Das Gleichnis vom unbarmherzigen Diener (vgl. Mt 18,23-35) erscheint für den Leser zunächst äußerst positiv zu sein. Ein König zeigt sich gegenüber seinem Sklaven sehr barmherzig und erlässt ihm eine Menge Schulden. Umso erstaun-licher ist es dann, dass dieser selbst seinem Mitsklaven eine viel geringere Summe von Schulden nicht erlässt. Um den Sklaven zu bestrafen, gibt der König ihm seine Schuld wieder zurück und lässt ihn foltern. Das Handeln des Königs scheint bis hierhin legitim zu sein, um Gerechtigkeit walten zu lassen. Allerdings wird zum Schluss dieser Bibelstelle der König mit dem himmlischen Vater verglichen. Das würde bedeuten, dass Gott den Menschen zwar die Sünden erlassen, aber auch wieder auferlegen kann und die Menschen bei Fehlverhalten gewaltvoll und grausam zurechtweisen wird. Ist Gott wirklich ein derart brutaler Pädagoge, wie er hier augenscheinlich dargestellt wird?
Mit dieser Frage wird sich die folgende Ausarbeitung beschäftigen. Zunächst wird allgemein etwas zu dieser Parabel ausgesagt. Im Anschluss daran wird der Inhalt der drei Abschnitte dargestellt, in die die Geschichte unterteilt werden kann. Daraufhin wird untersucht, inwieweit die Geschichte real und wirklichkeitsnah ist im Hinblick auf die Realien und Strafen. Zum Ende hin wird das auftretende problematische Gottesbild charakterisiert, um es anschließend anhand einer kontextuellen Analyse auszuwerten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeines
- Inhalt und Gliederung
- Einleitung
- Hauptteil
- Auswertung
- Sozialgeschichtliche Analyse
- Problematisches Gottesbild
- Kontextuelle Auslegung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht das Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht (Mt 18,23-35) und dessen Implikationen für das Verständnis des Gottesbildes im Matthäusevangelium. Die Analyse zielt darauf ab, die narrative Struktur des Gleichnisses zu beleuchten und dessen theologische Bedeutung im Kontext der damaligen Gesellschaft zu ergründen.
- Das Gottesbild im Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht
- Die soziale und historische Einbettung des Gleichnisses
- Die narrative Struktur und ihre theologische Bedeutung
- Die Frage nach Gerechtigkeit und Barmherzigkeit
- Der Zusammenhang mit anderen Gleichnissen im Matthäusevangelium
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Gleichnisses vom unbarmherzigen Knecht ein und skizziert den methodischen Ansatz der folgenden Analyse. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Darstellung Gottes als „brutaler Pädagoge“ und umreißt die Struktur der Arbeit.
Allgemeines: Dieses Kapitel beleuchtet den Kontext des Gleichnisses innerhalb der Bergpredigt und verortet es in Bezug auf andere Gleichnisse, die sich mit Sündenvergebung befassen. Es wird die literarische Gattung der Parabel herausgestellt und die Einzigartigkeit der Geschichte im Matthäusevangelium betont. Die Ausführungen betonen den Zusammenhang mit der Frage nach der Sündenvergebung und dem Gebot der Verzeihung.
Inhalt und Gliederung: Dieser Abschnitt analysiert die narrative Struktur des Gleichnisses, indem er es in drei Teile gliedert: Einleitung, Hauptteil und Auswertung. Die Analyse konzentriert sich auf die einzelnen Abschnitte, beleuchtet die verwendete Sprache und die rhetorischen Mittel, um das Verständnis des Gleichnisses zu vertiefen. Der Fokus liegt auf der Interpretation der einzelnen Abschnitte und ihrer Bedeutung für das Gesamtverständnis.
Sozialgeschichtliche Analyse: Dieser Teil untersucht den historischen und gesellschaftlichen Kontext des Gleichnisses, um die dargestellten Verhältnisse und die verwendeten Bildlichkeiten besser zu verstehen. Es werden die sozialen Realitäten der damaligen Zeit beleuchtet, um die Bedeutung von Schuld, Strafe und Vergebung im Kontext der Erzählung zu interpretieren. Die Analyse beleuchtet die gesellschaftlichen Normen und Praktiken, um die Aussagekraft des Gleichnisses zu verstehen.
