Der Begriff Attribution bedeutet wörtlich zunächst „Zuschreibung“, wird aber in der Psychologie und Pädagogik meist im Sinne von Ursachenzuschreibung (Kausalattribution) verwendet.
Durch gezielte Attributionstrainingseinheiten können nachteilige Attributionen kompensiert werden.
Attribution und Reattributionstraining
Der Begriff Attribution bedeutet wörtlich zunächst „Zuschreibung“, wird aber in der Psychologie und Pädagogik meist im Sinne von Ursachenzuschreibung (Kausalattribution) verwendet.
Weiners Kausaldimensionen
Dimensionen Lokalität und Stabilität:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Dimension Kontrollierbarkeit:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Dimension Globalität
Unter Globalität versteht man, dass einige Ursachen in allen Bereichen wirksam sind, während sich andere nur auf spezielle Situationen auswirken. Daher unterscheidet man zwischen globalen und spezifischen Ursachen. So ist beispielsweise die allgemeine Intelligenz als eine tendenziell globale Ursache zu betrachten, d. h. immer wirksam, während eine Dyskalkulie (Rechenschwäche) eine spezifische Ursache darstellt.
Attributionsfehler
Fundamentaler Attributionsfehler (corespondence bias)
Der fundamentale Attributionsfehler, beschreibt das Phänomen, dass Menschen dazu neigen eher internal als external zu attribuieren.
Akteur – Beobachter – Divergenz (actor-observer bias)
Der so genannte actor-observer bias beschreibt die Tendenz, nach der Menschen während sie selber Handlungen ausführen eher auf die Umwelt attribuieren, während Beobachter eher die personalen, internen Faktoren ihres Gegenübers für dessen Handlung verantwortlich machen (und somit den fundamentalen Attributionsfehler begehen)
Attributionsasymmetrie bei Misserfolg und Erfolg (self-serving bias)
In zahlreichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass Menschen häufiger ihre Erfolge sich selbst zuschreiben, also internal attribuieren, während sie für Misserfolge eher externale Faktoren der Umwelt verantwortlich machen. Auf diese Weise wird das Selbstwertgefühl nach einem Erfolg gestärkt und nach Versagen nicht allzu sehr gemindert.
Erlernte Hilflosigkeit
Personen nehmen bei Kontrollverlust eine Kausalattribution vor, führen also ihre Hilflosigkeit auf bestimmte Ursachen zurück. Wenn sie dabei feststellen, dass der Misserfolg nur an der eigenen Person und nicht an äußeren Umständen festzumachen ist, also als internal , zeitlich stabil und über mehrere bedeutsame Lebensbereiche konstant (global ) betrachtet werden muss, kann sich ein Symptom der Hilflosigkeit ausbilden. Es tritt eine Nicht-Kontingenz (oder Inkontingenz) zwischen Ereignissen und den eigenen Handlungsmöglichkeiten auf. Die Person denkt also, auch in der Zukunft durch ihr eigenes Handeln Situationen nicht kontrollieren zu können und es entwickelt sich ein ungünstiger Attributionsstil.
Aus der gelernten Hilflosigkeit ergeben sich verschiedene negative Folgen für die betroffene Person:
1. Motivationale Defizite
2. Kognitive Defizite
3. Affektive Reaktionen
4. Gefährdung des Selbstwertgefühls
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- Anonym (Author), 2010, Attribution und Reattributionstraining, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/209483