„Jedes Kind hat Anspruch auf Erziehung und Bildung.“ Besonders die sprachlichen Fähigkeiten von Schüler/innen rücken aufgrund internationaler Bildungsvergleichsstudien immer mehr in den Fokus der Bildungsdebatte. Der Bildungserfolg der Schüler/innen hängt stark von der eigenen Sprachkompetenz der Unterrichtssprache ab. Durch internationale Bildungsvergleichsstudien an Schulen wie PISA (Programme for International Student Assessment) und IGLU (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung) wird deutlich, dass Schüler/innen mit Migrationshintergrund deutlich schlechter abschneiden, als einheimische Schüler/innen. Besonders in Deutschland ist der Bildungserfolg stark durch die soziale Herkunft geprägt.
Die zunehmende Globalisierung führt innerhalb unserer Gesellschaft zu einer kulturellen und sprachlichen Vielfalt und prägt auch den Schulalltag. In einer Schulklasse treffen mehrere Sprachen und Kulturen aufeinander. Jeder vierte Jugendliche in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Besonders in den Haupt- und Realschulklassen findet man diese Jugendliche, die oft noch nicht einmal den Hauptschulabschluss erreichen. Von Chancengleichheit kann hier keine Rede mehr sein.
In der Pisastudie stellte sich heraus, dass die Jugendlichen, die in Deutschland geboren wurden und deren Eltern beide ausländischer Abstammung sind, die schlechtesten Schulleistungen erbrachten. Ausländische Jugendliche, die mit ihren Eltern zusammen nach Deutschland kamen, schnitten besser ab.
Das lässt leider schlussfolgern, dass das deutsche Schulsystem keinen guten Einfluss auf die Leistungen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu haben scheint. Die Autoren der Pisastudie sind der Meinung, dass die Beherrschung der Unterrichtssprache das wichtigste Kriterium für den Leistungserfolg in allen Schulfächern ist. Also ist es für den schulischen und weitergehend für den beruflichen und gesellschaftlichen Erfolg unbedingt notwendig, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund im Erwerb fundierter Kenntnisse der Zweitsprache Deutsch gefördert werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sprachstandsdiagnostik
- Profilanalyse
- Der C-Test
- Fördermöglichkeiten
- Modelle einsprachiger Erziehung und Bildung
- Submersionsmodelle
- Immersionsmodelle
- Modelle zweisprachiger Erziehung und Bildung
- Transitorische Modelle
- Language-maintenance (Spracherhaltungsmodell)
- Two-way-immersion (Zwei-Wege-Modelle)
- Beurteilung
- Ausblick und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Diagnostik und Förderung von Deutsch als Zweitsprache im schulischen Kontext. Er analysiert die Bedeutung von Sprachkompetenz für den Bildungserfolg und untersucht verschiedene Diagnoseverfahren, wie die Profilanalyse und den C-Test, sowie diverse Fördermodelle, die sowohl im einsprachigen als auch im zweisprachigen Umfeld Anwendung finden.
- Bedeutung von Sprachkompetenz für den Bildungserfolg von Schülern mit Migrationshintergrund
- Analyse verschiedener Diagnoseverfahren für den Sprachstand von Deutsch als Zweitsprache-Lernenden
- Präsentation verschiedener Fördermodelle für die Zweitsprache Deutsch
- Beurteilung der Effektivität der verschiedenen Fördermodelle
- Einblicke in die aktuelle Diskussion über die Integration von Schülern mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Textes stellt die Bedeutung von Sprachkompetenz im Bildungsprozess und die Herausforderungen von Schülern mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem dar. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen der Sprachkompetenz auf den schulischen und beruflichen Erfolg der Schüler.
Das zweite Kapitel widmet sich der Sprachstandsdiagnostik und analysiert zwei verschiedene Diagnoseverfahren: die Profilanalyse und den C-Test. Die Profilanalyse nach Wilhelm Grießhaber wird detailliert erläutert und anhand eines Beispiels illustriert.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den Fördermöglichkeiten von Deutsch als Zweitsprache. Es werden Modelle einsprachiger und zweisprachiger Erziehung und Bildung vorgestellt, darunter Submersions-, Immersions-, transitorische, Spracherhaltungs- und Zwei-Wege-Modelle.
Schlüsselwörter
Deutsch als Zweitsprache, Sprachstandsdiagnostik, Profilanalyse, C-Test, Fördermodelle, einsprachige Bildung, zweisprachige Bildung, Submersion, Immersion, Transitorik, Spracherhaltung, Two-way-immersion, Integration, Migrationshintergrund, Bildungserfolg, Sprachkompetenz.
- Quote paper
- Vita Gebhardt (Author), 2013, Sprachstandsdiagnostik und Modelle schulischer Förderung der Zweitsprache Deutsch, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/208949