Nachdem die Frage behandelt worden ist, warum das Thema des Todes für Rilke und ebenso für Malte Laurids Brigge eine besondere Rolle spielt, wurden verschiedene Ar-ten des Sterbens besprochen, wie sie in den Aufzeichnungen zu finden sind. Dabei hat sich gezeigt, dass Malte eine tiefe Abscheu gegen diejenige Art zu sterben hegt, die ihm im modernen Leben der Großstadt begegnet. Dort sterben die Menschen aus seiner Sicht einen einsamen, anonymen und trostlosen Tod, der im starken Kontrast zu seiner Vorstellung eines „eigenen Todes“ steht, wie er anhand der Kindheitserinnerungen an den Tod der Großeltern aus der Linie der Brigges dargestellt wird.
Gleichzeitig konnte aber auch gezeigt werden, dass die negativen Erfahrungen, die Malte in Paris macht, für diesen zugleich auch einen Erkenntnisgewinn bedeuten. Nur durch die Betrachtung des Elends und der damit einhergehenden Beschäftigung mit der eigenen Angst vor dem Tod kann Malte seine Liebe zum Leben entdecken. Aus dieser Liebe entwickelt sich auch die Hoffnung, durch die Arbeit als Dichter eines Tages die Einheit von Leben und Tod zu begreifen und damit die Chance zu bekommen, über den eigenen Tod hinauszudenken, was für Malte eine neue Form der Existenz fernab der grausamen Gegenwart bedeuten würde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufgabenstellung
- Sterben und Tod in den Aufzeichnungen
- Der Tod als ein Zentrum der Rilkeschen Gedankenwelt
- Öffentliches Sterben
- Die Angst vor dem Tod und die Liebe zum Leben
- Die Frucht des Lebens und ihr Kern
- Der Kammerherr und seine Frau
- Der Tod der Eltern
- Maltes Ausweg
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
- Quellenangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die verschiedenen Facetten des Sterbens und des Todes in Rainer Maria Rilkes „Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“ und deren Bedeutung für Malte und den Autor. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Herausarbeitung des den Aufzeichnungen zugrundeliegenden Todesideals. Die Arbeit analysiert die komplexe Verflechtung verschiedener Themen und deren Einfluss auf Maltes Gedankenwelt.
- Der Tod als zentrales Thema in Rilkes Werk und seine Auswirkungen auf die Gestaltung der Erzählung.
- Die verschiedenen Arten des Sterbens (öffentlich, familiär, historisch) in den Aufzeichnungen.
- Die Beziehung zwischen Leben und Tod, Angst und Liebe im Kontext der Erzählung.
- Maltes Auseinandersetzung mit dem Tod und seine mögliche "Überwindung" seiner Leiden.
- Die literarische Form und Struktur der Aufzeichnungen und deren Bedeutung für die Thematik.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Entstehungsgeschichte der „Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“, hebt deren Bedeutung für Rilkes Werk hervor und diskutiert die kontroverse Frage nach dem Verhältnis zwischen Autor und Erzähler. Sie gibt einen kurzen, wenn auch schwierigen, Überblick über die komplexen und vielschichtigen Themen des Buches, darunter Leben und Tod, Liebe und Kunst, und die zentrale Frage nach dem Ich-Verständnis.
Aufgabenstellung: Dieses Kapitel definiert die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit: die Untersuchung der verschiedenen Facetten des Sterbens und des Todes in Rilkes Werk und die Herausarbeitung des zugrundeliegenden Todesideals. Es betont die zentrale Rolle des Todes in den „Aufzeichnungen“ und kündigt eine Analyse der verschiedenen Arten des Sterbens (öffentlich, familiär, historisch) an.
Sterben und Tod in den Aufzeichnungen: Dieser Abschnitt beleuchtet die zentrale Rolle des Todes in Rilkes Gedankenwelt, im Kontext des Verlusts religiöser Transzendenz im 19. Jahrhundert. Er untersucht, wie Rilke den Verlust religiöser Gewissheiten künstlerisch verarbeitet und neue Wege der Sinnfindung sucht. Die folgenden Unterkapitel analysieren detailliert die verschiedenen Arten des Sterbens und der damit verbundenen Emotionen und Erfahrungen.
Schlüsselwörter
Rainer Maria Rilke, Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, Sterben, Tod, Todesangst, Lebensbejahung, Kunst, Religion, Existenzphilosophie, Ich-Verständnis, literarische Form, Erzähltechnik.
Häufig gestellte Fragen zu Rilkes "Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge"
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Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die verschiedenen Facetten des Sterbens und des Todes in Rilkes "Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge". Besondere Aufmerksamkeit wird dem Todesideal Rilkes gewidmet. Analysiert werden die Verflechtung verschiedener Themen wie Leben und Tod, Angst und Liebe, Kunst und Religion und deren Einfluss auf Maltes Gedankenwelt. Die verschiedenen Arten des Sterbens (öffentlich, familiär, historisch) werden ebenfalls untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel Einleitung, Aufgabenstellung, Sterben und Tod in den Aufzeichnungen (mit Unterkapiteln zu verschiedenen Aspekten des Todes), und Zusammenfassung. Zusätzlich enthält sie ein Literaturverzeichnis.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die verschiedenen Facetten des Sterbens und des Todes in Rilkes Werk zu untersuchen und das zugrundeliegende Todesideal herauszuarbeiten. Sie analysiert die zentrale Rolle des Todes in den "Aufzeichnungen" und untersucht die verschiedenen Arten des Sterbens, die Beziehung zwischen Leben und Tod sowie Maltes Auseinandersetzung mit dem Tod.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Rainer Maria Rilke, Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, Sterben, Tod, Todesangst, Lebensbejahung, Kunst, Religion, Existenzphilosophie, Ich-Verständnis, literarische Form, Erzähltechnik.
Wie wird der Tod in den "Aufzeichnungen" dargestellt?
Der Tod wird als zentrales Thema in Rilkes Gedankenwelt dargestellt, insbesondere im Kontext des Verlusts religiöser Transzendenz. Die Arbeit analysiert, wie Rilke diesen Verlust künstlerisch verarbeitet und neue Wege der Sinnfindung sucht. Es werden verschiedene Arten des Sterbens (öffentlich, privat, etc.) und die damit verbundenen Emotionen und Erfahrungen untersucht.
Wie ist der Aufbau der Arbeit?
Der Aufbau ist klar strukturiert mit einer Einleitung, die den Kontext und die Fragestellung erläutert, einer Aufgabenstellung, einem Hauptteil mit detaillierter Analyse des Themas Sterben und Tod und einer Zusammenfassung der Ergebnisse. Ein Literaturverzeichnis rundet die Arbeit ab.
- Quote paper
- Sascha Fiek (Author), 2003, Sterben und Tod in Rilkes "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/20735