[...] Sicherlich wäre es interessant, eine mögliche Antwort darauf zu finden warum und vor allem
wie das duale System der Berufsausbildung all die zeitlich- und gesellschaftlichbedingten
Veränderungen und Anforderungen in seiner über einhundert Jahre alten Tradition
überdauern konnte und nicht bereits ihren Untergang fand. Aber genau diese Frage soll nicht
Gegenstand der Betrachtung dieser Arbeit sein.
Die entscheidende und somit zentrale Frage ist, ob die betriebliche Dominanz in diesem
Ausbildungsverbund sich erst seit den letzten dreißig Jahren herausgebildet hat oder ob
bereits frühere historische Anzeichen für diese Tendenz gegeben hat.
Der zu analysierende Zeitraum, welcher einerseits einen Überblick über die unterschiedlichen
Phasen der Genese der dualen Berufsaubildung wiedergeben soll beschränkt sich auf die Zeit
des Kaiserreichs, über die Weimarer Republik bis zur Zeit des Nationalsozialismus.
Jede der drei Phasen wird in einem Dreiklang aus sozialhistorischen Kontext, einer Analyse
der betrieblichen Berufsaubildung und einer Untersuchung der berufsschulischen Ausbildung
betrachtet, welche anschließend kritisch bewertet und zusammengefasst werden.
Um eine Verständnisbasis zu schaffen, wird zunächst in einem einleitenden Kapitel der
Versuch einer Definition des Begriffes „duales Systems“ unternommen, um die
charakteristischen Besonderheiten der Struktur- und Organisationsmerkmale des dualen
Systems hervorzuheben und anschließend wird die duale Berufsausbildung in den drei
Epochen nacheinander untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Thema und zentrale Fragestellung
- 1.2 Aufbau und methodisches Vorgehen
- 1.3 Begriffsbestimmung und charakteristische Merkmale des dualen Berufsausbildungssystems
- 2. Die Vorläufer einer dualen Berufsausbildung im Kaiserreich
- 2.1 Sozialhistorischer Kontext
- 2.2 Die Betriebliche Berufsausbildung
- 2.2.1 Rechtliche Grundlagen und charakteristische Merkmale
- 2.2.2 Die Facharbeiterausbildung in den Lehrwerkstätten des Kaiserreichs
- 2.2.3 Deutscher Ausschuss für Technisches Schulwesen (DATSCH)
- 2.3 Berufsschulische Ausbildung - Von der Fortbildungsschule zu den Anfängen der Berufsschule
- 2.3.1 Rechtliche Grundlagen und charakteristische Merkmale
- 2.3.2 Die Fortbildungsschule als Instrument für die wilhelminische Jugendpflege
- 2.4 Zusammenfassung des Kapitels
- 3. Duale Berufsausbildung in der Weimarer Republik
- 3.1 Sozialhistorischer Kontext
- 3.2 Betriebliche Berufsausbildung
- 3.2.1 Rechtliche Grundlagen und charakteristische Merkmale
- 3.2.2 Der Einfluss des DINTA auf die Berufsaubildung während/in der Weimarer Republik
- 3.3 Berufschulische Berufsaubildung
- 3.3.1 Rechtliche Grundlagen und charakteristische Merkmale
- 3.3.2 Die Werkschulen der Industrie als „Gegenspieler“ der öffentlichen Berufsschulen
- 3.4 Zusammenfassung des Kapitels
- 4. Duale Berufsaubildung im Nationalsozialismus
- 4.1 Sozial-historischer Kontext
- 4.2 Betriebliche Berufsausbildung
- 4.2.1 Rechtliche Grundlagen und charakteristische Merkmale
- 4.2.2 Die Bedeutung der Hitlerjugend für die Berufserziehung
- 4.3 Berufsschulische Ausbildung
- 4.4 Zusammenfassung des Kapitels
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die historische Entwicklung des dualen Systems der Berufsausbildung in Deutschland von 1869 bis 1945. Ziel ist es, die Vorläufer des heutigen Systems zu analysieren und dessen historisch-systematische Entwicklung nachzuvollziehen. Die Arbeit beleuchtet dabei die Wechselwirkungen zwischen betrieblicher und berufsschulischer Ausbildung.
- Entwicklung der betrieblichen Berufsausbildung im Wandel der Zeit
- Einfluss politischer und gesellschaftlicher Veränderungen auf die Berufsausbildung
- Die Rolle der Berufsschule in der dualen Ausbildung
- Vergleich der verschiedenen Ausbildungsmodelle in den untersuchten Epochen
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Berufsausbildung in den jeweiligen historischen Kontexten
Zusammenfassung der Kapitel
2. Die Vorläufer einer dualen Berufsausbildung im Kaiserreich: Dieses Kapitel analysiert die Anfänge der dualen Berufsausbildung im Deutschen Kaiserreich. Es beleuchtet den sozialhistorischen Kontext, die Entwicklung der betrieblichen Ausbildung mit ihren rechtlichen Grundlagen und charakteristischen Merkmalen, die Rolle der Lehrwerkstätten und des DATSCH. Besondere Aufmerksamkeit wird der Entstehung und Entwicklung der Berufsschulen aus den Fortbildungsschulen gewidmet, unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen und ihrer Funktion im Kontext der wilhelminischen Jugendpflege. Das Kapitel synthetisiert diese Aspekte zu einem Gesamtbild der frühen Formen dualer Ausbildung im Kaiserreich.
