Die Kriegskinder: ’Sind Menschen, die in ihrer Kindheit durch direkte oder indirekte Einwirkungen des Krieges nachhaltig wirkende psychische und physische Schäden erlitten. Oft bleiben solche Kriegstraumatisierungen über Jahre unbewusst, sind aber doch wirksam und lösen komplexe seelische oder psychosomatische Krankheitsbilder aus. Die Lebensgestaltung eines so traumatisierten Menschen bleibt durch die Kriegserlebnisse geprägt und kann sowohl die nächste als auch die übernächste Generation verändern.’ Die daraus resultierenden Kommunikations- und Persönlichkeitsstörungen, sowie die Ängste, haben die Kriegskinder an ihre Kinder, die sog. Nachkriegskinder, teils bewusst, teils unbewusst weiter gegeben. In vielen Familien tritt ein Widerspruch zwischen materieller Verwöhnung und psychischem Desinteresse der Eltern auf. Das belastet viele Nachkriegskinder besonders.
Die Kriegskindgeneration hat die zutiefst eingeprägte NS-Erziehung, das unkritische Funktionieren, Leisten und Anpassen beibehalten und an ihre Kinder weitergereicht.
Die Kriegs-/ und Nachkriegsgenerationen in Deutschland, Österreich und in Osteuropa haben durch die immer währende Propaganda der Kriegsschuld in den vergangenen Jahrzehnten eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten erlebt. Weder psychisch noch emotional konnte nach dem Krieg mit dem Aufarbeiten der Kriegserlebnisse begonnen werden. Erst nach der Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland und den weiteren Grenzerleichterungen nach Osteuropa und die ehemalige Sowjetunion konnte ein öffentlicher Diskussionsprozess beginnen. Viele Kriegsauswirkungen wurden so erst um Jahrzehnte verspätet psychologisch, literarisch und medial behandelt und aufgearbeitet.
Die mittlerweile vertieften Erkenntnisse und die Darstellung in der Öffentlichkeit haben geholfen psychische Strukturen bei Patienten aufzudecken, die auf den Kriegs-erlebnissen und der transgenerationalen Übertragung dieser beruhen.
Inhaltsverzeichnis
- Thema
- Ziel und Nutzen
- Hypothese
- Historische Metapher
- Eigene Metapher
- Intervention, Integration und Zukunftsperspektive
- Die 5-Rollen
- Die Energiemuster
- Beliefs
- Dem Problem ins Auge sehen
- Strategien für die Belief-Änderung - positive Gegenbeispiele finden
- Traumata - EMDR
- Einsatz von EMDR
- Resumé
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Auswirkungen von Kriegstraumatisierungen auf mehrere Generationen, insbesondere auf die Kriegskinder und ihre Nachkommen. Sie analysiert die Herausforderungen, denen Nachkriegskinder gegenüberstehen, und erforscht Möglichkeiten des Coachings zur Bewältigung dieser transgenerationalen Traumata. Das Ziel ist es, Lösungsansätze für die Auflösung belastender Muster und Ängste aufzuzeigen und Wege zu einem gesunden und angstfreien Leben aufzuzeigen.
- Transgenerationale Traumatisierung durch Kriegserlebnisse
- Die Rolle von Beliefs und Glaubenssätzen in der Weitergabe von Traumata
- Coachingmethoden zur Bewältigung transgenerationaler Traumata
- Identifizierung und Auflösung von Mustern und Ängsten
- Die Bedeutung von Vergebung und Akzeptanz im Heilungsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Thema: Die Arbeit beginnt mit einer Definition von Kriegskindern und ihren Nachkommen, wobei die langfristigen psychischen und physischen Folgen der Kriegserlebnisse und deren Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen hervorgehoben werden. Es wird der Mangel an Aufarbeitung der Kriegserlebnisse in den Nachkriegsjahrzehnten thematisiert und der Zusammenhang zwischen materieller Verwöhnung und psychischem Desinteresse bei den Eltern der Nachkriegskinder beleuchtet. Die Weitergabe der NS-Erziehung und das damit verbundene unkritische Funktionieren, Leisten und Anpassen werden als prägende Faktoren für die nachfolgenden Generationen beschrieben. Das Kapitel unterstreicht den verzögerten Beginn öffentlicher Diskussionsprozesse und die Bedeutung der vertieften Erkenntnisse und der öffentlichen Darstellung für die Aufdeckung psychischer Strukturen bei Betroffenen.
Ziel und Nutzen: Dieses Kapitel beschreibt den Nutzen von Coaching-Prozessen für Nachkriegskinder, um transgenerationale Traumata aufzuarbeiten. Es wird die Möglichkeit betont, Eltern zu verzeihen, über die Vergangenheit zu sprechen und die Übernahme alter, nicht mehr passender Muster zu überwinden. Der Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Perspektiven durch Verständnis, Vergebung und dem Aufbau neuer Beziehungen mit Gleichgesinnten. Es wird hervorgehoben, wie Coaching die Identifizierung spezifischer Themen und die Auflösung von Mustern und Ängsten unterstützen kann, um langwierige Leidens- und Krankheitsbilder zu verkürzen.
