Als „Barbaren, Sklaven und Verächtete“ (Cic. Tusc. 2,17) werden sie von Cicero betitelt und gleichzeitig wird ihnen durch ihren Mut und ihre Stärke eine Vorbildfunktion von Selbigem zugeschrieben (Cic. Tusc. 2,38-41). Diese anscheinend vorherrschende Unsicherheit der antiken Autoren, den Gladiator in eine sozialspezifische Definition einzubetten, entpuppte sich auch für die heutige Forschung als steiniger Weg. Woher stammen die munera? Welche Rolle spielten die Gladiatoren in der antiken Gesellschaft? Dies sind nur einige Fragen, mit welchen sich renommierte Geschichtswissenschaftler heutzutage beschäftigen. Überlieferte Quellen aus der antiken Welt geben uns jedoch einen widersprüchlichen Eindruck vom Leben eines Gladiators. So stammen die meisten der uns vorliegenden Quellen aus der Feder von römischen Philosophen, Schriftstellern und Politikern. Tacitus, Sueton oder Cassius Dio entstammten der Oberschicht und sahen in den Spielen und ihren Teilnehmern eine verachtungswürdige Tradition zur Belustigung der „blutrünstigen“ Gesellschaft. Dass diese Autoren eine sehr subjektiv geprägte Meinung zu der Gladiatur hatten und diese auch in solcher Form zu Papier brachten, bedarf wohl keiner Erklärung. Somit ist die Forschung auch auf andere antike Quellen angewiesen. Die Epigraphik und die Archäologie liefern uns einen realitätsgetreuen und menschennahen Eindruck von dem, was es hieß, ein Gladiator zu sein. Die folgende Hausarbeit wird sich in ihrem Argumentationsgang auf beide Betrachtungsweisen stützen und mit kritischem Blick auch die Werke antiker Autoren miteinbeziehen. Besonderes Augenmerk werde ich den sozialgeschichtlichen Aspekten des Gladiators schenken. Wie waren sie in das Konstrukt der antiken Gesellschaft eingebettet und welchen Lebensbedingungen musste sich ein Gladiator stellen?
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Inschrift CIL VI 10170
- Gladiatoren und die Gesellschaft
- Die,,Todgeweihten“- Kriegsgefangene und Straftäter
- Freiwillige Gladiatoren
- Caesaren, Senatoren und das Amphitheater.
- Die Wirkung der Gladiatoren auf die Gesellschaft der Antike
- Amatores......
- Die virtus
- Die ludi und deren Bedeutung für die Gladiatoren.
- Die Gladiatorenschule
- Der Gladiatorenfriedhof von Ephesos und dessen Bedeutung für die Bestimmung vorherrschender Bedingungen in den ludi
- Die Gladiatorenschule in Pompeji und die Inschriften des Gladiators Celadus
- Die innere Struktur der Schulen........
- Fazit und Ausblick.......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem sozialen Hintergrund von Gladiatoren und ihrer gesellschaftlichen Stellung im Römischen Reich. Sie untersucht die Quellenlage, um herauszufinden, wie Gladiatoren in die antike Gesellschaft eingebettet waren und welchen Lebensbedingungen sie ausgesetzt waren.
- Die Inschrift CIL VI 10170 als Quelle für die Lebenswelt von Gladiatoren
- Die verschiedenen Herkünfte von Gladiatoren: Kriegsgefangene, Straftäter und Freiwillige
- Die Rolle der Gladiatorenschulen in der Ausbildung und im Leben der Gladiatoren
- Der Einfluss von Gladiatoren auf die Gesellschaft der Antike
- Die Bedeutung der ludi und deren Einfluss auf das Leben der Gladiatoren
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort erläutert die Forschungsfrage und die Vorgehensweise der Arbeit. Es wird deutlich, dass die Forschung zu Gladiatoren auf unterschiedliche und teilweise widersprüchliche Quellen angewiesen ist.
- Die Inschrift CIL VI 10170, ein Grabstein des Gladiators Trophimus, wird detailliert analysiert. Die Inschrift liefert wichtige Hinweise auf die soziale Stellung von Gladiatoren, ihre Familien und ihre Beziehungen zu anderen Personen.
- Das Kapitel „Gladiatoren und die Gesellschaft“ beleuchtet die verschiedenen Herkünfte von Gladiatoren, darunter Kriegsgefangene, Straftäter und Freiwillige. Es werden die verschiedenen sozialen Rollen von Gladiatoren sowie ihre Bedeutung für die Gesellschaft der Antike diskutiert.
- Die Kapitel zu den ludi und ihren Bedeutung für die Gladiatoren beschreiben die Gladiatorenschulen, ihren Alltag und ihre Bedeutung für die Vorbereitung auf Kämpfe. Die Inschriften des Gladiators Celadus aus Pompeji geben einen Einblick in die interne Organisation der Schulen.
Schlüsselwörter
Gladiatoren, Römisches Reich, Gesellschaft, Inschriften, CIL VI 10170, ludi, Gladiatorenschulen, Kriegsgefangene, Straftäter, Freiwillige, soziale Stellung, virtus, Amatores, Epigraphik, Archäologie, Antike Quellen, Tod in Rom, Gladiatoren und Caesaren.
- Quote paper
- David Paydar (Author), 2012, Zum sozialen Hintergrund und gesellschaftlicher Stellung von Gladiatoren. Die Bedeutung von Gladiatorenschulen , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/210985