Neben dem panegyricus Traiani ist uns vom umfangreichen literarischen Werk des Gaius Plinius Caecilius Secundus (geboren 61 oder 62 n. Chr., gestorben zwischen 112 und 115 n. Chr.) nur seine Briefsammlung erhalten. Diese ist in insgesamt zehn Bücher untergliedert: die ersten neun enthalten 247 Briefe, welche an 105 verschiedene Adressaten – meist Freunde – gerichtet sind. Das zehnte Buch umfasst mit 121 Briefen den schriftlichen Verkehr mit Trajan vor und während Plinius´ Statthalterschaft in Pontos und Bithynien. Im Unterschied zu den übrigen Büchern handelt es sich beim letzten Buch also um eine reine Korrespondenz mit dem Kaiser. Ob die Epistel der ersten neun Bücher nun als Privat- oder Kunstbriefe verfasst wurden, ist unter Forschern schon lange umstritten – der größte Teil der Sammlung war wohl für den privaten Briefwechsel bestimmt. Hinsichtlich Plinius´ Kompositionsabsichten ist Robert Muth jedoch der Meinung, dass der Autor bereits von vornherein eine Veröffentlichung vor Augen gehabt hatte und daraufhin um eine überlegte und stilistisch ausgefeilte Darstellung bemüht war. Dieser Standpunkt wird in der vorliegenden Arbeit allgemein und schließlich insbesondere mit der Interpretation des Briefes 4,17 erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung zum Briefwerk
- Das Selbstbildnis des Plinius in seinen Briefen
- Urteile über die Eitelkeit des Plinius
- Das Streben nach Ruhm
- Das Medium Brief
- Eine öffentliche Kommunikation zwischen Autor und Leser
- Der Brief als Weg zum Überleben in der Nachwelt
- Die Komposition der Briefe
- Die Intention der Publizierung
- Das Lob über Dritte als literarische Technik zur Selbstdarstellung
- Interpretation von Brief 4,17
- Originaltext und Übersetzung der ausgewählten Textstelle 4,17,6-9
- Briefsituation
- Aufbau und inhaltliche Analyse
- Porträts
- Porträt des Corellius
- Selbstporträt des Plinius
- Eine vergleichende Gegenüberstellung
- Resümee über die Darstellung der Person „Plinius“
- Thematische Schwerpunkte in den Briefen
- Sprachliche Betrachtungen
- Vergleich der Ausgaben von Döring und Mynors
- Untersuchungen zum textkritischen Apparat
- Resümee über die Selbstdarstellung des Plinius
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Selbstdarstellung des römischen Autors Plinius Caecilius Secundus in seinen Briefen. Im Mittelpunkt steht die Interpretation der Epistel 4,17, die als exemplarisches Beispiel für Plinius' Selbstdarstellungstechniken dient.
- Analyse der Selbstdarstellungstechniken in Plinius' Briefen
- Interpretation des Briefes 4,17 als Beispiel für Plinius' Selbstdarstellung
- Untersuchung der literarischen Funktionen der Briefe
- Bedeutung von Ruhm und Eitelkeit in der römischen Gesellschaft
- Sprachliche Analyse der Briefe
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung zum Briefwerk: Die Einleitung stellt die Briefsammlung des Plinius vor, ihre Struktur und die Debatte um ihre Funktion als Privat- oder Kunstbriefe. Es wird argumentiert, dass Plinius eine Veröffentlichung seiner Briefe im Auge hatte und bewusst um eine stilistisch ausgefeilte Darstellung bemüht war.
- Das Selbstbildnis des Plinius in seinen Briefen: Dieser Abschnitt beleuchtet die ambivalenten Urteile über Plinius' Persönlichkeit. Während er als sympathisch, bescheiden und gebildet gilt, werden gleichzeitig seine Eitelkeit und seine Ruhmredigkeit kritisiert. Die unterschiedlichen Interpretationen von Plinius' Selbstdarstellung werden anhand verschiedener wissenschaftlicher Positionen diskutiert.
- Das Medium Brief: Dieses Kapitel untersucht die Funktion des Briefes als Kommunikationsmedium. Es wird die Unterscheidung zwischen Privatbriefen und veröffentlichten Briefen beleuchtet und die Rolle des Briefes als Mittel der Selbstdarstellung diskutiert.
- Interpretation von Brief 4,17: Hier erfolgt die detaillierte Analyse des Briefes 4,17, inklusive Originaltext, Übersetzung und Interpretation des Inhalts. Der Fokus liegt auf der Selbstdarstellung Plinius' in diesem Brief und der Verwendung verschiedener literarischer Techniken.
- Thematische Schwerpunkte in den Briefen: Dieser Abschnitt beleuchtet die wichtigsten Themen in Plinius' Briefen, ohne jedoch zu viel über die spezifischen Inhalte zu verraten.
- Sprachliche Betrachtungen: Dieser Teil widmet sich der sprachlichen Analyse der Briefe, u.a. dem Vergleich verschiedener Ausgaben und der Untersuchung des textkritischen Apparats.
Schlüsselwörter
Plinius, Selbstdarstellung, Briefsammlung, Epistulae, Interpretation, Eitelkeit, Ruhm, Romanität, Literatur, Sprache, Textkritik.
- Quote paper
- Veronika Rauchensteiner (Author), 2011, Die Selbstdarstellung des Plinius, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/196827