Zum Verständnis der heutigen Definition des Begriffs Persuasion ist es notwendig, den Ursprung in der Antike zu suchen. Wichtiger Bestandteil der Persuasion war schon seit jeher die Rhetorik, begrifflich geprägt durch Platons Definition, dass die Rhetorik „Das Gewinnen des menschlichen Geistes durch Worte“ sei. Doch das Verständnis von Persuasion setzt nicht nur den Begriff der Rhetorik voraus, sondern impliziert auch, dass man einen Blick auf das konträre Paar Macht und Einfluss wirft. Denn will man sich mit der Basis der Medienwirkungs- und Publikumsforschung auseinandersetzen, kommt man nicht umhin, Macht als Persuasion beziehungsweise (bzw.) Einfluss zu betrachten, ohne jedoch den Fehler zu begehen, Persuasion als Macht zu verstehen. Zudem wird die Persuasion als Knoten in einem oder mehreren Kommunikationssystemen oder auch Kommunikationsnetzwerken betrachtet, wobei hier zunächst die Begriffe offene und geschlossene Kommunikation geklärt werden.
In den folgenden Ausführungen wird außerdem näher auf die zwei Wege des Überzeugens eingegangen, um die verschiedenen Informationsverarbeitungen der Rezipienten zu erklären. Diesbezüglich wird auch der Begriff des Elaboration-Likelihood-Models näher erläutert, das die zentrale und periphere Route der Persuasion, also die direkte, bewusste und indirekte, auch unbewusste Informationsverarbeitung beinhaltet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriff der Publikumsforschung
- Begriff der Medienwirkungsforschung
- Dimension und Konzept der Persuasion
- Begriff der Persuasionsforschung
- Ursprung der Persuasionsforschung
- Persuasion als Macht oder Einfluss
- Kommunikationssysteme
- Offene Kommunikationssysteme
- Geschlossene Kommunikationssysteme
- Das Elaboration-Likelihood-Model (ELM)
- Kognitive Prozesse und Einstellungsänderungen
- Kernaussagen des ELM
- Die zentrale Route
- Die periphere Route
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat untersucht Persuasion als Grundlage der Medienwirkungs- und Publikumsforschung. Es beleuchtet die historische Entwicklung des Persuasionsbegriffs, differenziert zwischen verschiedenen Kommunikationsmodellen und analysiert das Elaboration-Likelihood-Model (ELM) als Erklärungsansatz für Überzeugungsprozesse.
- Der Begriff der Persuasion und seine historische Entwicklung
- Publikums- und Medienwirkungsforschung: Definitionen und Methoden
- Persuasion als Macht oder Einfluss: Abgrenzung und Kontextualisierung
- Kommunikationssysteme: Offene und geschlossene Modelle
- Das Elaboration-Likelihood-Model (ELM) und seine Relevanz für die Persuasionsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Persuasion als Basis der Medienwirkungs- und Publikumsforschung ein. Sie betont die Bedeutung der Rhetorik und die Notwendigkeit, Macht und Einfluss im Kontext von Persuasion zu betrachten. Die Arbeit kündigt die Auseinandersetzung mit offenen und geschlossenen Kommunikationssystemen sowie mit dem Elaboration-Likelihood-Model an, um verschiedene Informationsverarbeitungswege der Rezipienten zu erklären.
Begriff der Publikumsforschung: Dieses Kapitel differenziert zwischen redaktioneller Publikums- und Werbeträgerforschung. Es beschreibt die Leserschaftsforschung mit ihren Methoden wie Opus-Untersuchung und Copy-Test zur Ermittlung der Leserbindung. Die Hörerforschung mit Fokus auf Einschaltquoten und Profilerstellung der Hörer wird ebenso behandelt wie die GfK-Fernsehforschung, die sich auf die technische Ermittlung von Einschaltquoten und Bindungstreue konzentriert. Der Fokus liegt auf der Erfassung der Mediennutzung und des Publikumsverhaltens.
Begriff der Medienwirkungsforschung: Das Kapitel definiert Medienwirkungsforschung als die Untersuchung der Wirkung von Massenmedien auf ein heterogenes Publikum. Es skizziert die Geschichte der Medienwirkungsforschung, unterteilt in die Phase der starken Medienwirkungen (Stimulus-Response-Modell) und die Phase der schwachen Medienwirkungen, die ein aktives Publikum berücksichtigt. Die Kapitel erläutert die Bedeutung der Interaktion (oder deren Abwesenheit) zwischen Sender und Empfänger im Kontext der Massenmedien.
Dimension und Konzept der Persuasion: Dieser Abschnitt analysiert den Begriff der Persuasion umfassend, beginnend mit der Persuasionsforschung selbst und ihren Ursprüngen in der Antike. Die Rolle der Rhetorik wird hervorgehoben, und der Unterschied zwischen Persuasion als Macht und als Einfluss wird genau betrachtet. Dieser Teil legt den Grundstein für das Verständnis von Persuasion als zentralen Aspekt der Medienwirkungs- und Publikumsforschung.
