Bevor ich mit den Recherchen für diese Arbeit begann, hatte ich den Eindruck, das damals die österreichische Bevölkerung, im Gegensatz zu der deutschen, Adolf Hitler abgelehnt hatte. Mir war nie bewusst gewesen wie groß der Zuspruch für diesen Mann in Österreich war. Nach und nach musste ich feststellen, das eine breite Schicht der Bevölkerung an ihn glaubte und Hoffnung in ihn setze. Ich war schockiert die Bilder zu sehen, wo mehrere hunderttausend Menschen die Wiener Straßen säumen und ihrem “Führer” zujubeln. Alle diese Berichte und Bilder versetzt mich in einen kurzen Zustand der Fassungslosigkeit. Wenn man sich vorstellt das Adolf Hitler auf dem Balkon der Wiener Hofburg die Massen mit seinen leeren Versprechungen und seiner ausgefeilten Rhetorik in “seinen Bann” zog und eine breite Masse Begeisterter vermeintlich hinter ihm stand, dann wird einem erst deutlich, in was für einer verzweifelten Lage diese Menschen gewesen seinen mussten. Es ist für mich unwahrscheinlich schwer vorzustellen wie sie in einen so fanatischen Mann wie Hitler ihre Hoffnungen setzen konnten.
Mir wurde auch bewusst, wie viel Interessantes man über dieses Thema schreiben kann und ich fand den Rahmen, obwohl ich schon versucht habe ihn durch die Themenstellung einzugrenzen, trotzdem zu klein. Als ich Olaf Hahn von meinem Thema erzählte und unser Gespräch direkt in eine stundenlange Diskussion ausartete, kam uns der Gedanke, das wir ja die Arbeit gemeinsam schreiben können und uns so noch spezifischer mit dem Thema auseinander zu setzen. Gerade bei diesem Thema ist es besonders produktiv noch jemanden an seiner Seite zu haben mit dem man sich austauschen kann und durch den man objektiv bleibt.
Diese Arbeit soll einmal mehr verdeutlichen, wie leicht es anscheinend ist, eine große Masse von Menschen, durch eine perfekt inszenierte und durchgedachte Propaganda, zu beeinflussen. Menschen die sich nach Veränderung und einer besseren Zukunft gesehnt haben und durch ihre Blindheit und Unwissenheit zu einem der schrecklichsten Verbrechen dieses Jahrtausends beigetragen haben.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Geschichtlicher Hintergrund
- Die Inszenierung der Kundgebung Adolf Hitlers auf dem Wiener Heldenplatz am 15. März 1938
- Rhetorik der Rede A. Hitlers am 15.03.1938 am Wiener Heldenplatz
- Auswirkung der Rede von Adolf Hitler auf die Wiener Bevölkerung und Wiener Zeitungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rede Adolf Hitlers am 15. März 1938 am Wiener Heldenplatz, unter Berücksichtigung der theatralischen Inszenierung und der rhetorischen Mittel. Ziel ist es, die Wirkung der Rede auf die Wiener Bevölkerung und die damalige Berichterstattung zu untersuchen und die Faktoren zu beleuchten, die zu der enthusiastischen Reaktion der Menge beitrugen. Die Analyse betrachtet die geschichtlichen Umstände, die zu der Rede führten und die Inszenierung der Veranstaltung selbst.
- Der historische Kontext des Anschlusses Österreichs
- Die Inszenierung der Kundgebung als theatralisches Spektakel
- Analyse der rhetorischen Strategien Hitlers
- Die Reaktion der Wiener Bevölkerung auf die Rede
- Die mediale Darstellung des Ereignisses
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Der einleitende Abschnitt beschreibt die anfängliche Wahrnehmung des Autors bezüglich der österreichischen Reaktion auf Hitler und die überraschende Entdeckung des breiten Zuspruchs in der Bevölkerung. Er beschreibt den Schock über die Bilder der jubelnden Massen und die Faszination über die manipulative Wirkung Hitlers Rhetorik auf die Menschen, die sich in einer verzweifelten Lage befanden. Der Autor betont die Komplexität des Themas und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit einem weiteren Autor zur Gewährleistung einer objektiven Analyse. Das Vorwort verdeutlicht das zentrale Thema der Arbeit: die Beeinflussung großer Menschenmassen durch Propaganda und die Folgen dieser Manipulation.
Geschichtlicher Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet die politischen Ereignisse des Jahres 1937 und den Entschluss Hitlers, 1938 zu einem Jahr der Aktivität zu machen. Es schildert Hitlers Ausschaltung seiner politischen Gegner in Deutschland, seine Übernahme der Führung der Wehrmacht und seine Alleinherrschaft in der Außenpolitik. Der Abruf des deutschen Botschafters in Wien wird als ein klares Zeichen für die geplanten Umwälzungen in Österreich dargestellt. Das Kapitel beschreibt die gescheiterten Verhandlungen zwischen Hitler und Schuschnigg, die Drohungen Hitlers und Schuschniggs Versuch, mit einer Volksabstimmung die Unabhängigkeit Österreichs zu sichern. Der darauf folgende Einmarsch der deutschen Truppen und der Anschluss Österreichs werden detailliert geschildert, wobei der euphorische Empfang durch Teile der Bevölkerung betont wird. Das Kapitel hebt Hitlers Nutzung Österreichs als Plattform für seine letzten großen Volksreden hervor, da dort seine Rhetorik noch uneingeschränkt akzeptiert wurde im Gegensatz zum "Altreich".
