1. Einleitung
In dieser Hausarbeit wird das Klientelwesen zur römischen Kaiserzeit untersucht.
Insbesondere werden die Verpflichtungen des Patrons gegenüber seines städti-schen Klientels und seiner Wahlgemeinde zur Kaiserzeit aufgezeigt.
Als Grundlage dieser Untersuchung dienen die Briefe 6.6 und 7.18, die von Gaius Plinius Ceacilius Secundus, genannt Plinius der Jüngere, verfasst wurden.
Plinius der Jüngere, der dem Landadel angehörte, wurde im Jahre 61 nach Chris-tus in der norditalienischen Stadt Comum geboren, und verstarb 113 nach Christus in der Provinz Bithynien-Pontus. Nach dem Tod seines Onkels erbte er dessen Grundbesitz in der Gegend Gallia Cisalpina, welches ihm seine kostspielige Äm-terlaufbahn ermöglichte und ihn an seine Heimatstadt Comum banden. In seinem Leben bekleidete er hohe politische Ämter (Senator, Konsul etc.) und erwarb sich besondere Anerkennung und das hohe Vertrauen des Kaisers Trajan.
Seine Briefe bieten eine ungewöhnlich realitätsnahe Darstellung der privaten und öffentlichen Tätigkeiten eines römischen Adelsangehörigen, der zu Amtszeiten der Kaiser Domitian, Nerva und Trajan lebte.
In dieser Arbeit wird sich ausschließlich mit der Frage beschäftigt, ob die geschil-derten Aktivitäten, den Status eines Patrons belegen, der über ein städtisches Klientel und eine Patronatsgemeinde verfügt.
Zunächst wird eine allgemeine Definition des Klientelwesens gegeben, worauf eine detaillierte Schilderung der Tätigkeiten eines Patrons folgt. Anschließend werden die historischen Quellen analysiert und ihre Beweiskraft bewertet.
2. Das römische Klientelwesen und die Pflichten eines Patrons
Das Patronagesystem existierte in der Stadt Rom und weitete sich bis in die Pro-vinzen des römischen Reiches aus. Es ermöglichte dem römischen Bürger eine soziale Mobilität und zahlreiche Dienste, die mit unseren heutigen sozialstaatlichen Institutionen vergleichbar sind. Das Patronagesystem bestand aus einem Netz persönlicher Beziehungen zwischen Patron und Klienten der römischen Ge-sellschaft. Diese Beziehungen waren geprägt von einem gegenseitigen Austausch
1. EINLEITUNG 1
2. DAS RÖMISCHE KLIENTELWESEN UND DIE PFLICHTEN EINES PATRONS 1
3. DAS PATRONAT IN STADT UND LAND 3
3.1 DIE TATEN DES PLINIUS ALS PATRON IN DER STADT ROM 3
3.2 DIE TATEN DES PLINIUS ALS GEMEINDEPATRON IN COMUM 6
4. AUSWERTUNG DER QUELLEN 10
5. FAZIT 10
6. LITERATURVERZEICHNIS 11
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das römische Klientelwesen und die Pflichten eines Patrons
- Das Patronat in Stadt und Land
- Die Taten des Plinius als Patron in der Stadt Rom
- Die Taten des Plinius als Gemeindepatron in Comum
- Auswertung der Quellen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Klientelwesen zur römischen Kaiserzeit und konzentriert sich auf die Verpflichtungen des Patrons gegenüber seinem städtischen Klientel und seiner Wahlgemeinde. Die Briefe von Plinius dem Jüngeren dienen als Grundlage für diese Analyse.
- Das Patronagesystem und seine Rolle in der römischen Gesellschaft
- Die Pflichten eines Patrons gegenüber seinem Klientel in der Stadt Rom
- Die Aufgaben eines Patrons in seiner Wahlgemeinde
- Die Rolle von Plinius dem Jüngeren als Patron in Stadt und Land
- Analyse der Briefe von Plinius dem Jüngeren und ihre Bedeutung für die Erforschung des Klientelwesens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt eine allgemeine Vorstellung des Themas und der verwendeten Quellen. Kapitel 2 definiert das Klientelwesen und erläutert die Pflichten eines Patrons. Kapitel 3 befasst sich mit dem Patronat in Stadt und Land und analysiert die Taten des Plinius als Patron in Rom und Comum. Die Auswertung der Quellen in Kapitel 4 befasst sich mit der Bewertung der Beweiskraft der Briefe des Plinius.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Klientelwesen, Patron, Klient, römische Kaiserzeit, Patronagesystem, soziale Mobilität, Gunsterweisungen, Dienste, Beneficium, Officium, politische Ämter, Gemeinde, Comum, Plinius der Jüngere, Briefe, Quellenkritik, liberalitas, amicita.
- Quote paper
- Sandra Schmidt (Author), 2006, Das Klientelwesen zur Kaiserzeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/192379