Die Erlebnispädagogik ist derzeit geprägt durch eine Vielzahl von theoretischen Überlegungen und praktischen Ausführungen. Fast überall, wo mit Kindern und Jugendlichen pädagogisch gearbeitet wird, kommt dieser Begriff zumindest zur Sprache. In der außer-schulischen Jugendarbeit ist Erlebnispädagogik zu einem festen Bestandteil geworden. Aber auch in Bereichen der Erwachsenenbildung und an Hochschulen hat sie eine wahre Wiederentdeckung erfahren. Ihren Ursprung hat die Erlebnispädagogik als reformpädagogisches Konzept in der Schule. Erlebnispädagogische Ansätze haben sich bis heute theoretisch und praktisch weiterentwickelt und unterschiedliche Ausprägungen und Formen angenommen. Was heute unter dem Begriff Erlebnispädagogik verstanden wird und
welche Möglichkeiten das Konzept für die Schule resp. den Schulsport eröffnet, wird in den folgenden Ausführungen dargelegt. Das Erkenntnis leitende Interesse umfasst den
persönlichkeitsbildenden Anspruch von erlebnispädagogischen Aktivitäten. Das Thema dieser Arbeit lautet:
Erlebnispädagogik in der Schule - Integration erlebnispädagogischer Ansätze in den Schulsport als Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher
Untersucht wird zum einen, unter welcher Legitimation erlebnispädagogische Ansätze in den Sportunterricht integriert werden können und zum anderen, welchen Beitrag erlebnispädagogisches Handeln zur Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher leistet.
Für die Analyse der Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter bedarf es einer interdisziplinären Rahmenkonzeption. Soziologische, psychologische und pädagogische Theorien und Modelle werden in einem sozialisationstheoretischen Ansatz integriert. Die interdisziplinär ausgerichtete Sozialisationstheorie bietet einen guten Rahmen für den Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit. Das Individuum ist charakterisiert als Produkt und Produzent seiner Entwicklung. Wird dieser Ansatz auf die Lebensphase Jugend übertragen,
stehen die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und die Identitätsbildung im Mittelpunkt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sozialisationstheoretische Rahmenkonzeption
- Grundlegende Begrifflichkeiten
- Jugend
- Persönlichkeit
- Jugendliche Sozialisation
- Modell der produktiven Realitätsverarbeitung
- Konzept der Entwicklungsaufgaben
- Sozialisation als Bewältigungsverhalten
- Selbstkonzept - Indikator der Persönlichkeitsentwicklung
- Grundlegende Begrifflichkeiten
- Grundlagen der Erlebnispädagogik
- Erlebnispädagogik - Gegenstand und Begriff
- Vom Erlebnis zur Pädagogik
- Gesellschaftlicher Erlebnisbegriff
- Pädagogische Bedeutung von Erlebnissen
- Erlebnispädagogik im schulhistorischen Kontext
- Reformpädagogik - Kurt Hahn
- Leitideen der Erlebnispädagogik in der Schule
- Erlebnispädagogische Wirksamkeit
- Lernzonenmodell
- Transfermodelle
- Einblicke in die Forschungslage
- Kritik der Erlebnispädagogik
- Zwischenbetrachtung
- Erlebnisreicher Schulsport
- Sport als Ressource zur Persönlichkeitsentwicklung
- Sport im Kontext jugendlicher Sozialisation
- Sport und Selbstkonzept
- Sportpädagogisches Erlebnis
- Selbstkonzept & "pädagogische Perspektiven"
- Erlebnis & Wagnis im Schulsport
- Das Wagnis im Sportunterricht
- Konzeption der Wagniserziehung
- Didaktisch-methodische Hinweise
- Sport als Ressource zur Persönlichkeitsentwicklung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Integration erlebnispädagogischer Ansätze in den Schulsport und deren Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher. Sie untersucht, unter welcher Legitimation diese Ansätze im Sportunterricht integriert werden können und welche Rolle sie bei der Persönlichkeitsentwicklung spielen.
- Sozialisationstheorie als Rahmenkonzeption für die Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter
- Grundlagen und Begrifflichkeiten der Erlebnispädagogik
- Erlebnispädagogische Wirksamkeit und ihre kritische Betrachtung
- Sport als Ressource zur Persönlichkeitsentwicklung
- Das Wagnis im Sportunterricht als erlebnispädagogisches Element
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den aktuellen Stand der Erlebnispädagogik sowie deren Bedeutung für den Schulsport beleuchtet. Anschließend werden grundlegende Begriffe und Theorien der Sozialisationstheorie erläutert, um ein theoretisches Fundament für die Analyse der Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter zu schaffen.
Kapitel 3 widmet sich den Grundlagen der Erlebnispädagogik. Es werden die Entstehung und Entwicklung des Konzepts, seine pädagogischen Ziele und die Bedeutung von Erlebnissen für die Persönlichkeitsentwicklung dargestellt.
Kapitel 4 befasst sich mit dem erlebnisreichen Schulsport. Dabei wird der Sport als Ressource zur Persönlichkeitsentwicklung, das sportpädagogische Erlebnis sowie das Wagnis im Sportunterricht als erlebnispädagogisches Element betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Erlebnispädagogik, Schulsport, Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher, Sozialisationstheorie, Entwicklungsaufgaben, Selbstkonzept, Wagniserziehung, Didaktik und Methodik.
- Quote paper
- Christina Müller (Author), 2011, Erlebnispädagogik in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/192679