Im Hinblick auf die technischen Innovationen und der Darstellungen im Film wird untersucht, ob Leni Riefenstahls Olympia ein Paradigma des dokumentarischen Sportfilms darstellt, oder als propagandistischer Dokumentarfilm zu handeln ist. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt daher auf den eingesetzten filmischen Mittel: In wieweit sind sie im Bezug auf die Darstellung des Sport innovativ? Stellen sie ein Mittel dar, um eine propagandistische Wirkung zu erzielen? Um diesen Fragen nachzugehen ist es wichtig, Riefenstahls biografischen Hintergrund im ersten Teil der Untersuchung zu betrachten. Im Anschluss wird der Frage nach dem Auftraggeber des Filmes nachgegangen.
Danach werden die Begriffe Dokumentarfilm, Propagandafilm und Sportfilm kurz erläutern und mit dem Olympia-Film in Zusammenhang gesetzt. Erst wenn die Begriffe voneinander abgegrenzt wurden ist eine Zuordnung des Filmes möglich.
Der größte Teil der Arbeit wird die darauf folgende Untersuchung der Produktion einnehmen. Die technischen und filmischen Mittel werden auf deren Wirkung untersucht, Riefenstahls „Stil“ wird an geeignete Beispiel versucht nachzuweisen und die ästhetischen Mittel, die sich immer wieder bemerkbar machen, herausgearbeitet. In beiden Filmen - „Fest der Völker“ und „Fest der Schönheit“ - sind ihre Ästhetisierungen zu finden. Einige Beispiel werden hier aufgezeigt und mit einer szenischen Auswahl belegt.
Das ästhetische Meisterwerk des Olympia-Films überhaupt ist der Prolog im Teil „Fest der Völker“. Er könnte als ein Indiz herangezogen werden, dass die graeco-germanische Verwandtschaft hervorgehoben werden soll. Auch hier soll durch die Überprüfung des Einsatzes technischer Mittel gezeigt werden, inwieweit Riefenstahl hier auf die arische Abstammung anspielt oder ob es sich nur um eine Einleitung handelt, die die Olympi-sche Idee und Riefenstahls Vorliebe für Ästhetik und Schönheit hervorhebt.
Der letzte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit Riefenstahls Darstellung der Internationalität im Film.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Arbeit mit Blick auf mehrere Perspektiven, durch die Aufweisung der filmischen Mittel und deren Belegung durch verschiedene Filmsequenzen, ohne Vorbehalt aufzeigen will, in welche Richtung Riefenstahl mit ihrem Meisterwerk tendiert: Ein Innovativer Beitrag zum Genre des Sportfilms oder Propaganda.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Hauptteil
- 2.1 Leni Riefenstahl: Die „Künstlerin“
- 2.2 Auftraggeber und Finanzierung
- 2.3 Dokumentarfilm, Propagandafilm, Sportfilm
- 2.4 Die Produktion des Filmes: Innovationen und Richtungsweisungen in der Filmtechnik
- 2.4.1 „Fest der Völker“
- 2.4.2 „Fest der Schönheit“
- 2.5 Der Prolog in „Fest der Völker“: Die Olympische Idee oder „faschistische Ästhetik“?
- 2.6 Die Darstellung der Internationalität
- 3 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Leni Riefenstahls Olympia-Film von 1936 auf seine Funktion als Dokumentarfilm und mögliche propagandistische Tendenzen. Die Analyse konzentriert sich auf die eingesetzten filmischen Mittel und deren Innovationsgrad sowie deren potenzielle Wirkung im Kontext des Nationalsozialismus. Ziel ist es, die Debatte um Riefenstahls Werk zu beleuchten und eine differenzierte Einschätzung zu ermöglichen.
- Riefenstahls künstlerischer Werdegang und Einfluss auf den Film
- Analyse der filmischen Mittel und Techniken in "Olympia"
- Untersuchung der möglichen propagandistischen Elemente im Film
- Bewertung des Films im Kontext des Nationalsozialismus
- Die Darstellung von Internationalität und die Olympische Idee im Film
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die kontroverse Debatte um Leni Riefenstahls Olympia-Film ein und benennt die unterschiedlichen Forschungsansätze, die sich mit dem Film auseinandersetzen – von der Betrachtung als filmisches Meisterwerk bis hin zur Analyse als nationalsozialistisches Propagandainstrument. Die Arbeit kündigt an, anhand der filmischen Mittel zu untersuchen, ob der Film als Paradigma des dokumentarischen Sportfilms oder als propagandistischer Dokumentarfilm einzuordnen ist. Die Bedeutung der Analyse des biografischen Hintergrunds Riefenstahls, der Auftraggeber und der Definition der Begriffe Dokumentarfilm, Propagandafilm und Sportfilm für die Gesamtauswertung wird betont.