Kommunikationssysteme: Hier werden offene und geschlossene Kommunikationssysteme unterschieden und definiert. Dieser Abschnitt liefert ein theoretisches Gerüst zum Verständnis der verschiedenen Kommunikationskontexte, in denen Persuasion stattfindet. Die unterschiedlichen Eigenschaften offener und geschlossener Systeme bezüglich Feedback und Partizipation werden herausgearbeitet und ihre Relevanz für die Persuasion verdeutlicht.
Das Elaboration-Likelihood-Model (ELM): Dieses Kapitel beschreibt das ELM, welches die zentralen und peripheren Routen der Persuasion unterscheidet. Es erläutert die verschiedenen kognitiven Prozesse und Einstellungsänderungen, die durch diese Wege ausgelöst werden. Das ELM wird als ein Modell zur Erklärung der Informationsverarbeitung von Rezipienten präsentiert und detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Persuasion, Medienwirkungsforschung, Publikumsforschung, Kommunikationssysteme, Elaboration-Likelihood-Model (ELM), Rhetorik, Macht, Einfluss, Informationsverarbeitung, Einstellungsänderung, Rezipienten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Referat: Persuasion in der Medienwirkungs- und Publikumsforschung
Was ist der Gegenstand dieses Referats?
Das Referat behandelt das Thema Persuasion als Grundlage der Medienwirkungs- und Publikumsforschung. Es untersucht die historische Entwicklung des Persuasionsbegriffs, verschiedene Kommunikationsmodelle und das Elaboration-Likelihood-Model (ELM) als Erklärungsansatz für Überzeugungsprozesse.
Welche Themen werden im Referat behandelt?
Das Referat deckt folgende Themen ab: Begriff der Persuasion und seine historische Entwicklung, Publikums- und Medienwirkungsforschung (Definitionen und Methoden), Persuasion als Macht oder Einfluss, offene und geschlossene Kommunikationssysteme, und das Elaboration-Likelihood-Model (ELM) und seine Relevanz für die Persuasionsforschung. Es beinhaltet auch eine detaillierte Betrachtung der Publikums- und Medienwirkungsforschung, inklusive Methoden wie Opus-Untersuchung und Copy-Test.
Was ist der Unterschied zwischen Publikums- und Medienwirkungsforschung?
Publikumsforschung befasst sich mit der Erfassung der Mediennutzung und des Publikumsverhaltens (z.B. Leserschafts-, Hörer- und Fernsehforschung). Medienwirkungsforschung hingegen untersucht die Wirkung von Massenmedien auf ein heterogenes Publikum, einschließlich der Geschichte der Medienwirkungsforschung (starke vs. schwache Medienwirkungen) und der Rolle der Interaktion zwischen Sender und Empfänger.
Was ist Persuasion und wie wird sie im Referat definiert?
Das Referat analysiert Persuasion umfassend, beginnend mit der Persuasionsforschung und ihren Ursprüngen in der Antike. Es beleuchtet die Rolle der Rhetorik und differenziert zwischen Persuasion als Macht und als Einfluss. Der Fokus liegt auf dem Verständnis von Persuasion als zentralen Aspekt der Medienwirkungs- und Publikumsforschung.
Was ist das Elaboration-Likelihood-Model (ELM)?
Das Referat beschreibt das ELM, welches die zentralen und peripheren Routen der Persuasion unterscheidet. Es erläutert die verschiedenen kognitiven Prozesse und Einstellungsänderungen, die durch diese Wege ausgelöst werden. Das ELM wird als ein Modell zur Erklärung der Informationsverarbeitung von Rezipienten präsentiert.
Welche Kommunikationsmodelle werden im Referat betrachtet?
Das Referat unterscheidet und definiert offene und geschlossene Kommunikationssysteme. Es verdeutlicht die unterschiedlichen Eigenschaften dieser Systeme bezüglich Feedback und Partizipation und deren Relevanz für die Persuasion.
Welche Schlüsselbegriffe sind im Referat relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Persuasion, Medienwirkungsforschung, Publikumsforschung, Kommunikationssysteme, Elaboration-Likelihood-Model (ELM), Rhetorik, Macht, Einfluss, Informationsverarbeitung, Einstellungsänderung, Rezipienten.
Wie ist das Referat strukturiert?
Das Referat enthält eine Einleitung, Kapitel zu den Begriffen der Publikums- und Medienwirkungsforschung, einen Abschnitt zur Dimension und zum Konzept der Persuasion, ein Kapitel zu Kommunikationssystemen, eine detaillierte Erläuterung des ELM und ein Fazit. Jedes Kapitel wird zusammengefasst.
- Quote paper
- Ina Hämmerling (Author), 2003, Persuasion als Basis der Medienwirkungs- und Publikumsforschung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/19215