheit aufwachsen, sondern die Zeit der Entwicklung und
des Entdeckens, des phantasievollen Spielens und Lernens im geschützten
Familien- und Lebensumfeld nicht genießen dürfen oder gar nicht erst erfahren. Viele
aufwachsende Menschen erleben ihre Kindheit nicht als eine Zeit des Wachsens und
Gedeihens, erfahren wenig Vertrauen und Geborgenheit der Eltern. Mangelnde Zeit
und Aufmerksamkeit, zu wenig Bewegung, viel zu viel Beschäftigung vor dem
Fernseher oder Computer und falsche Ernährung sind die Mängel an denen einige
Kinder unserer „Wohlstands“-gesellschaft leiden müssen. Doch viel öfter noch als die
materielle Armut erfahren Kinder emotionale Armut.
In der nachfolgenden Arbeit möchte ich einen Überblick geben, über Straßenkinder
in Deutschland, deren Lebenswelt und die Ressourcen, die Kinder und Jugendliche
zur Organisation ihres Lebens zur Verfügung stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition
- Statistik „Vermisste (ohne Kindesentzug)“
- Ursachen und Bedingungsfaktoren für das Leben auf der Straße
- Flucht von zu Hause
- Flucht aus Einrichtungen der Jugendhilfe
- Lebensbedingungen auf der Straße
- Faszination Straße
- Gesundheit
- Missbrauch von Suchtmittel / Drogen
- Prostitution
- Delinquenz und Gewalt
- Angebote der öffentlichen Jugendhilfe sowie der Lebensweltorientierten Sozialarbeit
- Kinder- und Jugendnotdienst
- Allgemeine Soziale Dienst
- Mobile Jugendarbeit
- Streetwork
- Szenenahe Anlaufstellen
- Weiterführende Wohnformen
- Das Schwellenstufensystem: eine neue Gestaltung von pädagogischer Unterstützung bei Straßenkindern
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen von Straßenkindern in Deutschland. Ziel ist es, einen Überblick über die Lebenswelt dieser Kinder und Jugendlichen zu geben und die Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen, zu beleuchten.
- Definition des Begriffs „Straßenkinder“ und Abgrenzung zu ähnlichen Begriffen
- Analyse der Ursachen und Bedingungsfaktoren, die Kinder und Jugendliche auf die Straße führen
- Beschreibung der Lebensbedingungen von Straßenkindern, einschließlich Gesundheit, Suchtmittelmissbrauch, Prostitution und Delinquenz
- Vorstellung von Angeboten der öffentlichen Jugendhilfe und der Lebensweltorientierten Sozialarbeit
- Das Schwellenstufensystem als Ansatz zur pädagogischen Unterstützung von Straßenkindern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Straßenkinder in Deutschland vor und verdeutlicht den Unterschied zur Lebenswelt von Kindern in anderen Ländern. Die Definition von „Straßenkindern“ wird anhand verschiedener Merkmale und Begriffsabgrenzungen erläutert, wobei der Fokus auf TreberInnen liegt.
Das Kapitel „Statistik „Vermisste (ohne Kindesentzug)““ bietet einen Einblick in die statistische Erfassung von Straßenkindern in Deutschland. Es beleuchtet die Ursachen und Bedingungsfaktoren, die Kinder und Jugendliche auf die Straße führen, insbesondere Flucht von zu Hause und aus Einrichtungen der Jugendhilfe.
Das Kapitel „Lebensbedingungen auf der Straße“ widmet sich den verschiedenen Aspekten des Lebens auf der Straße, wie z.B. der Faszination Straße, der gesundheitlichen Situation, dem Suchtmittelmissbrauch, der Prostitution und der Delinquenz.
Das Kapitel „Angebote der öffentlichen Jugendhilfe sowie der Lebensweltorientierten Sozialarbeit“ zeigt verschiedene Hilfsmöglichkeiten für Straßenkinder auf, wie Kinder- und Jugendnotdienst, Allgemeine Soziale Dienste, Mobile Jugendarbeit, Streetwork, szenenahe Anlaufstellen und weiterführende Wohnformen.
Das Kapitel „Das Schwellenstufensystem: eine neue Gestaltung von pädagogischer Unterstützung bei Straßenkindern“ stellt eine neue Herangehensweise zur Unterstützung von Straßenkindern vor, die auf eine schrittweise Integration in die Gesellschaft zielt.
Schlüsselwörter
Straßenkinder, Treber, Jugendhilfe, Sozialarbeit, Lebensweltorientierung, Flucht, Delinquenz, Prostitution, Suchtmittelmissbrauch, Schwellenstufensystem, Deutschland.
- Quote paper
- Claudia Mehner (Author), 2003, Straßenkinder in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/21125