In unserer heutigen Lebenswelt existieren die verschiedensten Lebensarten, Lebenslagen, Lebensstile und entsprechend unterschiedliche familialen Konstellationen. Diese werden durch die Umstände des modernen Alltags sowie durch unterschiedliche kulturelle Einflüsse und individuelle Mentalitäten hervorgebracht. Besonders in urbanen Räumen wird dieses Phänomen sichtbar. Die Metropolen der westlichen Welt beherbergen unzählige verschiedene Planungs-und Gestaltungsweisen des alltäglichen Lebens. Die auf engstem Raum nebeneinander lebenden Individuen sind voneinander so
verschieden wie nie zuvor. Die Veränderungen der Gesellschaftsstruktur und Tendenzen hin zu immer einzigartigeren Lebensläufen betrifft das Leben jedes Einzelnen, der nach einer eigenständigen und unabhängigen Lebensführung strebt. Dieses Lebensziel der Selbstbestimmtheit und Selbstverwirklichung scheint heute charakteristisch für erwachsene, in der westlichen Welt lebende Individuen.
In den Alltagsmedien und in der wissenschaftlichen Diskussion wird häufig von einer gesellschaftlichen Individualisierung als einer Ursache der in den letzten Jahrzehnten beobachtbaren Veränderungen gesprochen. Vielfach werden „neue“ Formen der privaten Lebensgestaltung als Folge des Bedeutungsverlusts von Familienleben und Ehe dargestellt. Begriffe wie „Patchworkfamilie“, „wilde Ehe“ und „Lebensabschnittsgefährte“, die in der alltäglichen medialen Berichterstattung nahezu überall auftauchen, haben sich in unserem Wortschatz und Gedankengut etabliert und verdeutlichen, dass
sich das private Zusammenleben der Menschen in seinen Ausgestaltungsweisen verändert hat und dass neue familiale Lebensformen an Bedeutung gewinnen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Darstellung
- 1. Vorgehensweise
- 2. Definitionen
- 2.1 Individualisierung
- 2.2 Familie
- 2.3 Lebensform
- 3. Thematische Relevanz
- 4. Ursprung der Individualisierungsthematik
- 5. Die Individualisierungsthese von ULRICH BECK
- 6. Pluralisierung von Lebensformen
- 7. Empirischer Forschungsstand
- III. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der gesellschaftlichen Individualisierung und den damit verbundenen Veränderungen in den Formen familialen Zusammenlebens. Ziel ist es, die Individualisierungsthese von Ulrich Beck näher zu beleuchten und ihre Erklärungskraft für den Wandel der Familienstruktur zu untersuchen. Dabei wird insbesondere die These der Pluralisierung von Lebensformen im Fokus stehen.
- Der Einfluss der Individualisierung auf das Familienleben
- Die These der Pluralisierung von Lebensformen
- Die Rolle der Familie in der modernen Gesellschaft
- Die Bedeutung der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung
- Die Herausforderungen des demographischen Wandels
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Themas dar und erläutert die Relevanz der Auseinandersetzung mit den Veränderungen in den Familienstrukturen. Kapitel II definiert wichtige Kernbegriffe wie Individualisierung, Familie und Lebensform und beschreibt den Ursprung der Individualisierungsthematik sowie die Kernaussagen der Individualisierungstheorie nach Ulrich Beck. Darüber hinaus werden die These der Pluralisierung familialer Lebensformen und empirische Studien zu diesem Thema vorgestellt und mit den theoretischen Annahmen verglichen. Das Fazit resümiert die wichtigsten Erkenntnisse und bewertet die Erklärungskraft der Individualisierungsthese für den Wandel des familialen Lebens.
Schlüsselwörter
Individualisierung, Pluralisierung, Lebensformen, Familie, Familiensoziologie, Ulrich Beck, Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung, demographischer Wandel.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2012, Gesellschaftliche Individualisierung und Pluralisierung der Formen familialen Zusammenlebens, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/200557