Nach dem dreißigjährigen Krieg 1618-1648 glich Europa einem Schlachtfeld. Nicht nur zahlreiche Landschaften waren verwüstet, auch ganze Landstriche waren entvölkert. Nicht an jedem Ort herrschten jedoch die gleichen Bedingungen. Betrachtet man den Verlauf der Verwüstungen, so lässt sich feststellen dass vor allem Brandenburg/Preußen unter den Folgen des langanhaltenden Krieg enorm litt. Während England nicht vom Konfessionskrieg betroffen war, fielen gerade in Preußen zahlreiche Bewohner diesem zum Opfer. Die Verwüstungen und Folgen des Krieges für den europäischen Kontinent waren verheerend, da dieser aber nicht überall gleich ausgeprägt war kam es zu unterschiedlichen Ausgangslagen. In Frankreich herrschte zu diesem Zeitpunkt der Absolutismus der geprägt war von Prunk und hohen Staatsausgaben. König Ludwig XIV. galt als Inbegriff dessen. Aufgrund der hohen Staatsausgaben überschuldete sich Frankreich zunehmend, aus diesem Grund wurde nach Lösungen gesucht, um dem entgegen zu wirken. Es entstand eine neue „Wirtschaftsform“, den die heutige Forschung als Merkantilismus bezeichnet. Diese „Wirtschaftsordnung“ trat im 16-18. Jahrhundert in ganz Europa in verschiedenen Facetten auf und entwickelte sich völlig unterschiedlich. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Merkantilismus, ein Wirtschaftssystem?
- Der französische Merkantilismus
- Anfänge des preußischen Merkantilismus.
- Friedrich Wilhelm l. und der preußische Staat.
- Friedrich 11. Innovationen des preußischen Königs.
- Die Armee Friedrich des Großen
- Die Peuplierungspolitik und ihre Innovationen
- Der Agrarsektor und die preußische Wirtschaft
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entwicklung des preußischen Merkantilismus und seine Rolle im Aufstieg Preußens zur europäischen Großmacht. Sie analysiert die wichtigsten Reformen und Maßnahmen der preußischen Herrscher Friedrich Wilhelm I., Friedrich II. und deren Vorgänger im Kontext des internationalen Vergleichs mit Frankreich. Die Arbeit zeigt auf, wie Preußen durch die Anwendung merkantilistischer Prinzipien eine starke Wirtschaft und ein mächtiges Militär aufbaute, das es zu einem wichtigen Akteur in der europäischen Politik machte.
- Die Entwicklung des Merkantilismus in Preußen und Frankreich
- Die Rolle des Militärs in der preußischen Wirtschaft
- Die Bedeutung der Peuplierungspolitik für den Aufstieg Preußens
- Die Reformen im Agrarsektor und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft
- Der Einfluss der französischen Aufklärung auf die preußische Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des preußischen Merkantilismus nach dem Dreißigjährigen Krieg dar und skizziert die Ausgangslage Preußens im Vergleich zu Frankreich. Das zweite Kapitel beleuchtet den Merkantilismus als ein komplexes Konstrukt, das weder ein einheitliches Wirtschaftssystem noch eine einheitliche Wirtschaftstheorie darstellt. Es werden die Unterschiede zwischen dem französischen Colbertismus und dem preußischen Kameralismus sowie die Gemeinsamkeiten merkantilistischer Ideen hervorgehoben.
Das dritte Kapitel widmet sich dem französischen Merkantilismus unter Ludwig XIV. und seinem Finanzminister Jean-Baptiste Colbert. Es werden die wichtigsten Reformen Colberts im Finanz- und Steuersystem, im Handel und in der Industrie sowie die Rolle der französischen Kolonien im merkantilistischen System beleuchtet. Das vierte Kapitel behandelt die Anfänge des preußischen Merkantilismus unter Kurfürst Friedrich Wilhelm. Es werden die Herausforderungen, die Preußen nach dem Dreißigjährigen Krieg zu bewältigen hatte, sowie die wichtigsten Reformen Friedrich Wilhelms im Bereich der Infrastruktur, der Steuern und der Peuplierungspolitik dargestellt.
Das fünfte Kapitel analysiert die Regierungszeit Friedrich Wilhelms I. und seine kameralistischen Reformen. Es werden die Stärkung des preußischen Militärs, die Verwaltungsreform und die Förderung der Wirtschaft durch staatliche Manufakturen und die Peuplierungspolitik beleuchtet. Das sechste Kapitel befasst sich mit den Innovationen Friedrichs II., dem „Alten Fritz". Es werden die Entwicklung des preußischen Militärs, die Peuplierungspolitik, die Reformen im Agrarsektor sowie die Wirtschaftspolitik unter Friedrich II. im Detail dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den preußischen Merkantilismus, die Wirtschaftsgeschichte Preußens, die Rolle des Militärs in der Wirtschaft, die Peuplierungspolitik, die Agrarreformen, die französische Aufklärung, den Vergleich zwischen Preußen und Frankreich, den Aufstieg Preußens zur europäischen Großmacht und die Entwicklung des Staatsapparates.
- Quote paper
- Stefan Sebastian Bahn (Author), 2012, Die Grundzüge des preußischen Merkantilismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/204440