Fremdsprachenunterricht soll kommunikatives Handeln vermitteln. Er soll den Lernenden befähigen in einer fremden Sprache kommunikativ handlungsfähig zu werden. Lexik, Grammatik, Phonetik und Landeskunde werden dabei so aufbereitet, dass der Lerner einen möglichst großen Wissenszuwachs erreichen kann. Sprachen zu lernen bedeutet jedoch nicht allein, möglichst viel Wissen über eine Sprache behalten zu können. Der Sprecher muss auf dieses Wissen auch automatisiert zugreifen können.[...]
Die Grammatik ist einer der Grundpfeiler für eine gelungene und vor allem fehlerfreie Nutzung einer Sprache. Der Lerner muss die sprachlichen Gesetzmäßigkeiten verinnerlicht haben, um sie anwenden zu können. Nur so kann er eine Sprache verstehen und benutzen lernen. Der Anteil von Grammatik am Fremdsprachenunterricht macht deshalb einen nicht unbeträchtlichen Teil aus. [...] Um erfolgreich kommunizieren zu können, kann man nicht auf die Grammatik verzichten.
Die folgende Arbeit wird sich sich dem grammatischen Problem des Partizip I und II als Attribut von seiner praktischen Seite her nähern, der Unterrichtsplanung. Hierzu sollen dessen Planungsschritte nachvollzogen werden. Zunächst sollen linguistische sowie lernerzentrierte Grammatiken betrachtet werden, die sich dem oben genannten Problem gewidmet haben, um das grammatische Problem erschließen zu können. Darauffolgend werden in einem ersten Versuch dessen Praxisrelevanz abzustecken, einige Lehrwerke betrachtet. Der Fokus liegt hierbei auf dem Themengebiet anhand dessen die Partizipialattribute vermittelt werden. Der Hauptteil dieser Arbeit widmet sich einem Didaktisierungsvorschlag. Mit selbst erstellten Materialien und einer an diesen orientierten Unterrichtsplanung, soll ein für den Lerner attraktiver und interessanter Unterricht entworfen werden. Die Übungen richten sich nach den für das grammatische Problem wichtigen Kriterien. Grammatik muss nicht immer langweilig sein! Hierauf liegt das Augenmerk dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Darlegung des grammatischen Problems
- 2.1 in linguistischen Grammatiken
- 2.2 in Lernergrammatiken
- 3. Anwendungsbereiche des Partizip I und II als Attribut – einige Lehrwerksbeispiele
- 4. Didaktisierungsvorschlag
- 4.1 Ausgangssituation
- 4.2 Einleitungsphase
- 4.3 Erarbeitungs- und Bewusstmachungsphase 1
- 4.4 Übungsphase 1
- 4.5 Erarbeitungs- und Bewusstmachungsphase 2
- 4.6 Übungsphase 2
- 4.7 Zusammenfassung der Stunde
- 5. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen Didaktisierungsvorschlag für das grammatische Problem des Partizip I und II als Attribut zu entwickeln. Es wird untersucht, wie dieses Problem in linguistischen und lernerorientierten Grammatiken dargestellt wird und wie es im Unterricht effektiv vermittelt werden kann. Die Praxisrelevanz wird anhand von Lehrwerksbeispielen beleuchtet.
- Analyse des grammatischen Problems des Partizip I und II als Attribut in linguistischen und Lernergrammatiken
- Untersuchung der Darstellung des Themas in verschiedenen Lehrwerken
- Entwicklung eines praxisorientierten Didaktisierungsvorschlags
- Konzeption von Lernaktivitäten zur Vermittlung des grammatischen Problems
- Fokus auf Lernerrelevanz und -interesse
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des grammatischen Problems des Partizip I und II als Attribut ein und betont die Bedeutung von Grammatik im Fremdsprachenunterricht. Sie argumentiert für einen ausgewogenen Ansatz, der kommunikative Kompetenz mit grammatischem Verständnis verbindet. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die Zielsetzung, wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung eines praxisorientierten Didaktisierungsvorschlags liegt, der Lernerrelevanz und -interesse berücksichtigt.
