Film und Fernsehen stehen hoch im Kurs bei Jugendlichen. Auf der einen Seite
produziert die Fernsehindustrie zunehmend Filme, Dokumentationen und andere
Formate mit historischen Themen. Die Kinoindustrie bedient sich zunehmend
historischer Themen und verfilmt Geschichte anschaulich und kompakt in Form von
Blockbustern wie Troja (2004) oder 300 (2007), die uns die atemberaubenden
Geschichten der Helden erzählen. Auf der anderen Seite rezipieren die Zuschauer
die Geschichten als wahre Geschichten. Dass keine objektive Darstellung von
Geschichte stattfinden kann, und historische Fakten nicht immer allzu ernst
genommen werden, liegt in erster Linie daran, dass die Film- und Fernsehindustrie
natürlich möglichst viele zahlende Menschen in die Kinos locken und diese
unterhalten will. Fakt ist, historische Themen und Formate scheinen die Menschen so
zu begeistern wie noch nie zuvor. Sie werden von allen Seiten mit Geschichten
bombardiert, und zwar mit fertigen Geschichten im Sinne von Narrationen, die
bestimmte Geschichtsbilder transportieren. Allerdings bedeutet dies auch, dass die
Vermittlung von Geschichte nicht mehr überwiegend in den Klassenzimmern der
Institution Schule stattfindet. Sie ist vor allem durch das Medium Film Teil einer
Geschichtskultur geworden, die sich außerhalb der Schule abspielt und somit das
Geschichtsbild der Gesellschaft massiv beeinflusst. Kann der Geschichtsunterricht
dem entgegenwirken, indem Filme im Geschichtsunterricht gezielt behandelt
werden?
Die vorliegende Arbeit soll den Nutzen und die Notwendigkeit des Filmeinsatzes im
Geschichtsunterricht untersuchen, indem zunächst der Einfluss verdeutlicht wird, den
das Medium bereits besitzt. Im Anschluss werden die verschiedenen Filmgattungen
vorgestellt und beurteilt, um ihnen so einen möglichen Wert für den
Geschichtsunterricht zuzuschreiben. Dieser erste, theoriebezogene Teil, soll dann
auf die Praxis angewendet werden, indem zunächst das Unterrichtsvorhaben des
Filmeinsatzes im Unterricht unter didaktischen Aspekten beleuchtet wird. Konkret
geschieht dies anhand des Films Good Bye, Lenin!, der im Rahmen einer
Unterrichtsreihe zur Wirtschaft und zum Sozialleben in der DDR, analysiert wird.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theorie
2.1. Einfluss des Mediums Film
2.2. Filmgattungen
2.2.1. Das Filmdokument
2.2.2. Der Dokumentarfilm
2.2.3. Der Spielfilm
2.3. Zeitebenen im Film
3. Didaktisch methodische Reflexion
3.2. Sachanalyse
3.3. Unterrichtsplanung
3.3.1. Unterrichtsreihe: Vom Mauerbau zur Wiedervereinigung
3.3.2. Unterrichtsstunde
4. Reflexion des Fachpraktikums
5. Schlussbetrachtung
6. Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Anonym (Author), 2012, Der Film im Geschichtsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/206646