Was ist ‚das Böse’? Woher kommt ‚das Böse’ und wie kann ich mit ‚dem Bösen’ umgehen? Diese existenziellen Fragen sind sowohl in der Praktischen Philosophie wie auch im Schulunterricht von großer Bedeutung. In dieser Arbeit soll dargelegt werden, wie man dieses Thema konkret inhaltlich und methodisch in der Sekundarstufe I erarbeiten kann. Das Ziel dieser Arbeit ist es jedoch nicht, einen umfassenden fachdidaktischen Unterrichtsentwurf vorzulegen. Vielmehr sollen Möglichkeiten ausgelotet werden, wie das Thema im Unterricht umgesetzt werden kann. Den Hintergrund hierfür bildet die Moralphilosophie Kants, in welcher der Begriff des ‚Bösen’ ebenfalls eine zentrale Rolle spielt. Nachdem die Bezugspunkte zu Kants Moralphilosophie verdeutlicht wurden, soll aufgezeigt werden, inwiefern unterschiedliche Aspekte des Begriffs des Bösen im Werte- und Normen-Unterricht in der Sekundarstufe I von Bedeutung sind. Der kurze Überblick über die Kompetenzbereiche und Leitthemen in den Klassenstufen 5-10 soll verdeutlichen, dass das Böse als Unterrichtsthema nicht nur einmalig zu behandeln ist, sondern verschiedene Aspekte der Frage „Was soll ich tun“ und „Wie soll ich handeln“, mit denen das Böse verknüpft ist, berührt. Bei der Erarbeitung dieser Fragen durch SuS wird von ihren alltäglichen Erfahrungen und entscheidenden Th-men der Adoleszenz ausgegangen, die erst allmählich theoretisiert werden. Das Ziel dieser Erarbeitung ist immer eine Orientierungsfunktion und die Entwicklung einer moralisch begründeten Handlungsfähigkeit der SuS. Der Vergleich zwischen „Harry Potter“ und Kants Begriff des Bösen ergibt einige Übereinstimmungen, in zentralen Punkten aber auch elementare Unterschiede. Insbesondere die Verabsolutierung der Selbstlosigkeit als moralisch richtig und die Darstellung der Selbstliebe als absolut böse bei "Harry Potter" stehen Kants Moralphilosophie gegenüber, nach der der Mensch auch Zweck an sich selbst ist und die Achtung vor dem moralischen Gesetz neben dem Prinzip der Selbstliebe zur Triebfeder seines Handelns wird. Trotz bzw. vielleicht sogar gerade wegen dieser Unterschiede lassen sich fundamentale Aspekte des kantischen Begriffs des Bösen mit Hilfe von „Harry Potter“ thematisieren und verdeutlichen. Die Arbeit beitet einige Anregungen zur Umsetzung im Unterricht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Böse im Werte- und Normen-Unterricht: Rahmenbedingungen
- Grundsätzliche Ziele des Faches
- Anknüpfungspunkte zum Kerncurriculum
- Unterrichtsideen: Das Böse bei „Harry Potter“ und Kant
- Legitimierung der Verwendung von „Harry Potter“
- Die Darstellung des Bösen in „Harry Potter“ im Vergleich zum kantischen Begriff
- Ziele der Einheit
- Unterrichtsideen zum Einstieg
- Unterrichtsideen zur Erarbeitung
- Unterrichtsideen zum Abschluss
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die didaktische Umsetzung des Themas „Das Böse“ im Werte- und Normen-Unterricht der Sekundarstufe I. Sie lotet Möglichkeiten zur konkreten inhaltlichen und methodischen Erarbeitung aus, wobei die Moralphilosophie Kants als Hintergrund dient. Der Fokus liegt nicht auf einem vollständigen Unterrichtsentwurf, sondern auf der Aufzeigen verschiedener Umsetzungswege.
