1. Einleitung
Die historische Entwicklung der Deutschen Demokratischen Republik ist ein wichtiger Bestandteil der Geschichte Deutschlands. Mit unterschiedlichen Thematiken aus der Zeit der DDR beschäftigen sich Politwissenschaftler, Historiker und Erziehungswissenschaftler. Relevant für die Erziehungswissenschaftler ist das Thema der DDR Pädagogik, welche im Zusammenhang mit Heimen, Jugendhilfe und Jugendwerkshöfen steht und viele Facetten aufweist. Aber auch das Bildungssystem mit den Thematiken der Umsetzung von pädagogischen Konzepten in der Schule, die pädagogische Arbeit in den Betreuungseinrichtungen sowie die Methodenauswahl für eine erfolgreiche Umsetzung. Gezielt wird die Arbeit auf die Umsetzung der pädagogischen Maßnahmen in den Jugendwerkhöfen, speziell der Jugendwerkhof Torgau, eingehen. Aber nicht nur die Maßnahmen, sondern auch die Konzeption der DDR-Pädagogik wird im Vordergrund und als zentrale Frage der Arbeit stehen. Ausgangspunkt für die Arbeit ist die Definition und Historie der Jugendwerkhöfe, um zu verstehen, in welchen Zusammenhang die Pädagogik steht. Der Jugendwiderstand stand im engen Zusammenhang mit der Jugendhilfe und deren Konsequenzen und Maßnahmen. Daher beschäftigt sich der Hauptteil der Arbeit mit den Folgen des Jugendwiderstandes. Besonders die Methoden der Umerziehung, Anpassung und die sozialistische Umerziehung, welche auch die Kollektiverziehung beinhaltet, sind im Bezug mit dem Jugendwiderstand näher zu erläutern. Im folgenden Verlauf sollen anhand von Beispielen und Erfahrungsberichten die Fragen zur Methodik, Anwendungsformen und Maßnahmen der DDR-Pädagogik, speziell im Jugendwerkhof Torgau, untersucht werden. Dieser Abschnitt beinhaltet die Umsetzung und Anwendung der Kol-lektiverziehung, welche kritisch beleuchtet werden soll sowie den gesamten Alltags-ablauf der Jugendlichen. Der Fokus des Abschnitts liegt in diesem Fall bei den Erziehungs- und Strafmaßnahmen sowie die Aufgaben und das Verhalten des Personals, welche kritisch analysiert werden.
Abschließen wird die Arbeit mit dem Kapitel der Entlassung – dieser beinhaltet nicht nur die Gründe für eine Entlassung, sondern auch die Nachbetreuung und Rehabilitation der Jugendlichen. Durch Berichte und Erfahrungen von ehemaligen Jugendlichen des Jugendwerkhofs Torgau werden die Folgen und die bis heute anhaltende Rehabilitation einzelner deutlich, so dass diese im letzten Teil verdeutlicht werden und die anschließende Schlussbetrachtung ein Resümee der DDR-Pädag
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Jugendwerkhöfe
- 2.1 Definition der Institution Jugendwerkhof
- 2.2 Geschichte der Jugendwerkhöfe
- 2.3 Unterschiede und Verteilung der Jugendwerkhöfe
- 2.4 Einweisung in den Jugendwerkhof
- 3. Jugendwiderstand in der DDR
- 3.1 Sozialistische Erziehung
- 3.2 Kollektiverziehung
- 3.3 Umerziehung und Anpassung
- 3.4 Anwendung der Jugendfürsorge/Kollektiverziehung bei Jugendwiderstand
- 4. Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau
- 4.1 Anwendung der Pädagogik im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau
- 4.2 Umsetzung der Kollektiverziehung im Jugendwerkhof
- 4.2.1 Schulbildung der Jugendlichen
- 4.2.2 Berufsbildung der Jugendlichen
- 5. Alltag in Torgau
- 5.1 Ein Tag im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau
- 5.2 Erziehungs- und Strafmaßnahmen
- 5.3 Aufgaben des Personals im Jugendwerkhof
- 6. Die Entlassung
- 6.1 Nachbetreuung der Jugendlichen
- 6.2 Rehabilitation der Jugendlichen
- 7. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konzepte und Praktiken der DDR-Pädagogik im Kontext von Jugendwiderstand, insbesondere in geschlossenen Jugendwerkhöfen. Sie zielt darauf ab, die Methoden der Umerziehung und Anpassung, sowie die Rolle der Kollektiverziehung zu analysieren und anhand von Beispielen aus dem Jugendwerkhof Torgau zu illustrieren.
