Die Darstellung des psychisch auffälligen Individuums ist seit Jahrhunderten ein wiederkehrendes Thema in der deutschen Literatur. So wundert es nicht, dass sich auch Johann Wolfgang Goethe mit diesem Thema in „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774) auseinandersetzte. Aber auch die Werke jüngerer Literaten wie Gerhard Hauptmann („Bahnwärter Thiel“ (1887)), und Arthur Schnitzler („Leutnant Gustl“ (1900)) behandeln das Thema der seelischen Erkrankungen und dessen Auswirkungen auf Individuum und Gesellschaft. Im Zentrum dieser Tradition literarischer Pathographien steht die 1839 erschienene Lenz- Erzählung des Vormärzlers Georg Büchner. Obwohl die Erzählung nur fragmentarisch erhalten ist, gelingt es Büchner „die entscheidende Destruktionsphase im Leben des Protagonisten“1 auf sehr anschauliche Art und Weise darzustellen. In der folgenden Arbeit werde ich die Symptome der Schizophrenie erläutern und diese daraufhin an der fiktiven Figur des Lenz aufzeigen. Es soll sich hierbei um eine Abhandlung aus klinischer Sicht handeln. Vorab möchte ich jedoch einen Einblick in Georg Büchners Biographie geben, da Büchner über medizinische Kenntnisse verfügte, die für die Ausarbeitung der Novelle überaus wichtig waren. 1 Menke, Timm Reiner 1984: Lenz-Erzählungen in der deutschen Literatur. Germanistische Texte und Studien. Bd. 18. Hildesheim – Zürich – New York, S. 33.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographie Georg Büchner
- Die Schizophrenie - Definition
- Symptomatik der Schizophrenie nach Kurt Schneider
- Die Schizophrenie der Figur Lenz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung der Schizophrenie in Georg Büchners Erzählung „Lenz“. Ziel ist es, die Symptome der Schizophrenie anhand der fiktiven Figur des Lenz zu analysieren und deren Auswirkungen auf das Individuum und die Gesellschaft zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der klinischen Sichtweise der Krankheit.
- Biographie Georg Büchners und dessen medizinische Kenntnisse
- Definition und Symptome der Schizophrenie nach Kurt Schneider
- Analyse der Schizophrenie der Figur Lenz
- Einblick in die literarische Tradition der Pathographien
- Der Einfluss medizinischer Erkenntnisse auf Büchners Werk
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit beleuchtet die Relevanz der Darstellung von psychischen Erkrankungen in der deutschen Literatur und stellt Georg Büchners „Lenz“ als zentrales Werk dieser Tradition vor.
- Biographie Georg Büchner: Dieses Kapitel gibt Einblick in das Leben Georg Büchners, insbesondere seine medizinischen Kenntnisse, die durch den Beruf seines Vaters und seine eigenen Studien geprägt wurden. Die Arbeit betont Büchners frühen Kontakt mit psychiatrischen Patienten und dessen Bedeutung für sein Werk.
- Die Schizophrenie - Definition: Dieses Kapitel erläutert den Begriff der Schizophrenie, die Symptome und die verschiedenen Stadien der Krankheit. Es wird deutlich gemacht, dass es sich bei der Schizophrenie nicht um eine bipolare Persönlichkeitsspaltung handelt, sondern um eine Störung, die verschiedene Bereiche der Persönlichkeit beeinträchtigen kann.
- Die Schizophrenie der Figur Lenz: Dieses Kapitel analysiert die Symptome der Schizophrenie, die sich in der Figur des Lenz manifestieren, und untersucht deren Auswirkungen auf sein Leben und seine Beziehungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Schizophrenie, Pathographie, Georg Büchner, Lenz, Literatur und Medizin. Die Analyse von „Lenz“ zielt darauf ab, die Symptome der Schizophrenie anhand der Figur des Lenz zu beleuchten und die Interaktion von Literatur und Medizin im 19. Jahrhundert zu verdeutlichen.
- Quote paper
- Miriam Burkert (Author), 2009, Georg Büchner: Die Schizophrenie der Figur Lenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/200350