Entwurf einer Unterrichtsstunde im Fach Geschichte für die Klasse 7. Kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Sklaverei mit abschließender Stellungsnahme.
1. Arbeitsergebnisse (AEs)
1. Sklaven werden wie Gegenstände zum Verkauf angeboten.
2. Sklaven sind nach bürgerlichem Recht keine Personen und befinden sich in der Gewalt ihrer Herren.
3. Sklaven bekleideten zum Teil hohe Positionen und waren gern gesehene Mitglieder der Gesellschaft.
4. Im Bergbau wurden Sklaven auf unmenschliche Art und Weise ausgebeutet und starben einen qualvollen Tod. Sklaven wurden auch in Privathaushalten als Kindermädchen eingesetzt.
5. Die Arbeitskraft von Sklaven war von enormer Bedeutung für die römische Wirtschaft und verschaffte den Besitzern hohe Gewinne.
2. Verlaufsplan
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3. Bemerkung zur Lerngruppe
Die Klasse 7b setzt sich aus 12 Mädchen und 16 Jungen zusammen. Die Schüler[1] sind mir von Anfang an freundlich begegnet und machen das Unterrichten in der Lerngruppe angenehm.
Die Lerngruppe ist als heterogen zu bezeichnen, nicht zuletzt, weil ein Drittel der Schüler mit Migrationshintergrund sind. An der Spitze im mündlichen und schriftlichen Bereich befindet sich eine kleine Gruppe, deren positiv hervorgehobene Stellung insbesondere darauf basiert, dass sie neue Themen und Aspekte schnell begreift und für diese Altersgruppe schnell abstrahieren kann. Ferner werden von diesen Schülern bereits in diesem relativ frühen Stadium des Geschichtsunterrichts eigene Ideen in das Unterrichtsgeschehen mit eingebracht und richtig umgesetzt. Außerdem bringen einige Schüler, vor allem B. ein großes Vorwissen zur Geschichte der Römer mit, was in etwas geringerem Maße für alle Lateinschüler (etwa die Hälfte der Klasse hat Latein, die andere Französisch als 2. Fremdsprache gewählt) gilt.
Demgegenüber steht ein recht großes Mittelfeld durchschnittlich leistungsfähiger, und einiger weniger schwacher Schüler, deren Bedürfnisse und Fähigkeiten ebenfalls berücksichtigt werden müssen. Insgesamt ist der Leistungsstand der Lerngruppe für diese Klassenstufe aber als überdurchschnittlich zu bezeichnen.
Die Lerngruppe beteiligt sich recht motiviert und interessiert am Unterrichtsgeschehen. Insbesondere bei schülerorientierten Unterrichtselementen und beim spielerischen Umgang mit Geschichte sind allen Schülern der Spaß und die Freude am Geschichtsunterricht anzumerken. Auch lassen sie sich von neuen Geschichten leicht fesseln, selbst wenn diese recht anspruchsvoll sind. Die Lernatmosphäre innerhalb der Lerngruppe ist relativ ruhig und konzentriert.
4. Begründung der didaktischen Entscheidungen
Die geplante Unterrichtsstunde ist eingebettet in den Stoffbereich 5 des Lehrplans für Gymnasien in Rheinland-Pfalz: „Das römische Reich: Gesellschaft, Wirtschaft, Staat, Religion“[2] . Das Thema der Stunde ist „ Die römische Gesellschaft – Sklaven im Römischen Reich“. Die Unterrichtsstunde behandelt das zweite Thema des Stoffbereiches, für den circa acht Unterrichtsstunden eingeplant sind. Die Stunde soll den Schülern die rechtliche und reale Stellung der Sklaven im römischen Reich verdeutlichen, ihre Bedeutung als Produktionsfaktor in der antiken Wirtschaft exemplarisch darstellen und zu einer Auseinandersetzung mit der Frage, ob man Menschen wie Waren handeln darf, führen. Thematisch schließt die Stunde an die voran gegangenen Stunden an, in denen die Ober- und Unterschichten der römischen Gesellschaft erarbeitet wurden. Die Schüler wissen also um die Hierarchien der römischen Gesellschaft und sollen nun die Gruppe der Sklaven genauer betrachten, die eine wesentliche Rolle in der römischen Wirtschaft und in den privaten Haushalten inne hatte.
Das Problemziel der Stunde hat eine hohe gesellschaftliche Relevanz, da auch in heutiger Zeit noch Menschen wie Waren gehandelt werden. Der Menschenhandel stellt die moderne Form der Sklaverei und eine krasse Verletzung der Menschenrechte dar. Hunderttausende Menschen werden Jahr für Jahr sexuell und durch Zwangsarbeit gegen ihren Willen ausgebeutet. Daher ist es wichtig, dass die Schüler ein Gespür dafür entwickeln, dass es Unrecht ist, Menschen wie Waren zu behandeln und durch Androhung oder Anwendung von Gewalt auszubeuten, selbst wenn es nicht – wie im römischen Reich –gegen geltendes Recht verstößt.
Sklaverei im römischen Reich
Die Sklaverei etablierte sich im römischen Reich etwa zwischen 510 und 450 v.Chr.[3] und war ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die Sklaven gehörten nach römischem Recht zu der Gruppe der unfreien Rechtlosen und wurden dementsprechend behandelt wie ein Sachgegenstand. Die Sklaverei bildetet im antiken Rom einen sehr wichtigen Faktor in der Wirtschaft, hatte aber auch für die Gesellschaft eine große Bedeutung.
[...]
[1] Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird im Folgenden der Ausdruck Schüler für beide Geschlechter verwendet.
[2] Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung Rheinland-Pfalz: Lehrplan Geschichte (Klassen 7-9/10). Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Regionale Schule. Mainz 1998, S. 178.
[3] Herrmann-Otto, Elisabeth: Sklaverei und Freilassung in der griechisch-römischen Welt. Hildesheim 2009, S. 115.
- Quote paper
- Christoph Grave (Author), 2012, Thema der Stunde: Sklaverei im Römischen Reich, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/201744