Hypothese: Hier wird die Hypothese aufgestellt, dass durch die Ziel- und Problemfindungsmethodik, die in der Arbeit eingesetzt wird, Coachees ihre eigenen Muster erkennen und mit Hilfe von Lösungsansätzen und Interventionen ihre Ängste lösen können. Es wird die zunehmende Bewusstseinsbildung bei Nachkriegskindern im Hinblick auf unerfüllte Lebensinhalte und die Hinterfragung der vermittelten Werte und Strukturen beschrieben. Das Kapitel betont die Bedeutung von Selbstreflexion, Mustererkennung und den Wunsch nach Auflösung der erkannten Muster. Die Rolle von Krankheiten als Wegbereiter für diese Prozesse und die späte Aufnahme von Kommunikation zur Elterngeneration werden ebenfalls thematisiert.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Transgenerationale Traumatisierung bei Kriegskindern und ihren Nachkommen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Auswirkungen von Kriegstraumatisierungen auf mehrere Generationen, insbesondere auf Kriegskinder und deren Nachkommen. Sie analysiert die Herausforderungen, denen diese Kinder gegenüberstehen, und erforscht Coaching-Möglichkeiten zur Bewältigung dieser transgenerationalen Traumata. Der Fokus liegt auf der Identifizierung und Auflösung belastender Muster und Ängste, um Wege zu einem gesunden und angstfreien Leben aufzuzeigen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende zentrale Themen: transgenerationale Traumatisierung durch Kriegserlebnisse, die Rolle von Glaubenssätzen in der Weitergabe von Traumata, Coachingmethoden zur Bewältigung transgenerationaler Traumata, Identifizierung und Auflösung von Mustern und Ängsten sowie die Bedeutung von Vergebung und Akzeptanz im Heilungsprozess. Es wird auch die NS-Erziehung und deren Einfluss auf nachfolgende Generationen beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu folgenden Themen: Thema: Definition von Kriegskindern und ihren Nachkommen, langfristige Folgen der Kriegserlebnisse und deren Auswirkungen auf nachfolgende Generationen, Mangel an Aufarbeitung in den Nachkriegsjahrzehnten und der Einfluss der NS-Erziehung. Ziel und Nutzen: Nutzen von Coaching-Prozessen zur Aufarbeitung transgenerationaler Traumata, Vergebung der Eltern, Überwindung alter Muster und Entwicklung neuer Perspektiven. Hypothese: Die Hypothese, dass Coachees durch eine spezifische Methodik ihre Muster erkennen und Ängste lösen können, wird aufgestellt. Es wird die zunehmende Bewusstseinsbildung bei Nachkriegskindern und die Rolle von Krankheiten als Wegbereiter für Veränderungsprozesse beschrieben.
Welche Methoden werden zur Bewältigung transgenerationaler Traumata eingesetzt?
Die Arbeit konzentriert sich auf Coaching-Methoden zur Bewältigung transgenerationaler Traumata. Konkrete Methoden werden detailliert in den Kapiteln beschrieben, einschließlich der Ziel- und Problemfindungsmethodik und der Berücksichtigung von Beliefs (Glaubenssätzen) und Traumata (z.B. Einsatz von EMDR).
Welche Rolle spielen Glaubenssätze (Beliefs) und Traumata in der Weitergabe von Traumata?
Die Arbeit untersucht die entscheidende Rolle von Glaubenssätzen und Traumata in der transgenerationalen Weitergabe von Kriegserlebnissen. Es werden Strategien zur Veränderung negativer Glaubenssätze und zur Traumabewältigung (z.B. durch EMDR) vorgestellt.
Welche Rolle spielen Vergebung und Akzeptanz im Heilungsprozess?
Vergebung und Akzeptanz werden als wesentliche Faktoren im Heilungsprozess von transgenerationalen Traumata hervorgehoben. Die Arbeit zeigt auf, wie diese Aspekte im Coachingprozess unterstützend eingesetzt werden können.
Welche Zukunftsperspektiven werden aufgezeigt?
Die Arbeit bietet Lösungsansätze für die Auflösung belastender Muster und Ängste und zeigt Wege zu einem gesunden und angstfreien Leben auf. Sie beschreibt die Bedeutung von Selbstreflexion, Mustererkennung und den Wunsch nach Auflösung der erkannten Muster.
Gibt es eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse?
Die Arbeit enthält ein Resumé, welches die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen zusammenfasst.
- Quote paper
- Dipl. Betriebswirtin Andrea Martha Lang (Author), 2012, Nach dem Krieg für jede Generation eine Chance. Transgenerationale Weitergabe kriegsbelasteter Kindheiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/204320