Problematisches Gottesbild: Der Schwerpunkt dieses Kapitels liegt auf der Interpretation des Gottesbildes, das im Gleichnis vermittelt wird. Die scheinbar grausame und strenge Darstellung Gottes wird analysiert und diskutiert. Es wird die Frage erörtert, inwieweit dieses Bild mit dem traditionellen Verständnis von Gott übereinstimmt und welche theologischen Implikationen sich daraus ergeben.
Kontextuelle Auslegung: In diesem Kapitel erfolgt eine vertiefte Auslegung des Gleichnisses unter Berücksichtigung des Gesamtkontextes des Matthäusevangeliums und der damaligen religiösen und gesellschaftlichen Verhältnisse. Es wird die Bedeutung des Gleichnisses im Rahmen des gesamten Evangeliums untersucht und seine Relevanz für das Verständnis des christlichen Glaubens erörtert.
Schlüsselwörter
Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht, Matthäusevangelium, Gottesbild, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Schuld, Vergebung, Sozialgeschichte, Kontextuelle Auslegung, Parabel, Sündenvergebung.
Häufig gestellte Fragen zum Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht (Mt 18,23-35) im Matthäusevangelium. Der Fokus liegt auf der Untersuchung des Gottesbildes, das in diesem Gleichnis vermittelt wird, sowie dessen sozialgeschichtlicher und theologischer Bedeutung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: das Gottesbild im Gleichnis, die soziale und historische Einbettung des Gleichnisses, die narrative Struktur und ihre theologische Bedeutung, die Frage nach Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, den Zusammenhang mit anderen Gleichnissen im Matthäusevangelium und eine kontextuelle Auslegung des Gleichnisses.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Allgemeines, Inhalt und Gliederung, Sozialgeschichtliche Analyse, Problematisches Gottesbild, Kontextuelle Auslegung, Fazit und Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel bearbeitet einen Aspekt der Analyse des Gleichnisses vom unbarmherzigen Knecht.
Wie wird das Gottesbild im Gleichnis interpretiert?
Die Arbeit analysiert das im Gleichnis dargestellte Gottesbild als scheinbar grausam und streng. Es wird diskutiert, inwieweit dieses Bild mit dem traditionellen Verständnis von Gott übereinstimmt und welche theologischen Implikationen sich daraus ergeben. Die Interpretation berücksichtigt den gesamten Kontext des Matthäusevangeliums.
Welche Methode wird angewendet?
Die Analyse kombiniert literaturwissenschaftliche Methoden (Analyse der narrativen Struktur, der Sprache und der rhetorischen Mittel) mit sozialgeschichtlichen und theologischen Ansätzen. Der methodische Ansatz wird in der Einleitung erläutert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht, Matthäusevangelium, Gottesbild, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Schuld, Vergebung, Sozialgeschichte, Kontextuelle Auslegung, Parabel, Sündenvergebung.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage der Arbeit ist die Darstellung Gottes als „brutaler Pädagoge“ im Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht und deren Implikationen für das Verständnis des Gottesbildes im Matthäusevangelium.
Welchen Zweck verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die narrative Struktur des Gleichnisses zu beleuchten und dessen theologische Bedeutung im Kontext der damaligen Gesellschaft zu ergründen. Sie bietet eine umfassende Analyse des Gleichnisses und seiner Relevanz für das Verständnis des christlichen Glaubens.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit folgt einer klaren Struktur mit Einleitung, Hauptteil (mit verschiedenen Kapiteln zur Analyse), und Schlussfolgerung. Der Inhalt und die Gliederung werden detailliert im Inhaltsverzeichnis dargestellt.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht, insbesondere für Studierende der Theologie und Religionswissenschaften, die sich mit dem Matthäusevangelium und dem Thema Gottesbild auseinandersetzen.
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- Elisabeth Esch (Author), 2013, Gott als brutaler Pädagoge im Gleichnis vom Schalksknecht Mt 18,23-35, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/209949