2. Darlegung des grammatischen Problems: Dieses Kapitel untersucht die unterschiedliche Behandlung des grammatischen Problems in Lerner- und Lehrergrammatiken. Es wird der DUDEN-Grammatik als Beispiel für eine linguistische Grammatik besondere Aufmerksamkeit geschenkt, um die Detailliertheit der Erklärungen darzulegen und die Unterschiede zur Darstellung in Lernergrammatiken zu verdeutlichen. Die Beschreibung des Partizip I und II als infinite Verbformen mit adjektivischer Funktion und deren Deklination, aber Nicht-Komparierbarkeit bilden den Kern dieses Kapitels. Die Bildung des Partizip I aus dem Verbstamm und dessen Verwendung, sowie die Bedeutung der Valenz des Vollverbs werden erläutert. Die aktivische Natur des Partizipialattributs aufgrund der Subjektrolle des übergeordneten Substantivs wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Partizip I, Partizip II, Attribut, Grammatik, Didaktik, Fremdsprachenunterricht, Lernergrammatik, linguistische Grammatik, Lehrwerk, Unterrichtsplanung, Übungsphase, Bewusstmachung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Didaktisierungsvorschlag für Partizip I und II als Attribut
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument präsentiert einen umfassenden Didaktisierungsvorschlag für das grammatische Problem des Partizip I und II als Attribut im Fremdsprachenunterricht. Es beinhaltet eine Einleitung, die Darlegung des grammatischen Problems in linguistischen und Lernergrammatiken, Anwendungsbeispiele aus Lehrwerken, einen detaillierten Didaktisierungsvorschlag mit Phasenbeschreibungen (Einleitung, Erarbeitung, Übung, Zusammenfassung) und eine Schlussbemerkung. Zusätzlich werden die Zielsetzung, die Themenschwerpunkte und eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel aufgeführt.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Die Arbeit zielt darauf ab, einen praxisorientierten Didaktisierungsvorschlag für die Vermittlung des Partizip I und II als Attribut zu entwickeln. Es soll untersucht werden, wie dieses Problem in verschiedenen Grammatiken dargestellt wird und wie es effektiv im Unterricht vermittelt werden kann, wobei die Lernerrelevanz im Fokus steht.
Wie wird das grammatische Problem des Partizip I und II als Attribut dargestellt?
Das Dokument analysiert die Darstellung des Problems in linguistischen Grammatiken (am Beispiel des DUDEN) und Lernergrammatiken. Es werden Unterschiede in der Detailliertheit und der didaktischen Aufbereitung aufgezeigt. Es wird die Funktion des Partizip I und II als infinite Verbformen mit adjektivischer Funktion, ihre Deklination (ohne Komparierbarkeit), die Bildung aus dem Verbstamm, die Bedeutung der Valenz des Vollverbs und die aktivische Natur des Partizipialattributs aufgrund der Subjektrolle des übergeordneten Substantivs erläutert.
Welche Lehrwerksbeispiele werden verwendet?
Das Dokument erwähnt zwar die Verwendung von Lehrwerksbeispielen in Kapitel 3, benennt diese aber nicht explizit. Die Analyse der Darstellung des Themas in verschiedenen Lehrwerken ist Teil der Untersuchung.
Wie ist der Didaktisierungsvorschlag aufgebaut?
Der Didaktisierungsvorschlag gliedert sich in verschiedene Phasen: Einleitungsphase, Erarbeitungs- und Bewusstmachungsphasen (1 & 2) und Übungsphasen (1 & 2), gefolgt von einer Zusammenfassung der Stunde. Die einzelnen Phasen werden detailliert beschrieben, um eine praktische Umsetzung im Unterricht zu ermöglichen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter umfassen Partizip I, Partizip II, Attribut, Grammatik, Didaktik, Fremdsprachenunterricht, Lernergrammatik, linguistische Grammatik, Lehrwerk, Unterrichtsplanung, Übungsphase und Bewusstmachung.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument richtet sich an Lehrkräfte im Fremdsprachenunterricht, insbesondere an diejenigen, die sich mit der Vermittlung grammatischer Strukturen auseinandersetzen. Es kann auch für Lehramtsstudierende und Wissenschaftler im Bereich der Fremdsprachendidaktik von Interesse sein.
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- Jenny Tippelt (Author), 2011, Das grammatische Problem des »Partizip I und II als Attribut«, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/192722