2 Hauptteil: Der Hauptteil ist in verschiedene Unterkapitel unterteilt, die verschiedene Aspekte des Olympia-Filmes beleuchten. Zunächst wird Riefenstahls künstlerischer Werdegang skizziert, um ihren Einfluss auf die filmische Gestaltung zu verstehen. Es folgt die Diskussion um die Auftraggeber und Finanzierung des Films, wobei die Bedeutung dieser Aspekte für den möglichen Propagandacharakter hervorgehoben wird. Anschließend werden die Begriffe Dokumentarfilm, Propagandafilm und Sportfilm definiert und im Kontext des Olympia-Films diskutiert. Ein zentraler Teil des Hauptteils widmet sich der Analyse der Produktion, der technischen und filmischen Mittel, sowie der Ästhetik des Films anhand von Beispielen aus „Fest der Völker“ und „Fest der Schönheit“. Besonders der Prolog in „Fest der Völker“ wird im Hinblick auf seine mögliche symbolische Bedeutung untersucht. Schließlich wird Riefenstahls Darstellung der Internationalität im Film analysiert.
Schlüsselwörter
Leni Riefenstahl, Olympia 1936, Dokumentarfilm, Propagandafilm, Sportfilm, Filmtechnik, Ästhetik, Nationalsozialismus, „Fest der Völker“, „Fest der Schönheit“, Internationale Darstellung, Körperideal, Propaganda, filmische Mittel, Innovationen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Leni Riefenstahls Olympia-Film
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Leni Riefenstahls Olympia-Film von 1936 auf seine Funktion als Dokumentarfilm und mögliche propagandistische Tendenzen. Die Analyse konzentriert sich auf die filmischen Mittel, deren Innovationsgrad und potenzielle Wirkung im Kontext des Nationalsozialismus. Ziel ist eine differenzierte Einschätzung des kontroversen Werks.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt Riefenstahls künstlerischen Werdegang und Einfluss, die Analyse der filmischen Mittel und Techniken in "Olympia", die Untersuchung möglicher propagandistischer Elemente, die Bewertung des Films im Kontext des Nationalsozialismus, sowie die Darstellung von Internationalität und der Olympischen Idee.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und ein Fazit. Der Hauptteil untersucht Riefenstahls künstlerischen Werdegang, die Auftraggeber und Finanzierung, definiert die Begriffe Dokumentarfilm, Propagandafilm und Sportfilm, analysiert die Produktion und Filmtechnik (mit Fokus auf "Fest der Völker" und "Fest der Schönheit"), untersucht den Prolog von "Fest der Völker" auf seine symbolische Bedeutung und analysiert die Darstellung der Internationalität.
Welche Kapitelzusammenfassungen gibt es?
Die Einleitung führt in die Debatte um den Film ein und benennt unterschiedliche Forschungsansätze. Der Hauptteil beleuchtet verschiedene Aspekte des Films, von Riefenstahls Werdegang bis zur Analyse der filmischen Mittel und der Darstellung der Internationalität. Die Kapitel befassen sich mit der Frage, ob der Film als dokumentarischer Sportfilm oder als propagandistischer Film einzustufen ist.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Leni Riefenstahl, Olympia 1936, Dokumentarfilm, Propagandafilm, Sportfilm, Filmtechnik, Ästhetik, Nationalsozialismus, „Fest der Völker“, „Fest der Schönheit“, Internationale Darstellung, Körperideal, Propaganda, filmische Mittel, Innovationen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Debatte um Riefenstahls Werk zu beleuchten und eine differenzierte Einschätzung zu ermöglichen, indem sie die filmischen Mittel und deren potenzielle Wirkung im Kontext des Nationalsozialismus untersucht.
Wo finde ich das Inhaltsverzeichnis?
Das Inhaltsverzeichnis umfasst eine Einleitung, einen Hauptteil mit Unterkapiteln zu Riefenstahl als Künstlerin, Auftraggebern und Finanzierung, dem Filmgenre, der Filmproduktion und -technik (inkl. "Fest der Völker" und "Fest der Schönheit"), dem Prolog in "Fest der Völker", der Darstellung der Internationalität und abschließend ein Fazit.
- Quote paper
- Sandra Johann (Author), 2011, Leni Riefenstahl: Olympia 1936, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/207130