3. Duale Berufsausbildung in der Weimarer Republik: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Entwicklung des dualen Systems während der Weimarer Republik. Es beschreibt den sozialhistorischen Kontext und analysiert die Veränderungen in der betrieblichen und berufsschulischen Ausbildung. Die rechtlichen Grundlagen und charakteristischen Merkmale der jeweiligen Ausbildungsformen werden detailliert dargestellt. Der Einfluss des DINTA auf die Berufsausbildung und der Gegensatz zwischen Werkschulen und öffentlichen Berufsschulen werden umfassend diskutiert. Die Zusammenfassung synthetisiert die Entwicklung der dualen Ausbildung im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Instabilität der Weimarer Republik.
4. Duale Berufsaubildung im Nationalsozialismus: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung der dualen Berufsausbildung unter dem Nationalsozialismus. Es analysiert den sozialhistorischen Kontext und beschreibt, wie die nationalsozialistische Ideologie die betriebliche und berufsschulische Ausbildung beeinflusste. Die rechtlichen Rahmenbedingungen und charakteristischen Merkmale werden im Detail erörtert, ebenso wie die Rolle der Hitlerjugend in der Berufserziehung. Das Kapitel bietet eine umfassende Analyse der Veränderungen und der Anpassung des dualen Systems an die nationalsozialistischen Ziele.
Schlüsselwörter
Duales System, Berufsausbildung, Deutschland, Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Betriebliche Ausbildung, Berufsschule, Gesetzgebung, Sozialgeschichte, Jugendpflege, Lehrwerkstätten, Fortbildungsschule, Hitlerjugend, Rechtliche Grundlagen.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Die Entwicklung des dualen Berufsausbildungssystems in Deutschland (1869-1945)
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Arbeit untersucht die historische Entwicklung des dualen Berufsausbildungssystems in Deutschland vom Deutschen Kaiserreich (1869) bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs (1945). Sie analysiert die Vorläufer des heutigen Systems und verfolgt dessen historisch-systematische Entwicklung, indem sie die Wechselwirkungen zwischen betrieblicher und berufsschulischer Ausbildung beleuchtet.
Welche Zeiträume werden in der Diplomarbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst drei zentrale historische Epochen: das Deutsche Kaiserreich, die Weimarer Republik und die Zeit des Nationalsozialismus. Jeder dieser Zeitabschnitte wird separat analysiert, um die jeweiligen Einflüsse auf die Entwicklung der dualen Berufsausbildung herauszuarbeiten.
Welche Aspekte der dualen Berufsausbildung werden untersucht?
Die Arbeit betrachtet verschiedene Facetten der dualen Ausbildung, darunter die Entwicklung der betrieblichen Ausbildung, den Einfluss politischer und gesellschaftlicher Veränderungen, die Rolle der Berufsschule, Vergleiche verschiedener Ausbildungsmodelle der untersuchten Epochen und die rechtlichen Rahmenbedingungen in den jeweiligen historischen Kontexten.
Wie ist die Diplomarbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert, die jeweils eine der drei historischen Epochen behandeln. Jedes Kapitel beginnt mit einer Beschreibung des sozialhistorischen Kontextes und analysiert dann die betriebliche und berufsschulische Ausbildung im Detail. Rechtliche Grundlagen und charakteristische Merkmale der Ausbildungsformen werden ausführlich dargestellt. Jedes Kapitel endet mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse.
Welche Schlüsselinstitutionen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit verschiedenen wichtigen Institutionen, darunter der Deutscher Ausschuss für Technisches Schulwesen (DATSCH), der DINTA (Deutscher Industrie- und Handelstag – der Name könnte abweichen, da die genaue Schreibweise im Ausgangstext nicht eindeutig ist), Fortbildungsschulen, Werkschulen, und die Rolle der Hitlerjugend im Nationalsozialismus.
Welche zentralen Themen werden in den einzelnen Kapiteln behandelt?
Kapitel 2 (Kaiserreich): Anfänge der dualen Ausbildung, sozialhistorischer Kontext, betriebliche Ausbildung (Lehrwerkstätten, DATSCH), Entwicklung der Berufsschulen aus Fortbildungsschulen, rechtliche Grundlagen und Jugendpflege. Kapitel 3 (Weimarer Republik): Sozialhistorischer Kontext, Entwicklung der betrieblichen und berufsschulischen Ausbildung, Einfluss des DINTA, Gegensatz zwischen Werkschulen und öffentlichen Berufsschulen, rechtliche Grundlagen. Kapitel 4 (Nationalsozialismus): Sozialhistorischer Kontext, Einfluss der nationalsozialistischen Ideologie, betriebliche und berufsschulische Ausbildung, Rolle der Hitlerjugend, rechtliche Rahmenbedingungen.
Welche Ziele verfolgt die Diplomarbeit?
Das Hauptziel der Arbeit ist es, die historische Entwicklung des dualen Berufsausbildungssystems in Deutschland zu analysieren und die Vorläufer des heutigen Systems zu identifizieren. Die Arbeit soll die historisch-systematische Entwicklung nachvollziehen und die Wechselwirkungen zwischen betrieblicher und berufsschulischer Ausbildung aufzeigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit am besten?
Duales System, Berufsausbildung, Deutschland, Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Betriebliche Ausbildung, Berufsschule, Gesetzgebung, Sozialgeschichte, Jugendpflege, Lehrwerkstätten, Fortbildungsschule, Hitlerjugend, Rechtliche Grundlagen.
- Quote paper
- Andrej Trifonov (Author), 2010, Das duale System der Berufsausbildung und seine Vorläufer - Eine historisch-systematische Analyse der Entwicklung in Deutschland von 1869 bis 1945, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/205575