Intriganten und Schurken sind Impulsgeber und Motoren literarischer Handlung. Die Bösewichte aller Epochen schlüpfen aber nicht nur in menschliche Gestalt, in der Fabelwelt sind es Tiere, denen die heimtückischen Charakterzüge zugeordnet werden. Der Intrigant in diesem Kosmos ist zumeist der Fuchs. List, Heimtücke, Gerissenheit und vor allem Intelligenz werden diesem Wesen zugeschrieben, dessen Revier seit vielen Jahrhunderten die Literatur beinahe aller Kulturkreise und Kontinente ist.
Bereits in Ägypten schlich sich das Tier durch Erzählungen und Geschichten, tauchte in den Mythen der asiatischen Welt auf und kam schließlich zum griechischen Fabeldichter Äsop, der ihn in Europa berühmt machen sollte. In diesem jahrhundertelangen Streifzug durch die Literaturgeschichte blieben die grundsätzlichen Eigenschaften des Fuchses zumeist gleich, einige wurden hinzugedichtet, andere prägten sich dominanter in den Vorstellungen der Menschen ein. Er ist der Intrigant der fantastischen Tierwelt, der durch Witz und Schlauheit jedem trotzen will, stets auf sein eigenes Wohl bedacht und mit dem Ziel, die Wesen seiner Welt übers Ohr zu hauen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Die Intrige und das Revier des Fabelfuchses
- II. Die Sünde und das unschuldige Tier
- III. Die Fabel und die Taten des Intriganten
- 1. Le corbeau et le renard
- 2. Les animaux malades de la peste
- 3. Le lion, le loup et le renard
- 4. Le coq et le renard
- IV. Das Scheitern und die literarischen Schurken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle des Fuchses in der Fabelwelt und seiner Darstellung als Schurke und Intrigant. Sie untersucht die Entstehung der Fuchsmythen und analysiert, wie der Fuchs in der Literaturgeschichte und in Fabeln zum Symbol für List, Heimtücke und Intelligenz wurde.
- Die Entwicklung des Fuchs-Bildes als Intrigant in der Literatur
- Die Verbindung des Fuchses mit dem Bösen und seine Rolle als Sündenbock
- Die Analyse von ausgewählten Fabeln von Jean de La Fontaine und deren Darstellung des Fuchses
- Die literarischen und gesellschaftlichen Bedeutungen des Fuchses in der Fabelwelt
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert das Revier des Fabelfuchses und die verschiedenen Eigenschaften, die ihm zugeschrieben werden. Es untersucht die literarische Entwicklung des Fuchs-Bildes, von seinen Anfängen in der Antike bis zu seiner Darstellung in der europäischen Fabelwelt.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Verbindung des Fuchses mit der Sünde. Es untersucht den Einfluss des „Physiologus“ auf die Vorstellung des Fuchses als Stellvertreter des Bösen und analysiert, wie der Fuchs mit dem Teufel in Verbindung gebracht wird.
Das dritte Kapitel analysiert vier ausgewählte Fabeln von Jean de La Fontaine und untersucht, wie der Fuchs in diesen Geschichten seine List und Heimtücke einsetzt, um seinen eigenen Vorteil zu erreichen. Es analysiert die Strategien des Fuchses und beleuchtet die Bedeutung dieser Fabeln für die Darstellung des Fuchses als Schurke und Intrigant.
Schlüsselwörter
Fabel, Fuchs, Schurke, Intrigant, List, Heimtücke, Sünde, Physiologus, Jean de La Fontaine, Tierfabel, Literaturgeschichte, Mythos, Symbol
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- Nadine Pensold (Author), 2008, Der Fuchs - Schurke und Intrigant der Fabelwelt, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/192667