Die "Dialektik der Aufklärung" ist einer der grundlegenden Texte der Kritischen Theorie. In ihm wird in zivilisationsgeschichtlicher Perspektive gezeigt, wie die instrumentelle, formalisierte Vernunft sich theoretisch und praktisch gegen sich selbst richten kann. Didaktisch-methodisch wird dabei die Neigung dieser zweckrational verkürzten Vernunft zur Selbstzerstörung genealogisch dargestellt: der Ursprung erklärt den Prozess, der in ihm anhebt, und damit die Diagnose eines Ist-Zustandes. Das vorliegende Thesenpapier erläutert die Grundgedanken dieses Werkes als Vorarbeiten zu einer Theorie der "misslungenen Zivilisation" (Rolf Wiggershausen) und zeigt die Beziehung dieses Ansatzes zu Nietzsches genealogischem Denken auf.
Inhaltsverzeichnis
- Kontext
- Die Prinzipien der misslungenen Zivilisation
- Nietzsches Genealogien und die Dialektik der Aufklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert das genealogische Motiv in Horkheimers und Adornos „Dialektik der Aufklärung“ und untersucht, wie die Autoren den Zusammenhang zwischen Aufklärung, Mythos und Zivilisationsgeschichte begreifen.
- Genealogisches Motiv in der „Dialektik der Aufklärung“
- Kritik an der instrumentellen Vernunft und ihrem Verhältnis zur Naturbeherrschung
- Die Verflechtung von Aufklärung und Mythos
- Die Rolle der Technik und Kulturindustrie in der modernen Gesellschaft
- Der Zusammenhang zwischen Aufklärung und dem Holocaust
Zusammenfassung der Kapitel
Kontext
Dieser Abschnitt führt den Leser in das Werk „Dialektik der Aufklärung“ ein und skizziert seinen Entstehungskontext im Kontext der Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Die Autoren kritisieren die ökonomischen Analysen des Marxismus als unzureichend und verbinden marxistische und ideologiekritische Elemente mit der Psychoanalyse.
Die Prinzipien der misslungenen Zivilisation
Dieses Kapitel beleuchtet den Aufklärungsbegriff in der „Dialektik der Aufklärung“. Es wird argumentiert, dass die Aufklärung ein Denken ist, das auf Weltbeherrschung durch Berechnung und technischen Fortschritt ausgerichtet ist. Dieser Ansatz führt zu einer instrumentellen Vernunft, die sich gegen sich selbst richtet und zur Selbstzerstörung führt.
Nietzsches Genealogien und die Dialektik der Aufklärung
In diesem Abschnitt werden Parallelen zwischen Nietzsche und Horkheimers/Adornos Kritik an der Aufklärung aufgezeigt. Beide sehen die Aufklärung als durch ihre Wurzeln kontaminiert und erkennen eine Verflechtung von Mythos und Aufklärung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen des Essays sind: Aufklärung, Mythos, Zivilisation, instrumentelle Vernunft, genealogisches Motiv, Technik, Kulturindustrie, Holocaust, Nietzsche, Horkheimer, Adorno, „Dialektik der Aufklärung“.
- Quote paper
- Jan Leichsenring (Author), 2012, Zum genealogischen Motiv in Horkheimers und Adornos ›Dialektik der Aufklärung‹, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/193683