- Die Geschichte und Entwicklung der Jugendwerkhöfe in der DDR
- Die Anwendung sozialistischer Erziehung und Kollektiverziehung im Umgang mit Jugendlichem Widerstand
- Der Alltag und die Erziehungsmaßnahmen im Jugendwerkhof Torgau
- Die Nachbetreuung und Rehabilitation ehemaliger Jugendlicher nach der Entlassung
- Kritische Auseinandersetzung mit den Methoden der DDR-Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Jugendwiderstand in der DDR und die Rolle der Pädagogik in diesem Kontext ein. Sie skizziert den Fokus der Arbeit auf die Umsetzung pädagogischer Maßnahmen in Jugendwerkhöfen, speziell dem Jugendwerkhof Torgau, und kündigt die methodische Vorgehensweise an. Die Einleitung verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Jugendwiderstand, Jugendhilfe und den angewandten Umerziehungsmethoden der DDR. Sie hebt die Bedeutung der Analyse der DDR-Pädagogik und ihrer Auswirkungen hervor, indem sie die Untersuchung von Methodik, Anwendungsformen und Maßnahmen ankündigt, die auf Erfahrungsberichten und Beispielen basieren. Die Arbeit wird schliesslich als eine kritische Auseinandersetzung mit der Kollektiverziehung und dem Alltag in Torgau vorgestellt, welche die Erziehungs- und Strafmaßnahmen und die Rolle des Personals umfassend untersucht. Abschließend wird die Behandlung der Entlassung, der Nachbetreuung und der Rehabilitation der Jugendlichen als zentrale Punkte der Arbeit erwähnt.
2. Jugendwerkhöfe: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Jugendwerkhöfe in der DDR. Es beginnt mit der Beschreibung der Nachkriegszeit und der Herausforderungen, die zur Gründung dieser Einrichtungen führten – die Versorgung von Waisenkindern und die Prävention von Jugendkriminalität im sozialistischen Kontext. Die Definition der Institution Jugendwerkhof wird dargelegt, welche diese als dem Staat unterstellte Einrichtung der Jugendhilfe beschreibt, die auf produktive Arbeit als Mittel der Umerziehung setzte. Das Kapitel hebt den Unterschied zu Jugendvollzugsanstalten hervor und nennt das typische Alterssegment der eingewiesenen Jugendlichen. Es unterstreicht die Rolle der Jugendwerkhöfe im Rahmen der sozialistischen Erziehung und deren gesetzliche Verankerung.
3. Jugendwiderstand in der DDR: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit dem Phänomen des Jugendwiderstands in der DDR und der darauf reagierenden staatlichen Erziehungspraxis. Es beschreibt die Prinzipien der sozialistischen Erziehung und deren Umsetzung in Form der Kollektiverziehung, welche als Methode der Umerziehung und Anpassung an die sozialistischen Ideale diente. Der Kapitel analysiert, wie die Jugendfürsorge und die Kollektiverziehung im Umgang mit Jugendlichem Widerstand eingesetzt wurden, wobei die unterschiedlichen Methoden und ihre Auswirkungen kritisch beleuchtet werden. Durch eine Betrachtung des Widerstandes werden die Mechanismen und die staatliche Reaktion auf abweichendes Verhalten erörtert.
4. Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den spezifischen Fall des geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau. Es analysiert die dort angewandte Pädagogik, die Umsetzung der Kollektiverziehung und deren konkrete Auswirkungen auf die Jugendlichen. Die detaillierte Betrachtung der Schul- und Berufsbildung im Jugendwerkhof liefert Einblicke in die institutionelle Praxis. Die Kapitel fokussiert die pädagogischen Ansätze sowie die konkreten Maßnahmen, welche im Werkhof angewendet wurden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der kritischen Betrachtung der Methoden und der Auswirkungen auf die Jugendlichen.
5. Alltag in Torgau: Dieses Kapitel beschreibt den Alltag der Jugendlichen im Jugendwerkhof Torgau. Es schildert einen typischen Tagesablauf, analysiert die angewandten Erziehungs- und Strafmaßnahmen und untersucht die Rolle des Personals im Umgang mit den Jugendlichen. Es wird eine detaillierte Analyse der täglichen Routine, des Systems von Belohnungen und Strafen sowie des Verhältnisses zwischen Erziehern und Jugendlichen gegeben.