- Didaktische Umsetzung des Themas „Das Böse“ in der Sekundarstufe I
- Integration der kantischen Moralphilosophie in den Unterricht
- Entwicklung konkreter Unterrichtsideen
- Methodische Ansätze zur Auseinandersetzung mit dem Thema
- Pluralität unterschiedlicher Weltanschauungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die existenzielle Fragestellung nach dem Bösen ein und benennt das Ziel der Arbeit: die Auslotung von Möglichkeiten zur didaktischen Umsetzung des Themas im Unterricht der Sekundarstufe I. Sie kündigt einen kurzen Abriss über die wichtigsten Aspekte des kantischen Begriffs des Bösen an, der als Hintergrund für die didaktischen Überlegungen dient. Die Einleitung legt den Fokus auf die praktische Umsetzung und nicht auf einen umfassenden fachdidaktischen Entwurf.
2. Das Böse im Werte- und Normen-Unterricht: Rahmenbedingungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Rahmenbedingungen für die Behandlung des Themas „Das Böse“ im Werte- und Normen-Unterricht. Es geht auf die grundsätzlichen Ziele des Faches ein, wie sie im niedersächsischen Kerncurriculum formuliert sind, und betont den Umgang mit den Orientierungsproblemen der Schüler*innen angesichts divergierender Weltanschauungen und Wertvorstellungen. Der aktive, eigenständige und problemorientierte Ansatz des Philosophierens wird als entscheidender didaktischer Aspekt hervorgehoben, der die Schüler*innen zu eigenständigem Denken und Reflektieren anregen soll.
Schlüsselwörter
Das Böse, Kant, Moralphilosophie, Werte- und Normen-Unterricht, Sekundarstufe I, Didaktik, Unterrichtsideen, praktische Philosophie, moralische Handlung, Maxime, Allgemeingültigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Didaktische Umsetzung des Themas "Das Böse" im Werte- und Normen-Unterricht
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit der didaktischen Umsetzung des Themas „Das Böse“ im Werte- und Normen-Unterricht der Sekundarstufe I. Sie untersucht Möglichkeiten zur konkreten inhaltlichen und methodischen Erarbeitung dieses Themas, wobei die Moralphilosophie Kants als Hintergrund dient.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, verschiedene Wege zur didaktischen Umsetzung des Themas „Das Böse“ aufzuzeigen. Der Fokus liegt nicht auf einem vollständigen Unterrichtsentwurf, sondern auf der Darstellung verschiedener Umsetzungswege und der Integration der kantischen Moralphilosophie.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die didaktische Umsetzung des Themas „Das Böse“ in der Sekundarstufe I, die Integration der kantischen Moralphilosophie in den Unterricht, die Entwicklung konkreter Unterrichtsideen, methodische Ansätze zur Auseinandersetzung mit dem Thema und die Berücksichtigung der Pluralität unterschiedlicher Weltanschauungen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, ein Kapitel zu den Rahmenbedingungen des Themas im Werte- und Normen-Unterricht (einschließlich der Ziele des Faches und des Kerncurriculums), ein Kapitel mit Unterrichtsideen anhand von „Harry Potter“ und Kants Moralphilosophie, und ein Fazit. Zusätzlich werden eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter bereitgestellt.
Welche Rolle spielt Kant in dieser Arbeit?
Kants Moralphilosophie dient als theoretischer Hintergrund für die didaktischen Überlegungen. Die Arbeit untersucht, wie kantische Konzepte des Bösen im Unterricht der Sekundarstufe I vermittelt werden können.
Welche konkreten Unterrichtsideen werden vorgestellt?
Die Arbeit enthält konkrete Unterrichtsideen zur Erarbeitung des Themas „Das Böse“, die „Harry Potter“ als Beispielliteratur verwenden und mit Kants Philosophie in Verbindung bringen. Die Ideen sind in Einstiegs-, Erarbeitungs- und Abschlussphasen gegliedert.
Für welche Schulstufe ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für den Werte- und Normen-Unterricht der Sekundarstufe I.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Das Böse, Kant, Moralphilosophie, Werte- und Normen-Unterricht, Sekundarstufe I, Didaktik, Unterrichtsideen, praktische Philosophie, moralische Handlung, Maxime, Allgemeingültigkeit.
Wo finde ich detailliertere Informationen zum Aufbau der Arbeit?
Das Inhaltsverzeichnis der Arbeit bietet einen detaillierten Überblick über die einzelnen Kapitel und Unterkapitel.
- Quote paper
- Master of Education (Gym.) Britta W. (Author), 2012, ‚Das Böse’ bei „Harry Potter“ und Kant, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/199945