Die Inszenierung der Kundgebung Adolf Hitlers auf dem Wiener Heldenplatz am 15. März 1938: Dieses Kapitel analysiert die Inszenierung der Kundgebung als Teil der Selbstdarstellung des Dritten Reiches, die von Walter Benjamin als "Ästhetisierung der Politik" beschrieben wird. Es wird die zentrale Rolle der Rede Hitlers als ritualisierte Veranstaltung hervorgehoben, in der er durch seine beschwörende Kraft und Demagogie die Massen faszinierte. Der Einsatz von Symbolen wie Heldenmut, Geist des Frontsoldaten und Opferbereitschaft, sowie die Verwendung von Begriffen wie Ehre, Freiheit und Vaterland werden als zentrale Elemente der Rhetorik genannt. Der Kapitel beschreibt die Ankunft Hitlers in Wien und die enthusiastische Reaktion der Bevölkerung, mit dem detaillierten Bericht eines Korrespondenten des Manchester Guardian als Beispiel.
Schlüsselwörter
Adolf Hitler, Wiener Heldenplatz, 15. März 1938, Anschluss Österreichs, Rhetorik, Theatralität, Propaganda, Massenpsychologie, Volksrede, Nationalsozialismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Hitler-Rede am Wiener Heldenplatz am 15. März 1938
Was ist der Gegenstand dieser Analyse?
Die Analyse untersucht die Rede Adolf Hitlers am 15. März 1938 auf dem Wiener Heldenplatz. Im Fokus stehen die rhetorischen Mittel, die Inszenierung der Veranstaltung und deren Wirkung auf die Wiener Bevölkerung sowie die Berichterstattung in den Medien.
Welche Aspekte werden in der Analyse betrachtet?
Die Analyse beleuchtet den historischen Kontext des Anschlusses Österreichs, die Inszenierung der Kundgebung als theatralisches Spektakel, die rhetorischen Strategien Hitlers, die Reaktion der Wiener Bevölkerung und die mediale Darstellung des Ereignisses. Dabei wird auch die manipulative Wirkung von Propaganda und deren Einfluss auf große Menschenmengen untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in ein Vorwort, ein Kapitel zum geschichtlichen Hintergrund, ein Kapitel zur Inszenierung der Kundgebung, ein Kapitel zur Rhetorik der Rede und ein Kapitel zu deren Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Medienberichterstattung.
Was wird im Vorwort beschrieben?
Das Vorwort schildert die anfängliche Überraschung des Autors über die breite Zustimmung der Wiener Bevölkerung zu Hitler und die Faszination über die manipulative Wirkung seiner Rhetorik. Es betont die Komplexität des Themas und die Notwendigkeit einer objektiven Analyse.
Was behandelt das Kapitel zum geschichtlichen Hintergrund?
Dieses Kapitel beleuchtet die politischen Ereignisse von 1937, Hitlers Ausschaltung politischer Gegner, die gescheiterten Verhandlungen zwischen Hitler und Schuschnigg, die Drohungen Hitlers und den Einmarsch der deutschen Truppen. Es wird der euphorische Empfang durch Teile der Bevölkerung hervorgehoben.
Worauf konzentriert sich das Kapitel zur Inszenierung der Kundgebung?
Dieses Kapitel analysiert die Inszenierung der Kundgebung als "Ästhetisierung der Politik" (Walter Benjamin), die zentrale Rolle der Rede als ritualisierte Veranstaltung und den Einsatz von Symbolen und Begriffen wie Heldenmut, Ehre und Vaterland.
Wie wird die Wirkung der Rede auf die Wiener Bevölkerung untersucht?
Die Analyse untersucht die Reaktion der Wiener Bevölkerung auf die Rede Hitlers anhand von Zeitzeugenberichten und Medienberichten. Es wird der enthusiastische Empfang durch einen Teil der Bevölkerung dokumentiert und die Faktoren analysiert, die zu dieser Reaktion beitrugen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Analyse?
Schlüsselwörter sind: Adolf Hitler, Wiener Heldenplatz, 15. März 1938, Anschluss Österreichs, Rhetorik, Theatralität, Propaganda, Massenpsychologie, Volksrede, Nationalsozialismus.
Welche Zielsetzung verfolgt die Analyse?
Die Analyse zielt darauf ab, die Wirkung der Rede Adolf Hitlers am 15. März 1938 auf die Wiener Bevölkerung zu untersuchen und die Faktoren zu beleuchten, die zu der enthusiastischen Reaktion der Menge beitrugen. Die Arbeit analysiert die rhetorischen Mittel und die theatralische Inszenierung der Veranstaltung.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Analyse?
Die konkreten Schlussfolgerungen der Analyse sind nicht explizit im bereitgestellten Text genannt. Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung der Fakten und die Analyse der verwendeten Mittel.
- Quote paper
- Olaf Hahn (Author), 2002, Analyse der Rede von Adolf Hitler am 15.03.1938 am Wiener Heldenplatz in Bezug auf Theatralität und Rhetorik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/20724