Schlüsselwörter
Jugendwiderstand, DDR, Jugendwerkhöfe, Kollektiverziehung, Sozialistische Erziehung, Umerziehung, Anpassung, Jugendhilfe, Torgau, Pädagogik, Erziehungsmaßnahmen, Strafmaßnahmen, Nachbetreuung, Rehabilitation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse von Jugendwerkhöfen in der DDR
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Konzepte und Praktiken der DDR-Pädagogik im Kontext von Jugendwiderstand, insbesondere in geschlossenen Jugendwerkhöfen. Der Fokus liegt auf den Methoden der Umerziehung und Anpassung sowie der Rolle der Kollektiverziehung, illustriert anhand des Jugendwerkhofs Torgau.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Geschichte und Entwicklung der Jugendwerkhöfe in der DDR, die Anwendung sozialistischer Erziehung und Kollektiverziehung im Umgang mit Jugendlichem Widerstand, den Alltag und die Erziehungsmaßnahmen im Jugendwerkhof Torgau, die Nachbetreuung und Rehabilitation ehemaliger Jugendlicher nach der Entlassung und eine kritische Auseinandersetzung mit den Methoden der DDR-Pädagogik.
Was sind Jugendwerkhöfe?
Jugendwerkhöfe waren dem Staat unterstellte Einrichtungen der Jugendhilfe in der DDR. Sie setzten auf produktive Arbeit als Mittel der Umerziehung und unterschieden sich von Jugendvollzugsanstalten. Sie waren Teil des Systems der sozialistischen Erziehung.
Wie funktionierte die Kollektiverziehung in Jugendwerkhöfen?
Die Kollektiverziehung war eine Methode der Umerziehung und Anpassung an die sozialistischen Ideale. Sie umfasste Aspekte der Schul- und Berufsbildung und zielte auf die Anpassung der Jugendlichen an die sozialistischen Normen und Werte ab. Die konkreten Methoden und ihre Auswirkungen werden in der Arbeit kritisch beleuchtet.
Welche Rolle spielte der Jugendwerkhof Torgau?
Der geschlossene Jugendwerkhof Torgau dient als Fallbeispiel, um die angewandte Pädagogik, die Umsetzung der Kollektiverziehung und deren Auswirkungen auf die Jugendlichen zu analysieren. Die Arbeit untersucht den Alltag, die Erziehungs- und Strafmaßnahmen sowie die Rolle des Personals im Detail.
Wie wurde mit Jugendlichem Widerstand umgegangen?
Die Arbeit analysiert, wie die Jugendfürsorge und die Kollektiverziehung im Umgang mit Jugendlichem Widerstand eingesetzt wurden. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Methoden und deren Auswirkungen kritisch.
Was geschah nach der Entlassung aus dem Jugendwerkhof?
Die Arbeit behandelt die Nachbetreuung und Rehabilitation der Jugendlichen nach ihrer Entlassung aus dem Jugendwerkhof. Dieser Aspekt ist Teil der umfassenden Analyse der DDR-Pädagogik und ihrer langfristigen Folgen.
Welche methodische Vorgehensweise wurde gewählt?
Die Arbeit basiert auf einer kritischen Analyse von Erfahrungsberichten, Beispielen und einer detaillierten Untersuchung der Methodik, Anwendungsformen und Maßnahmen der DDR-Pädagogik im Kontext der Jugendwerkhöfe.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind Jugendwiderstand, DDR, Jugendwerkhöfe, Kollektiverziehung, Sozialistische Erziehung, Umerziehung, Anpassung, Jugendhilfe, Torgau, Pädagogik, Erziehungsmaßnahmen, Strafmaßnahmen, Nachbetreuung und Rehabilitation.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zur Einleitung, Jugendwerkhöfen, Jugendwiderstand in der DDR, dem Jugendwerkhof Torgau, dem Alltag in Torgau, der Entlassung und einem Resümee. Jedes Kapitel befasst sich mit spezifischen Aspekten des Themas.
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- Wiebke Knobloch (Author), 2012, Jugendwiderstand in der DDR: Geschlossener Jugendwerkhof Torgau, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/197483